Basilikum
Ocimum basilicumBasilikum (Ocimum basilicum) ist eines unserer wichtigsten und bekanntesten Küchenkräuter. Viele italienische Gerichte wie z.B. Tomatensauce, Pasta, Pesto oder Pizza sind ohne das wohlduftende Kraut kaum vorstellbar. Es wird zwar meist als Gewürz verwendet, wird jedoch in einigen Fällen als Heilpflanze eingesetzt. Basilikum gilt als sehr gesundes Gewürzkraut.
Botanischer Name | Ocimum baslicum |
Pflanzenfamilie | Lippenblütler |
Weitere Namen | Königskraut |
Aussaatzeit / Pflanzzeit | März-April |
Blütezeit | Juni-September |
Erntezeit | ab Mai |
Standort | sonnig, nährstoffreiche und durchlässige Böden, mäßig Gießen |
Verwendung als Heilkraut | Magenbeschwerden, fiebersenkend, leichte Erkältungsbeschwerden |
Verwendung als Gewürzkraut | mediterranes Würzkraut, für Tomaten, Pasta, Pesto, Salate |
Basilikum - König unter den Küchenkräutern
Basilikum zählt zu den Kräutern, das seit Jahrhunderten als Küchenkraut nicht wegzudenken. Die Bedeutung des Namens Basilikum betont, "in welchem Ansehen diese Gewürzpflanze seit alten Zeiten gestanden hat"[5], denn der botanische Name Ocimumwird ursprünglich aus dem Griechischen, adaptiert im Lateinischen, mit "das königliche (Kraut)" übersetzt - "wegen des edlen Duftes"[6]. Die Vokabel bzw der Namenszusatz basilicum hingegen spielt auf das intensive Aroma von Basilikum an[7].
Vorkommen und Systematik des Basilikums
Herkunft und Vorkommen des Basilikums
Die Urform des Basilikums kommt ursprünglich aus den Tropen Afrikas. Heute ist die Pflanze nahezu in allen Teilen der Welt anzutreffen und wird oft kultiviert.
Natürlich kann man die meisten Basilikumarten im nördlichen Teil Afrikas finden. Verwildert findet man ihn heute auch in den europäischen Mittelmeerländern.
Systematik des Basilikums (Ocimum basilicum)
Der Basilikum zählt zur Familie der Lippenblütler und zur Unterfamilie Nepetoidea und ist mit Kräutern wie Rosmarin und Salbei verwandt. Die Gattung Basilikum ist mit mehr als 60 Arten recht artenreich. Neben den uns bekannten Basilikum (Ocimum basilicum) sind die Arten Griechischer Basilikum (Ocimum minimum) und Indischer Basilikum (Ocimum sanctum) noch relativ gut bekannt.
Vom echten Basilikum gibt es zahlreiche verschiedene Sorten. Zu nennen sind hier u.a. die folgenden:
- Feinblättriger Basilikum
- Rotblättriger Basilikum (Dark Opal)
- Horapa (Thai-Basilikum)
- Zimtbasilikum
- Anisbasilikum
- Neapolitanischer Basilikum
- Zitronenbasilikum
Andere Basilikumarten wie der Tulsi (Indischer Basilikum) zählen als eigene Art und verfügen über ein vollkommen anderes Wirkstoffspektrum als der Echte Basilikum.
Basilikum erkennen und bestimmen - Merkmale
Basilikum ist eine typische krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 20 und 60 cm erreichen. In ihrer natürlichen Umgebung ist der Basilikum meist mehrjährig, bei uns hingegen aufgrund der Wetterbedingungen meist nur einjährig. Das beliebte Küchenkraut bildet häufig recht tiefe und eher schmale Wurzeln aus, die hellbrauner bis dunkelbrauner Farbe sein können.
Blätter
Basilikumblätter sind eiförmig und in ihrer Art gegenüber anderen Kräuter unverwechselbar. Die Oberfläche der Blätter ist bei vielen Basilikumsorten leicht nach oben gewökbt. Je nach Sorte können die Blätter bis zu 6 Zentimeter lang und 4 Zentimeter breit werden. Der unverwechselbare und markante Duft wird durch die zahlreichen Öldrüsen der Blätter verströmt. Diese enthalten die ätherischen Öle, die durch Verflüchtigung als Duft wahrnehmbar sind.
Die Pflanze kann unter guten Voraussetzungen sehr buschig wachsen.
