Die wichtigsten Küchenkräuter - Eine Übersicht

Es gibt weltweit mehr als 500 Gewürz- und Küchenkräuter, die den unverwechselbaren Geschmack vieler leckerer Gerichte ausmachen. Jedes Land bzw. jede Region nutzt dabei andere Würzpflanzen. Bestimmte Kräuter machen sogar den oft unverwechselbaren Geschmack einer Region aus. Wir möchten Ihnen die wichtigsten Küchenkräuter vorstellen, wofür man sie verwendet und wie man sie einteilen kann.

Küchenkräuter - BeispieleWichtige Küchenkräuter

Liste wichtiger Küchenkräuter

Bei der Zusammenstellung der Übersicht der Küchenkräuter, haben wir uns auf diejenigen Pflanzen beschränkt, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine hohe Bekanntheit und Beliebtheit haben. Diese stellen wir in den folgenden Abschnitten vor:

Bärlauch

Bärlauch für die KücheAls eines unserer wichtigsten Frühjahrkräuter wird der Bärlauch gern für Pestos, Frischkäse aber auch für Saucen und Suppen verwendet. Die würzigen Blätter mit ihrem knoblauchartigem Aroma sollten jedoch nicht mitgekocht werden, da sich die Geschmacksstoffe bei Hitze schnell verflüchtigen. Außerdem sollte Bärlauch möglichst frisch verwertet werden.

Basilikum

Basilikum für die KücheEr dürfte wohl zweifelsohne das bekannteste Küchenkraut sein. Der Basilikum ist sozusagen der Musterschüler der italienischen Küche und wird vor allem für Pastagerichte, Brotaufstriche oder für Tomatengerichte verwendet. Zur Auswahl stehen mehrere Basilikumarten und -sorten, die teils einen anisartigen, teils einen pfeffrigen Geschmack bieten. Auch hier werden die Blätter am besten frisch verarbeitet.

Bohnenkraut

Bohnenkraut für die KücheMit seinem pfeffrigen, kräftigen und leicht bitteren Geschmack ist das Bohnenkraut ideal für Hülsenfrüchte, deftige Suppen aber auch für Fleisch- und Fischgerichte oder Gemüsepfannen. Unterschieden wird das mediterrane Kraut in Sommerbohnenkraut und Winterbohnenkraut. Letzteres ist mehrjährig und etwas intensiver im Geschmack. Die Blätter können sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden.

Dill

Dill für die KücheKein anderes Kraut wird mit Fisch und Gurken so in Verbindung gebracht wie der Dill. Das Küchenkraut mit seinen feinen und nadelartigen Blättern hat ein eher liebliches aber auch leicht herbes Aroma. Neben Fischgerichten würzt das Kraut auch Klöße, deftige Kartoffelgerichte oder Eintöpfe. Dillspitzen und Dillblätter können problemlos mitgekocht oder mitgebraten werden.

Estragon

Küchenkraut EstragonDer Estragon ist ein richtiger Allrounder unter den Küchenkräutern. Sein Geschmack ist leicht süßlich, aber auch hoch aromatisch. Die länglichen Estragonblätter harmonieren hervorragend zu Eierspeisen, Senf, Honig, Käse, Kräuterbutter aber auch zu Geflügelgerichten. Er ist zudem Bestandteil vieler Saucen Das beste Aroma erhält Estragon wenn er mitgekocht wird.

Fenchel

Fenchel als Gemüse und KrautDer Fenchel bietet mit seinen Knollen nicht nur ein leckeres Gemüse. Die Samen und die Blätter des Fenchels haben eine höhe Würzkraft und können leicht in der Küche verarbeitet werden. Fenchelsamen und -blätter können für Fischgerichte, gebratene Kartoffelgerichte und auch für unzählige Salatvariationen verwendet werden. Der Geschmack ähnelt der Knolle, wenngleich die Samen in der Regel etwas intensiver und die Blätter etwas milder sind.

