Fit durch die Schwangerschaft mit den richtigen Hausmitteln und Heilkräutern
Aktualisiert am:
27.01.2016
Die Schwangerschaft ist eine aufregende und meistens wunderschöne Zeit für die werdende Mutter. Das Gefühl, einem kleinen Menschen einen guten Start in sein Leben zu ermöglichen, ist unbeschreiblich. So möchte natürlich jede Schwangere ihrem Kind bereits während der Schwangerschaft eine perfekte Entwicklung ermöglichen.
Dabei sind Körper und Geist einer Schwangeren mit einer Vielzahl neuer Aufgaben und Veränderungen konfrontiert. So führt der neu strukturierte Hormonhaushalt der Frau während der Schwangerschaft nicht selten zu Beschwerden. Aus Rücksicht auf das Kind möchte hier nicht jede werdende Mutter direkt in den Medizinschrank greifen. Für diesen Fall gibt es eine Reihe wirksamer Hausmittel, die genauso effektiv wirken – und dem Embryo keinesfalls schaden.
Die richtige Ernährung während der Schwangerschaft
Grundsätzlich gilt: In der Schwangerschaft müssen Sie auf fast nichts verzichten. Natürlich ist eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Milchprodukten, Fisch und Fleisch angesagt – was vor allem in der ersten Phase der Schwangerschaft nicht immer einfach ist, wenn Heißhunger und Appetitlosigkeit auf der Tagesordnung stehen. Lediglich auf einige Lebensmittel sollten Schwangere aufgrund der Bakterienentwicklung besser verzichten.
Listerien und Toxoplasmose
Vorsicht geboten ist in erster Linie bei Lebensmitteln, die Listerien-Bakterien enthalten könnten. Für Erwachsene sind diese in der Regel ungefährlich, für Embryos hingegen nicht. Gehen die Bakterien auf das ungeborene Baby über, drohen Hirnhautentzündung und eine Blutvergiftung.
Auch an Toxoplasmose kann ein Ungeborenes erkranken, was lebensbedrohlich werden und noch Jahre nach der Geburt schwere Schäden am Zentralnervensystem verursachen kann. Wichtig hier: Gefährlich ist lediglich die erste Infektion, danach ist der Mensch immun – bei immerhin 30 % der Frauen im Alter von 30 Jahren ist das der Fall. Ob man bereits eine Toxoplasmose durchlebt hat, kann der Gynäkologe ermitteln. Eine Infektion lässt sich grundsätzlich durch den Verzicht auf einige Lebensmittel ausschließen – dazu unter anderem ungewaschenes Obst und Gemüse und nicht ausreichend erhitzte Fleischprodukte. Außerdem:
Milchprodukte:
- Rohe Milch und Rohmilchkäse (dieser muss laut einer EU-Verordnung als solcher gekennzeichnet sein), Schnittkäse und Hartkäse wie Emmentaler sind hingegen unbedenklich. Auch andere Hartkäse wie Parmesan sind unbedenklich, da sich die Bakterien auf trockenen Lebensmitteln nicht vermehren können. Ausnahme: Fertig geriebener Reibekäse. Hier ist es sinnvoller, Käse am Stück zu kaufen und dann selbst zu reiben, da sich durch den Fertigungsprozess Bakterien bilden können.
- Weichkäse wie Camembert und Brie, Sauermilchkäse wie Harzer, Handkäse und Korbkäse, Weichkäse mit Rotschmiere wie Limburger, Munster oder Romadur sowie eingelegten Käse wie Feta oder Mozzarella.
Fischprodukte
- Roher Fisch und damit hergestellte Produkte wie Sushi sowie rohe Meeresfrüchte
- Auch Räucherlachs kann ein Risiko darstellen und sollte vor dem Verzehr ausreichend erhitzt werden. Stattdessen lieber zu Brat- und Kochfisch aus der Konserve greifen.
- Thunfisch, Steinbeißer und Schwertfisch weisen eine erhöhte Quecksilber-Belastung auf und sollten nur selten auf dem Teller landen.