Blüten
Basilikum blüht meist zwischen Juni und September. Die Blüten sind meist weiß bis zartrosa und symmetrisch (zygomorph). Einige Unterarten bilden jedoch auch rote bzw. rötliche Blüten aus. Es handelt sich um typische, zweigeteilte Lippenblüten, die in einer oberständigen Blütenähre angeordnet sind.
Früchte und Samen
Zur Fruchtreife bilden sich aus den Blüten die für die Pflanzenfamilie typischen Klausenfrüchte aus, wobei jede Klause einen Samen enthält. Die Samen sind klein, schwarz gefärbt und ründlich.
Basilikum pflanzen, pflegen und ernten
Der Basilikum ist eine beliebte Küchenpflanze, die gern im Garten, auf dem Balkon oder sogar auf der Fensterbank kultiviert werden kann. Je nach Sorte ist das Kraut verhältnismäßig pflegeleicht, insofern die Standortvorlieben beachtet werden.
Anbau- und Pflegehinweise auf einem Blick:
- Standort und Lage:sonnig und windgeschützt
- Pflanzorte: Garten, Hochbeet, Balkon, Fensterbank, Kräuterspirale
- Boden und Erde: nährstoffreich, durchlässig, mäßig feucht
- Kalkbedarf:mäßig
- Pflanzabstand: 25 cm (Reihenabstand)
- Nährstoffbedarf: mäßig bis leicht erhöht
- Geeignete Dünger: Kompost, organomineralische Flüssigdünger, Düngestäbchen
- Topfkultur möglich: ja
- Wasserbedarf: mäßig bis leicht erhöht
- Vermehrung: über Samen
- Verjüngung: nicht notwendig
- Überwinterung: mehrjährige Sorten ins Haus holen
Standort und Boden
Basilikum benötigt einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Der mediterrane Lippenblütler wächst bevorzugt in nährstoffreichen und durchlässtigen Böden. Für einen prächtigen Wuchs auf lehmigen Boden, empfiehlt es sich den Standort des Basilikums mit Zuschlagstoffen etwas zu lockern. Hier eignen sich vor allem Bims und Lava in kleinerer Körnung, die dem Boden oder der Erde untergemischt werden.
Aussaat
Die Basilikumsamen sollten möglichst ab Anfang bis Ende März in Vorkultur ausgesät werden. Die Basilikum-Samen sollten bei etwa 20-25 °C in einer Schale oder Glasbehälter vorgezogen werden. Basilikum ist ein Lichtkeimer, daher sollten die Samen lediglich kurz in die Erde eingedrückt werden. Die Erde sollte immer etwas feucht sein. Der Pflanzabstand sollte etwa 25 cm von der jeweils anderen Pflanze betragen, da Basilikum sehr buschig wachsen kann.
Es sollte darauf geachtet werden, dass die Samen und die Erde nicht zu feucht sind, da sonst schnell Schimmel entstehen kann. Auch sollte eher mit einer Sprühpistole gegossen werden, da die zarten Keimlinge Anfangs sehr instabil sind. Die Keimzeit beträgt etwa 7 bis 14 Tage. Pikiert werden kann sowie die Keimblätter vollständig ausgebildet sind.
Weitere Hinweise zur Kultivierung finden Sie in unserem Artikel Basilikum im Topf kultivieren.
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Düngen
Im Freiland muss der Basilikum nur selten gedüngt werden, insofern der Boden nährstoffreich ist und zuvor mit etwas Kompost durchmischt wurde. Bei Topfkulturen empfiehlt es sich die Pflanze etwa alle 4 Wochen zu düngen. Gut geeignet sind handelsübliche Kräuterdünger oder organische Flüssigdünger mit geringen Phosphoranteilen.
Gießen
Basilikum braucht während der Sommermonate durchaus einiges an Wasser. Die Erde sollte nie vollständig austrocknen, da sich die Pflanzen unter Umständen nicht mehr vollständig erholen können oder unerwünschterweise in die Blütephase übergehen können. Die Erde sollte nach Möglichkeit immer leicht feucht, jedoch nicht nass sein. Zu viel Feuchtigkeit bis hin zur Staunässe führt zur Bildung von Pflanzenkrankheiten bis hin zur Wurzelfäule.