Kerbel

Kerbel als SuppenkrautDer Übergang zwischen Frühling und Sommer ist die Zeit für Kerbel. Das Kraut mit seinem milden, anisartigen und etwas lieblichen Geschmack ist ein wichtiges Gewürzkraut der französischen und deutschen Küche. Kerbel harmoniert hervorragend zu Spargelgerichten, Fisch, Quarkgerichten und zu Suppen. Es ist zudem eines der Hauptbestandteile der berühmten Frankfurter Grünen Soße.

Koriander

Koriander als KüchenkrautIn der asiatischen Küche ist der Koriander unverzichtbar. Vor allem in thailändischen und vietnamesischen Speisen wird viel Koriander verwendet. Der Doldenblütler hat einen leicht seifenartigen aber auch frischen und unverwechselbaren Geschmack. Einige Menschen finden Korianderaroma sogar unangenehm. Neben den Blättern werden auch Korianderfrüchte genutzt, die jedoch etwas würziger schmecken.

Liebstöckel

Liebstöckel als KüchenkrautDas auch als Maggikraut bekannte Liebstöckel ist ein traditionelles und leicht anzubauendes Küchenkraut. Es ist vor allem als Suppenkraut bekannt, würzt aber auch deftige Linsen- und Bohnengerichte, Wildgerichte und Gemüsepfannen. Verwendung finden ausschließlich die Blätter, die einen sellerieähnlichen und sehr würzigen Geschmack haben. Liebstöckelblätter werden am besten frisch verwendet, bieten aber auch getrocknet noch Aroma.

Majoran

Majoran als KüchenkrautOftmals nicht ganz liebevoll als Wurstkraut bezeichnet, kommt der Majoran vor allem bei deftige Essen zum Einsatz. Das mit dem Oregano eng verwandte Küchenkraut wird bei uns vor allem bei gebratenen und gekochten Fleischgerichten, für Suppen und für Kartoffelgerichte verwendet. Der Geschmack des Krauts ist süßlich und bitter, aber auch kräftig-aromatisch. Majoran kann und sollte mitgekocht werden.

Melisse

Melisse als KüchenkrautVielen ist die Melisse oder Zitronenmelisse als Teekraut ein Begriff. Doch auch in der Küche kann und wird sie vielseitig verwendet. Die Blätter des Krauts eignen sich vor allem für Gerichte, die eine fruchtig zitronenartige Note vertragen können. Hervorragend eignen sich Melissenblätter für gebratene und gebackene Fischgerichte, für Süßkartoffelpfannen, Obst- und Gemüsesalate aber auch für Desserts. Das Aroma der Melisse bleibt beim Kochen, Braten und Backen fast vollständig erhalten.

Oregano

Oregano als KüchenkrautDiese Pflanze zählt zweifelsohne mit zu den wichtigsten Küchenkräutern: Der Oregano. Sein Geschmack wird oft als pfeffrig-scharf mit einer deutlich herb-aromatischen Note beschrieben. Die Blätter dieses mediterranen Gewürzkrauts werden vor allem für Pastagerichte, Meeresfrüchte und Fleisch, gebratene Kartoffelgerichte, deftige Eintöpfe oder für herzhafte Gemüsepfannen verwendet. Am besten wird Oregano getrocknet verwendet, da das Aroma beim Trocknen des Krauts intensiver wird.

Petersilie

Petersilie als KüchenkrautUnter den beliebtesten Kräutern darf die Petersilie nicht fehlen. Unterschieden wird vor allem die krause und die glatte Petersilie. Der Geschmack lässt sich als würzig-aromatisch beschreiben, wobei die krause Sorte etwas milder schmeckt. In der Küche werden die Blätter vor allem für Frischkäse und Quarkprodukte, Gemüsesuppen, Hülsenfrüchte, Brühe und für Füllungen verwendet. Frische Petersilie ist oft etwas geschmackvoller als die getrocknete Version. Bei gekochten Gerichten, darf Petersilie gern von Anfang an zugegeben werden. Das Aroma wird mit dem Kochen immer intensiver.