Fleisch und Wurst
Als Vegetarier haben Sie das Problem nicht, bei Fleisch und Wurst darauf zu achten, dass Fleisch immer gut durchgebraten sein sollte. D. h. Rohfleischerzeugnisse wie Mett, Hackepeter, Tatar und Rohwürste wie Salami, Teewurst und Mettwurst sind während der Schwangerschaft vom Speiseplan zu streichen. Auch Pökelfleischerzeugnisse wie Lachs- und Parmaschinken oder Räucherspeck können Listerien-Erreger enthalten und sind eher zu meiden, sofern sie nicht vorher erhitzt wurden.
Wurstsorten wie Fleischwurst, Mortadella, gekochter Schinken und Leberwurst wurden hingegen unter Hitzeeinwirkung hergestellt, sodass diese unbedenklich sind, so lange sie frisch sind. Für Leberwurst gilt dabei jedoch ebenso wie für Leber: Die empfohlene Tagesdosis an Vitamin A wird durch den Verzehr schnell überschritten und kann das Ungeborene im ersten Schwangerschaftsdrittel schädigen. Es ist ratsam, in dieser Zeit komplett auf Leber zu verzichten und die tägliche Zufuhr an Leberwurst auf maximal 60 Gramm zu beschränken.
Obst und Gemüse
Bei Obst und Gemüse gilt die Devise: möglichst frisch zubereiten und genießen. Abgepackte Salate und Obststücke sind weniger empfehlenswert, da sich auch hier im Verarbeitungsprozess Listerien absetzen können. Grundsätzlich gilt es, Obst und Gemüse gut abzuwaschen, bevor es verzehrt wird. Sprossen und Keimlinge sollten Sie vor dem Verzehr immer erhitzen.
Pilze
Waldpilze können einen erhöhten Schadstoffgehalt aufweisen. Zuchtpilze aus Kulturen sind wesentlich schadstoffärmer und eine gute Variante für Schwangere.
Alkohol und Desserts
Alkohol ist für die Schwangerschaft ebenso Tabu wie der Konsum von Nikotin. Doch gilt das auch für die Likörpraline zum Nachtisch? Grundsätzlich ja, doch ist der Alkoholgehalt bei einer einzigen Praline so gering, dass eine schädigende Wirkung praktisch ausgeschlossen ist. Dennoch: Die alkoholfreie Variante ist gewiss die bessere Wahl.
Vorsicht geboten ist bei Desserts und auch anderen Speisen wie Mayonnaise bei rohen Eiern. Hier besteht Salmonellengefahr – die zwar keine schädigenden Auswirkungen auf das Baby hat, jedoch für die Mutter unangenehm ist. Vorsicht geboten ist hier bei Tiramisu und Mousse au Chocolat sowie Eiscreme.
Kaffee, Tee und Cola
Große Mengen von Koffein können dem Embryo schaden, da das Koffein die Blutgefäße verengt und so die Aufnahme von Eisen hemmt. Das Risiko einer Fehlgeburt steigt mit einem hohen Kaffeekonsum stark an. Deshalb rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Schwangeren, nicht mehr als 300 mg Koffein pro Tag zu sich zu nehmen. Das entspricht drei Tassen Kaffee oder sechs Tassen Tee. Vorsicht geboten ist auch bei Kakao, der ebenfalls Koffein enthält. Auf Energydrinks und Cola verzichten Sie am besten komplett – der Koffeingehalt ist hier teilweise wesentlich höher als bei Kaffee, zudem ist die Menge an Zucker nicht gesund.
Vegane Ernährung in der Schwangerschaft
Viel diskutiert wird die vegane Ernährung in der Schwangerschaft. Ist es möglich, auch ohne den Verzehr tierischer Produkte alle Nährstoffe aufzunehmen, die für die Entwicklung des Babys notwendig sind? Eine Eiweißquelle bieten hier Hülsenfrüchte, Getreide, Kartoffeln und Nüsse sowie Tofu und Seitan. Grundsätzlich kein Problem also, wobei es sich wie bei anderen Schwangeren auch empfiehlt, den Nährstoffhaushalt immer wieder zu checken.