Krankheiten und Schädlinge
Basilikum benötigt zum Teil etwas mehr Aufmerksamkeit als andere Kräuter. Pflegefehler wie häufige Staunässe führen oft zur Ausbildung von Wurzelfäule, bei der nicht selten die Pflanze entsorgt werden müss. Gelb-bräunliche Flecken oder vertrocknete bräunliche Stellen am Blattrand zeigen häufig eine Pilzinfektion mit Septoria an. Die entsprechenden Blätter sollten dann bis zum Blattgrund entfernt werden. Bei häufigem Befall kann ein Austausch der Erde hilfreich sein. Wächst Basilikum im Freiland können Schnecken das Kraut befallen. In Kübelkulturen sollte daher frühzeitig ein entsprechende mechanischer Schneckenschutz installilert werden.
Ernte
Die Blätter können das ganze Jahr über abgeerntet werden. Sobald die ersten Blütenknospen zu sehen sind, sollten diese abgeschnitten werden, damit das Kraut buschig wächst. Weitere Tipps hierzu gibt es in unserer Anleitung Basilikum ernten und haltbar machen.
Verwendung
Basilikum ist eines der wichtigsten Küchenkräuter. Das Kraut hat neben seiner Funktion als Küchenkraut auch Verwendung in der Heilkunde.
In der Küche
Basilikum kann für sehr viele Speisen und Gerichte verwendet werden. Sein aromatischer, leicht süßlicher und etwas pfeffriger Geschmack ist vor allem in der italienischen Küche sehr beliebt. Es kann in Saucen, zu Fischgerichten, für Kräuterpestos, zu Nudelgerichten als auch zu Salaten verwendet werden. Frischer Basilikum harmoniert perfekt mit Tomaten, Zucchini oder Aubergine.
Neben dem mediterranen Basilikum gibt es noch zahlreiche andere Basilikumsorten und -arten, die vor allem in der südasiatischen Küche eingesetzt werden. Beispielsweise zählt der Thai-Basilikum zu einem der beliebtesten asiatischen Kräuter. Vor allem Glasnudelgerichte, Suppen und zahlreiche Salatewerden damit gewürzt und erhalten so ihren typischen Geschmack.
Beim Verzehr sollte Basilikum möglichst frisch verwendet werden, da dessen Aromastoffe nach Erhitzen allmählich verloren gehen. Beim Kochen von Speisen wird demnach empfohlen den Basilikum erst nach dem Kochen, Braten oder Backen beizufügen.
Basilikumblätter lassen sich auch trocknen und einfrieren. Einfrieren ist in jeder Hinsicht jedoch die besserer Variante, da der Basilikum beim Trocknen sein Aroma nach und nach verliert. Getrocknete und zerhackte Basilikumblätter sollten in einen aromaversiegelten Gefäß aufbewährt werden. Basilikum kann auch in neutralen Ölsorten, wie z.B. Olivenöl, eingelegt werden. Auch bei dieser Konservierungsart hält sich das Aroma vorzüglich.
Als Heilkraut
Hinweis zu medizinischen Inhalten
Die hier dargestellten Inhalte stellen keine Empfehlungen dar. Sie sind aus historischen und wissenschaftlichen Quellen nach wissenschaftlichen Standards recherchiert und werden von uns zusammengefasst. Sollten Sie krank sein, suchen Sie bitte einen Arzt auf.
Basilikum wird gelegentlich auch als Heilpflanze verwendet. Hier zählen vor allem die Linderung von Blähungen, die Linderung von Halserkrankungen und Erkältungen sowie als Mittel gegen Fieber und Stress. Basilikum wird hier häufig als Tee oder pur verabreicht.
Basilikum ist als Heilkraut bereits seit der Antike bekannt und wurde gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt. Im Gart der Gesundheit wurde das Kraut gegen Hörbeschwerden, "Schwindeln des Hauptes", Übelkeit und als Mittel "nach der Geburt" verwendet. Im Kräuterbuch von Mattioli wurde Basilien sogar bei Herzleiden oder bei "Ohnmacht" verwendet. Äußerlich wurde der Basilikum meist zur Behandlung von Warzen sowie bei der Behandlung von Schrunden (eingerissene Haut) verabreicht.
In der heutigen Naturheilkunde wird Basilikum eher selten eingesetzt. Dies ist u.a. in der Tatsache begründet, dass es deutlich bessere und wirksamere Heilkräuter gibt.