Pimpinelle

Petersilie als KüchenkrautSie ist zwar eines unserer besten einheimischen Küchenkräuter, aber nur selten zu bekommen. Die Pimpinelle mit ihren zarten Blättern hat es geschmacklich in sich. Ihr leicht nussartiger, würziger und gurkenähnlicher Geschmack harmoniert hervorragend zu Eierspeisen, Frischkäse- und herzhaften Käsespezialitäten, geschmackvolle Salate sowie für kalte Saucen und Dipps. Da die Aromastoffe sich schnell verflüchtigen, sollte Pimpinelle immer nur frisch verwendet werden. Durch Erhitzen geht der Geschmack fast vollständig verloren.

Rosmarin

Rosmarin als KüchenkrautStreng genommen ist der Rosmarin ein Halbstrauch, da seine Stängel verholzen. Die feinen, strukturierten Nadeln der mediterranen Pflanze sind jedoch ein bedeutendes Würzkraut. Der Geschmack von Rosmarin wird meist als kampferartig und harzig bezeichnet. In der Küche nutzt man die Blätter und Zweige u.a. für Fleisch, Kartoffeln und für Teiggerichte. Rosmarin kann sowohl frisch als auch getrocknet verarbeitet werden. Die Blätter können problemlos mitgekocht oder mitgebraten werden.

Schnittlauch

Schnittlauch als KüchenkrautAls Vertreter der Lauchgewächse wartet der Schnittlauch eher mit einem mildem, aber dennoch wahrnehmbar lauchigen Geschmack auf. Die kleinen röhrigen Stängel eignen sich vor allem für kalte Gerichte, wie Quark, Frischkäse, vegane Brotaufstriche oder andere Dipps wie Aioli. Außerdem schmecken die zerhackten Lauchröhrchen hervorragend an Kartoffeln, Couscous oder Polenta. Schnittlauch wird am besten zu kalten Gerichten serviert oder erst zum Schluss hinzugegeben. Das Mitkochen ist nicht empfehlenswert.

Thymian

Thymian als KüchenkrautEin weiteres Küchenkraut besticht durch seine kleinen zarten Blätter, die reich an Aroma sind. Der Thymian, der auch als Heilkraut verwendet wird, spielt auch als Küchenkraut eine sehr große Rolle. Sein würziger, intensiv-aromatischer und leicht bitterer Geschmack passt hervorragend zu Fleisch- und Fischgerichten, Tomatengerichten, Nudelgerichten, Quark oder Gemüsepfannen. Auch die berühmten Thymiankartoffeln dürfte vielen ein Begriff sein. Sie sind übrigens auch Bestandteil der bekannten Kräuter der Provence. Die würzigen Blätter können problemlos mitgekocht werden.

Einteilung von Küchenkräutern

Alle Küchenkräuter lassen sich in bestimmte Kategorien einteilen. Während Köche eher eine Einteilung nach Aromen vornehmen dürften, ist für den Gärtner eine Unterteilung nach Pflanzenfamilien oder Herkunft wichtig.

Küchenkräuter nach Aroma

Für Köche ist es besonders wichtig, die einzelnen Geschmacksnuancen von Küchen- und Gewürzkräutern zu kennen. Hierbei sind nicht mal unbedingt Standardrezepte gemeint, sondern vielmehr die experimentelle Küche. Neben den vielen einzelnen Kräutern haben dabei vor allem Kräuterkombinationen eine entscheidende Bedeutung. Einige Würzpflanzen harmonieren perfekt miteinander, andere sollten eher einzeln oder nur geringfügig kombiniert werden.

Ein gutes Beispiel für einen markanten Eigengeschmack ist der Estragon. Speisen, die mit Estragon gewürzt sind, sollten nicht unbedingt mit anderen Kräutern oder Gewürzen kombiniert werden. Man stelle sich eine Sauce bearnaise vor, die neben Estragon noch mit Schnittlauch oder Oregano kombiniert werden würde.