Vor allem das Vitamin B12 ist hier kritisch, da es sich fast ausschließlich über tierische Produkte aufnehmen lässt, im Körper jedoch lange vorrätig ist. Dieser Langzeitspeicher hilft dem Ungeborenen jedoch nicht, wichtig ist hier eine regelmäßige Zufuhr des Vitamins. Auch die Eisenzufuhr muss in der Schwangerschaft erhöht werden – hier bieten sich Vollkorn-Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten sowie grünes Gemüse besonders an. Kalzium, das ansonsten reichlich in Milchprodukten enthalten ist, lässt sich über kalziumhaltiges Mineralwasser zuführen.
Problematisch ist bei werdenden vegan-lebenden Müttern vor allem die Aufnahme der gesteigerten Gesamtenergiemenge. Während der Schwangerschaft ist eine Zunahme von 10 bis 16 Kilogramm normal, alleine schon weil der Körper gewisse Körperstellen umbaut und auf die Geburt einstellt. Besonders Veganerinnen sollten also auf eine ausreichende Energiezufuhr achten. Im Zweifelsfall hilft eine professionelle Ernährungsberatung weiter, damit keine Mangelerscheinungen auftreten.
Wirksame Hausmittel gegen Schwangerschaftsbeschwerden
Eine Schwangerschaft bringt auch hin und wieder Beschwerden und Schmerzen mit sich - trotzdem muss es nicht immer der Griff zum Schmerzmittel sein. Oft hilft ein Tee oder der Griff zu heimischen Küchenkräutern.
Kräuter
Einige Kräuter wie Petersilie, Liebstöckel, Zimt und Süßholz bergen angeblich die Gefahr, die Gebärmutter so weit zu stimulieren, dass eine Frühgeburt droht. Dazu muss man jedoch eine große Menge zu sich nehmen, geringe Mengen hingegen sind unproblematisch.
- Lavendel entspannt und entkrampft. Besonders gut entfaltet Lavendel seine Wirkung als Badezusatz.
- Zitrone und Rosmarin lindern Verspannungen und beugen den gefürchteten Schwangerschaftsstreifen vor.
- Beifuß regt die Wehen-Tätigkeit an.
- Arnika eignet sich durch seine wundstillenden Eigenschaften insbesondere nach der Geburt, um Verletzungen zu behandeln. Auch Ringelblumen-Kompressen sind geeignet, um die Wundheilung positiv zu beeinflussen. Dazu muss die Wunde jedoch bereits verschlossen sein.
- Bei vorzeitigen Wehen helfen Baldrian, Hopfen, Johanniskraut, Majoran und Melisse.
Erlaubt sind in mäßiger Konzentration bzw. geringer Dosierung außerdem:
- Anis
- Bockshornklee
- Chili
- Engelwurz
- Eisenkraut
- Fenchel
- Himbeerlaub
- Jasmin- / Kamillenöl
- Knoblauch
- Kümmel
- Lavendel
- Liebstöckel
- Majoran
- Myrrhe
- Passionsblume
- Petersilie
- Pfefferminzöl
- Pomeranze
- Rosmarin
- Safran
- Schafgarbe
- Süßholz
- Thymian
- Zimt
- Ingwer und Kamille helfen gegen Schwangerschaftsübelkeit.
- Gegen die Morgenübelkeit empfiehlt sich Zitronenmelisse oder Zitronenverbene. Melisse hat gleichzeitig eine beruhigende Wirkung auf den Geist.
- Brennnessel und Birkenblätter helfen gegen Wassereinlagerungen.
- Aloe Vera
- Basilikumöl
- Beifuß
- Beinwell
- Berberitze
- Blutwurz
- Chinarinde
- Frauenmantel
- Hirtentäschel
- Küchenschelle
- Meerzwiebel
- Mistel
- Mutterkraut
- Nelkenöl
- Rainfarn
- Schöllkraut
- Traubensilberkerze
- Wacholder(öl)
- Wermut
- Yamswurzel
- Walking
- Joggen / Laufen
- Schwimmen
- Aqua-Kurse
- Yoga / Stretching
- Pilates
- Gewichtheben
- Tanzen
- Leichtes Aerobic
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Kräutertees
Wie auch für Kräuter gilt der Verzehr von Tee: Große Mengen von Süßholz sind zu meiden, d.h., der Verzehr ist auf 2-3 Tassen zu beschränken. Ursache ist, dass der Stoff Glycyrrhizin den Cortisolspiegel des Blutes steigen lassen kann, wodurch der Körper mehr Stress auszuhalten hat. Dabei sollten Schwangere ohnehin auf eine große Abwechslung bei Kräutertees achten.