Basilikumblätter verfügen dennoch über ein breites Spektrum unterschiedlicher Inhaltsstoffe, darunter ätherische Öle wie z.B. Linalool, Ocimen und Campher sowie Phenylacrylsäuren wie der Rosmarinsäure [1, 2]. Diese Inhaltsstoffe zeigen u.a. die folgenden Eigenschaften auf unseren Organismus [3]:
- blutdrucksenkend
- antioxidativ
- entzündungshemmend
- analgetisch
- krampflösend
Gelegentlich findet Basilikum für folgenden Beschwerden und Krankheiten Verwendung:
- Gelenkschmerzen
- Arthritis
- Ekzeme
- Akne
- leichte Verdauungsbeschwerden
- grippale Infekte
- Migräne
- möglicherweise vorbeugend und unterstütztend bei Hepatitis
Forschungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass die ätherischen Öle des Basilikums womöglich wirksam gegen bestimmte Typen von Herpes- und Hepatitisviren sein können. Verantwortlich sind in erster Linie die in den Blättern enthaltenen Stoffe Ursolsäure, Linalool und Apigenin. Einige Stoffe schaffen es dabei, die Viren an der Replikation, also an der Vermehrung, zu hindern [1]. Möglicherweise kann ein Wirkstoffkomplex in Zukunft dabei helfen, Krankheiten wie Hepatitis oder auch Bindehautentzündungen zumindest unterstützend zu behandeln [4]. Weitere Forschungen stehen jedoch noch aus.
Nebenwirkungen: Aufgrund des hohen Estragolgehaltes wird davon abgeraten, Basilikum für Therapiezwecke einzusetzen. In der Schwangerschaft sollte Basilikum ebenfalls nicht verwendet werden, da der enthaltende Campher Gebärmutterkrämpfe verursachen kann.
Basilikum kaufen - Was gibt es zu beachten?
Beim Einkauf von Basilikum sollte in erster Linie die Qualität beachtet werden. Basilikumsorten mit hoher Qualität zeichnen sich durch reichhaltigen Blattwuchs, aromatischem Duft und satten grünen Farben auf. Meistens sind Pflanzen aus dem Supermarkt hochgezüchtet, d.h. unter Zugabe hoher Düngerdosen innerhalb kurzer Zeit verkaufsfertig produziert. Hier finden sich häufig deutliche Qualitätsunterschiede gegenüber Pflanzen von Gartencentern oder Pflanzenzüchtern. Achten Sie beim Kauf von Pflanzen vor allem auf Vergilbungen und Flecken, die häufig von Pflanzenviren bzw. Pilzen verursacht werden.
Weiterführende Literatur und Quellen
- Ahmed, A. F. et al. (2019): Antioxidant activity and total phenolic content of essential oils and extracts of sweet basil (Ocimum basilicum L.) plants. In: Food Science and Human Wellness, Vol. 8, S. 299-305, doi: 10.1016/j.fshw.2019.07.004
- Piras, A. et al. (2018): Ocimum tenuiflorum L. and Ocimum basilicum L., two spices of Lamiaceae family with bioactive essential oils. In: Industrial Crops and Products, Vol. 113, S. 89-97, doi: 10.1016/j.indcrop.2018.01.024
- Sestili, P. et al. (2018): The potential effects of Ocimum basilicum on health: a review of pharmacological and toxicological studies. In: Expert Opinion on Drug Metabolism and Toxicology, Vol. 14, S. 679-692, https://doi.org/10.1080/17425255.2018.1484450
- Chiang, L.C. et al. (2005): Antiviral activities of extracts and selected pure constituents of Ocimum basilicum. In: Clinical and Experimental Pharmacology and Physiology, Vol. 32, S. 811-816, doi: 10.1111/j.1440-1681.2005.04270.x
- Müller, E. (1865): Basil. IN: Etymologisches Woerterbuch der englischen Sprache
- Fischer-Benzon, R. J. D. (1894): Basilicum. IN: Altdeutsche Gartenflora. Untersuchungen über die Nutzpflanzen des deutschen Mittelalters, ihre Wanderung und ihre Vorgeschichte im klassischen Altertum
- Martin, A: (1851): Ocimum. IN: Die Pflanzennamen der deutschen Flora mit den wichtigern Synonymen
- Hagen, C. G. (1788): Basilienkraut. Hirnkraut (Ocimum basilicim). IN: Lehrbuch der Apothekerkunst
- Mattioli, P. A. (1563): New Kreuterbuch.
Familie: | Lippenblütler |
Gattung: | Basiliken |
Name der Art: | Ocimum basilicum |