Versucht man Kräuter nach Aromen zu unterscheiden, so lassen sich folgende Geschmacksrichtungen unterscheiden:

  • pfeffrig
  • bitter
  • kampferartig
  • zitrusartig
  • mild
  • scharf
  • nussartig
  • pilzartig
  • süßlich

Küchenkräuter nach Pflanzenfamilien und -gattungen

Alle Pflanzen werden in ein so genanntes taxonomisches System eingeordnet. Dieses besteht u.a. aus Pflanzenfamilien und Gattungen. Diese Pflanzen haben innerhalb dieser Einteilung immer die selben Merkmale. Die bekanntesten Pflanzenfamilien, die eine Vielzahl von Küchen- und Gewürzkräutern beheimaten sind:

  • Lippenblütler: Hierzu gehören u.a. Basilikum, Majoran, Oregano, Salbei oder Thymian
  • Doldenblütler: Zu dieser Familie gehören Anis, Dill, Koriander oder Petersilie
  • Lauchgewächse: Die große Pflanzenfamilie enthält Kräuter wie Bärlauch, Wunderlauch, Schnittlauch oder den Schnittknoblauch
  • Korbblütengewächse: Küchenkräuter aus dieser Familie sind u.a. der Wermut, die Eberraute, Currykraut oder der Estragon.
  • Raublattgewächse: Hierzu zählt der Borretsch

Küchenkräuter nach geographischer Herkunft

Die Einteilung von Küchenkräutern nach der geographischen Herkunft passiert mehr oder weniger abstrakt. Oft werden großgeographische Räume verwendet, um den Wuchsort oder den Anbauort genauer zu beschreiben. Bekannte Einteilungen in dieser Kategorie sind u.a.:

  • Mediterrane Kräuter: Diese Klasse umfasst alle Gewürz- und Küchenkräuter, die um das Gebiet des Mittelmeers heimisch sind. Beispiele: Oregano, Thymian, Lavendel
  • Asiatische Kräuter: Eine sehr abstrakte Bezeichnung für Kräuter, die oft aus dem südostasiatischen bis westasiatischen Raum herkommen. Beispiele: Thai-Basilikum, Perilla, Koriander
  • Indische Kräuter: Streng genommen sind sie auch gleichzeitig asiatische Kräuter, dennoch hat das Gebiet rund um Indien und Pakistan eine ganz individiuelle Kräutervielfalt. Beispiele: Tulsi, Kardamom, Ajowan
  • Orientalische Kräuter: Hierunter werden alle Küchenkräuter zusammengefasst, die heute im Nahen Osten bzw. im vorderen Orient wachsen. Beispiele: Liebstöckel, Kreuzkümmel, Kümmel
  • Nord- und mitteleuropäische Kräuter: Diese Klasse umfasst u.a. alle einheimischen und hier naturnah wachsenden Würzpflanzen. Beispiele: Bärlauch, Beifuß, Ysop

Küchenkräuter selbst anbauen

Sicherlich ist es oft einfacher, Kräuter beim Discounter zu kaufen. Für echte Gourmets lohnt es sich jedoch, die würzigen Pflanzen selbst anzubauen. Werden Basilikum, Oregano und Co selbst gezüchtet, darf man sich meist auf ein deutlich intensiveres Aroma freuen. Der Grund ist, dass die Kräuterpflanzen nicht überzüchtet sind und Zeit bekommen, gesund aufzuwachsen.

Küchenkräuter auf dem BalkonViele Küchenkräuter lassen sich leicht auf dem Balkon anbauen

Wer einen Garten sein eigen nennt, hat natürlich besonders viel Gestaltungsmöglichkeiten. Doch auch zu Hause, z.B. auf der Fensterbank oder auf dem Balkon lassen sich viele bekannte Küchenkräuter problemlos anbauen. Wichtig ist jedoch, dass die Standortvorlieben der Pflanzen abgedeckt werden.

Weitere Informationen zum Anbau von Kräutern:

       

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