Kräuter, auf die Sie in einer Schwangerschaft verzichten sollten
Da mit dem Verzehr von Kräutern immer auch eine Wirkung einhergeht, sollten Sie einige Kräuter während der Schwangerschaft komplett meiden, da sich diese negativ auf das Ungeborene auswirken können. Viele dieser Kräuter enthalten Inhaltsstoffe, wie z.B. Pyrrolizidinalkaloide, die lebertoxisch wirken können.
Hilfreiche Entspannungsübungen
Schwangerschaft ist keine Krankheit. Und doch stellt diese Zeit eine besondere Belastung für den weiblichen Körper dar. Entsprechend wichtig sind regelmäßige kleine Auszeiten für Körper und Geist, ein Abschalten von den Belastungen des Alltags – Haushalt, Beruf, Partnerschaft und eventuell auch bereits vorhandene Kinder, die Aufmerksamkeit einfordern. Stress kann auch durch die Sorge um die Gesundheit des Kindes oder durch die ungewisse Zeit nach der Geburt entstehen, wenn die Mutter mit neuen Aufgaben konfrontiert ist.
All diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist manchmal auch ohne Schwangerschaft eine echte Herausforderung. Kommen ein dicker werdender Bauch und Kurzatmigkeit hinzu, kann die Bewältigung des Alltags zu einer echten Herausforderung werden. Umso wichtiger ist die regelmäßige Entspannung – im Übrigen auch für das Kind, da mit einem dauerhaft hohen Stressfaktor das Risiko von Fehl- und Frühgeburten ansteigt.
Yoga
Yoga trainiert sowohl die Muskeln, als auch die eigene Beweglichkeit, ohne dabei die Gelenke zu belasten. Aufgrund des Relaxings ist lediglich etwas Vorsicht geboten, damit Sie sich nicht überdehnen. Vermeiden Sie allzu wilde Verrenkungen und halten Sie die Dehnungsposition nicht zu lange.
Es gibt spezielle Yogakurse für Schwangere, die auf die Bedürfnisse der werdenden Mütter ausgelegt sind. Dazu gehören Atemübungen zur Entspannung und die Vorbereitung auf die Wehen. Ihre Hebamme kennt sicherlich einen Schwangeren-Yogakurs in der Nähe.
Autogenes Training
Meditation und Autogenes Training verhelfen dem Körper zu einer entspannten Aufmerksamkeit. In einer Umgebung, die frei von Störreizen ist, lernen Sie, negative Gedanken durch positive Gedanken und Bilder vor dem geistigen Auge beiseite zu schieben. Das klappt nicht immer beim ersten Mal und erfordert etwas Übung. Im Fachhandel gibt es jedoch zahlreiche Bücher und Tonträger, die dabei helfen, auf positive Gedanken zu kommen.
Geburtsvorbereitungskurse
Zum einen verfolgen die Kurse zur Geburtsvorbereitung einen ganz praktischen Zweck: Sie informieren über das, was bei der Geburt geschieht und vermitteln Atemtechniken für die Wehen. Zum anderen haben sie den positiven Nebeneffekt, dass sie Frauen durch die Aufklärung die Angst vor den Schmerzen der Geburt nehmen können. Das baut den Stress und negative Gedanken vor der Geburt ab und sorgt ebenfalls für Entspannung. Mit der richtigen Beratung lässt sich durch die Kurse auch die Angst vor den Schmerzen nehmen, die dazu führen, dass einige Frauen bereits im Vorfeld den Kaiserschnitt präferieren (dies ist als Tokophobie bekannt).
Hilfreich ist unter Umständen auch, sich den Kreißsaal schon vor der Geburt anzuschauen. Je mehr Sie bereits im Vorfeld über den entscheidenden Tag wissen, desto geringer ist die Angst davor.
Entspannungs- und Alternativtherapien
Massagen sind eine hervorragende Möglichkeit, um Körper und Geist zu entspannen. Vielleicht hat Ihr Partner Interesse an einem gemeinsamen Massagekurs? Dadurch tut er nicht nur Ihnen etwas Gutes, sondern bietet die Massage auch eine ausgezeichnete Möglichkeit körperlicher Nähe. Möchte Ihr Partner lieber darauf verzichten, gibt es auch spezielle pränatale Massagen, die extra auf Schwangere abgestimmt sind.
Daneben wirken sich auch Aromatherapien und Reflexzonenmassagen positiv auf das Gemüt aus. Vor der Verwendung einiger ätherischer Öle sollten Sie abklären, inwiefern diese für Schwangere geeignet sind. Unbedenklich sind in der Regel Lavendelöl, Zitrusöl oder Ylang Ylang. Bei der Reflexzonenmassage gibt es zwar keine Beweise dafür, dass sie eine Fehlgeburt auslösen kann, dennoch empfiehlt sich hier ein Therapeut, der sich mit Massagen bei Schwangeren auskennt.
Schließlich sind Bachblüten als homöopathisches Mittel zu nennen, das bei der Entspannung hilft. Die meist als Rescue-Tropfen bekannten Tropfen helfen gegen Stress und Panik und sind in Apotheken und Reformhäusern erhältlich.
Auch sprechen hilft
So banal es klingt: Sprechen Sie über Ihre Sorgen, die Stress verursachen. Schnell merken Sie, dass es viele andere werdende Mütter mit den gleichen Problemen gibt. Hier helfen neben Partner und Familie auch andere Mütter, die bereits ihre Erfahrungen gesammelt haben, oder auch ein Geburtsvorbereitungskurs.
Sprechen können Sie z. B. auch mit dem Arbeitgeber über die Arbeitszeiten. Bis sechs Wochen vor der Geburt sind Sie gesetzlich verpflichtet, arbeiten zu gehen, wenn kein Attest vorliegt. Und je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, desto größer ist der Stress, den der Arbeitsweg verursacht. Hier kann ein Gespräch eventuell Abhilfe schaffen: Möglicherweise können Sie später oder früher mit der Arbeit beginnen, um Stoßzeiten in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu vermeiden. Versuchen Sie, hier immer einen Sitzplatz zu haben. Das reduziert die Anstrengungen der Fahrt ebenfalls ungemein.
Saunagänge
Wer bereits vor der Schwangerschaft in die Sauna ging, kann dies auch weiterhin tun. Vorsicht geboten ist lediglich beim Kreislauf. Hormonumstellung und die Gewichtszunahme führen häufig zu einem schwächeren Kreislauf. Gerade Frauen, die nur gelegentlich in die Sauna gehen, sind auf den unteren Bänken besser aufgehoben.
Dampfbäder belasten den Kreislauf noch stärker als ein Saunagang – hier ist besondere Vorsicht geboten.
Der Flüssigkeitsverlust, der durch die Anstrengung entsteht, muss unbedingt durch ausreichendes Trinken ausgeglichen werden. Das gilt selbstverständlich auch für das Schwitzen beim Sport.
Vollbäder
Nichts spricht in der Schwangerschaft gegen ein entspannendes Vollbad. Allerdings reicht hier eine Wassertemperatur von 39 Grad vollkommen aus. Ist das Wasser zu heiß, steigt die Körperkerntemperatur zu stark an. Das Ungeborene kann seine Temperatur noch nicht selbstständig regulieren und so schlimmstenfalls Schaden nehmen. Jedoch sind Schwangere ohnehin temperaturempfindlich und merken schnell, wenn die Hitze zu viel wird.
Entspannung durch die Ernährung
Es muss nicht immer der Yogakurs oder die Sauna sein. Stresshormonen lässt sich auch durch eine entsprechende Ernährung begegnen. Hefeextrakt, Vollkornbrot und Vollkornreis enthalten beispielsweise viele B-Vitamine, das einen Anstieg des Serotoninspiegels im Körper bewirkt. Serotonin gilt als Anti-Stress-Hormon und trägt zur Entspannung bei.
Sport in der Schwangerschaft. Was und wie viel?
Wer bereits vor der Schwangerschaft sportlich aktiv war, braucht auch in der Schwangerschaft zunächst nicht auf Sport zu verzichten. Studien zufolge hilft ein regelmäßiger Sport dabei, leichter zu entbinden. Doch auch bereits während der Schwangerschaft wirkt sich Sport positiv auf den Körper aus: Er stärkt Muskulatur und Ausdauer, vermindert Rückenprobleme sowie Wassereinlagerungen und hilft dabei, nach der Schwangerschaft schneller wieder in die alte Form zu finden.
Da der Körper während der Schwangerschaft das Hormon Relaxin ausschüttet, durch das Gelenke zur Geburtsvorbereitung gelockert werden, wählen Sie am besten eine ihnen bereits vertraute Sportart, um Verletzungen vorzubeugen. Laufen oder Gewichtheben sind zu Beginn der Schwangerschaft noch gut durchführbar, sollten im fortschreitenden Verlauf jedoch zurückgeschraubt werden. Verzichten sollten Sie zum Wohl des Kindes auch vor verletzungsintensiven Sportarten wie Mountainbiking, Reiten, Tauchen, Bergwandern in Höhen über 2.000 Meter, Skifahren oder Inlineskaten - es sei denn, Sie sind im Leistungssport aktiv und es gewohnt zu trainieren. Am besten geeignet sind für werdende Mütter z. B. die folgenden Sportarten:
Übungen für die Bauchmuskulatur sollten Sie ab der 20. Schwangerschaftswoche nicht mehr in allzu intensivem Umfang betreiben. Unproblematisch sind jedoch isometrische Übungen, die die Muskulatur auch ohne Bewegung stärken. Was letztlich gut für den Körper ist, bestimmt die eigene Fitness und die körperliche Verfassung. Gerade in den ersten Monaten machen Übelkeit und körperliche Beschwerden häufig einen Strich durch die Rechnung.
Trainierte Frauen dürfen auch weiterhin schwitzen, ungeübte Sportlerinnen hingegen sollten Sportarten mit höheren Aufprällen, Sprüngen und Gegnerkontakt eher meiden. Grundsätzlich für alle tabu sind extreme Belastungen, Kampf- und Risikosportarten, die dem Baby schaden können.
Risikoschwangere sollten vor dem Sport jedoch mit dem Arzt sprechen, um ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko oder gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Fazit: Einfach mal entspannen
Ob durch Sport, richtiges Essen, gezielte Entspannung oder entsprechende Heilpflanzen: Genießen Sie Ihre Schwangerschaft und nutzen Sie die Zeit, um sich auf sich und das wachsende Leben in Ihnen zu konzentrieren. Und auch ohne spezielle Entspannungsübungen und/oder Kräuter kann es hilfreich sein, Dinge des Alltags einfach mal langsamer anzugehen. Machen Sie sich bewusst, dass Sie in anderen Umständen sind und eben nicht so schnell unterwegs sind wie sonst. Planen Sie Pausen im Alltag ein, nutzen Sie Freunde und Familie, um auch mal Hilfe in Anspruch zu nehmen, lassen Sie sich zwischendurch auch mal vom Partner verwöhnen, machen Sie ein Mittagsschläfchen und streichen Sie eventuell Ihre persönliche To-do-Liste direkt zusammen. Nehmen Sie sich weniger vor, das verringert den Stress am Tagesende ungemein.
Nehmen Sie sich Zeit für sich. Legen Sie sich auch mal gemütlich auf das Sofa, lassen Sie die Seele bei Ihrer Lieblingsmusik baumeln oder träumen Sie einfach mal etwas vor sich hin. In der Firma findet sich gewiss auch ein Plätzchen, wo Sie die Füße mal hochlegen und in der Mittagspause entspannen können.