Lavendel
Lavandula angustifoliaDer Lavendel zählt zweifelsohne zu einem der bekanntesten Kräuter. Die wohlriechende Pflanze mit ihren violetten Blüten blüht Jahr für Jahr auf vielen Balkonen, in Gärten oder auf Fensterbänken. Doch der Lavendel kann weitaus mehr als nur hübsch aussehen. Als Heilkraut lindert er viele Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Nervenschwäche oder Migräne. Auch in der Küche lassen sich Blätter und Blüten für viele Gerichte verwenden.
Botanischer Name | Lavandula angustifolia |
Pflanzenfamilie | Lippenblütler |
Weitere Namen | kleiner Speik, Lavander, echter Lavendel |
Aussaatzeit / Pflanzzeit | Februar-März |
Blütezeit | Mai-September |
Erntezeit | Juni-September |
Standort | vollsonnig bis sonnig; trockene, eher sandige, kalkhaltige und nährstoffarme Böden |
Verwendung als Heilkraut | Depression, Einschlafstörungen, nervöse Unruhe, Stress, Völlegefühl, Blähungen, Entzündungen des Zahnfleischs |
Verwendung als Gewürzkraut | Fleischgerichte, Fischgerichte, Süßspeisen, Saucen |
Von frischer Wäsche und Lavendelbädern
Der Name Lavendel stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und wurde leicht abgewandelt in den deutschen Sprachschatz übernommen. Die Vokabel lavare wird mit waschen übersetzt, "weil man diese Pflanze zu Bädern gebrauchte"[6].
Wie der Botaniker Eduard Winkler (1799 bis 1862) schreibt, wurden schon im antiken Griechenland und alten Rom Badekuren mit Lavendel "bei Nervenschwächen, Zittern der Glieder, Ohnmachten und Lähmungen" vollzogen, wahlweise auch in Form von Aufgüssen oder Umschlägen[7].
Dass der Zusammenhang zum Waschen nicht nur im therapeutischen Kontext von Bedeutung war, schildert der Chemiker und Mediziner Nicolaus Lémery (1645 bis 1715). Ihm zufolge erhielt der Lavendel seinen Namen, "weil ihn die Wäscherinnen, die auf französisch Lavandieres genennet werden, in das Geräthe, das sie frisch gewaschen und gebleichet haben, zu legen pflegen, damit es einen lieblichen Geruch bekommen möge"[8]. Der Brauch, Lavendel oder Lavendelsäckchen zwischen die Wäsche zu legen ist auch heute noch üblich; zum einen, damit die Wäsche angenehm duftet und zum anderen, weil die ätherischen Öle des Lavendels Motten fernhalten.
Der Namenszusatz angustifolia in der botanischen Bezeichnung hingegen spielt auf die Form der Blätter an, die als schmalblättrig beschrieben wird, oder wie Winkler meinte: "länglich-linealisch oder lineal-lanzettlich"[7].
Pflanzenmerkmale und Systematik vom echten Lavendel
Herkunft und Vorkommen des Lavendels
Der echte Lavendel ist eine klassische mediterrane Pflanze, die wild vor allem in den Ländern des Mittelmeeres, u.a. Griechenland, Südfrankreich und Italien, vorkommt. Er lässt sich dort vor allem in trockenen, kargen und sonnenverwöhnten Höhenlagen in Regionen mit kalkhaltigen Böden finden. Eine touristisch attraktive Region mit großer Verbreitung von Lavendel ist die französische Provence, in der Lavendelfelder häufig anzutreffen sind.
Aufgrund seiner großen Beliebtheit ist der Lavendel in vielen Ländern eingeschleppt und kultiviert worden. Bedeutende Kulturvorkommen von Lavendel finden sich neben Frankreich auch in England, Marokko sowie den USA.
Systematik des echten Lavendels
Der echte Lavendel (Lavandula angustifolia, mitunter auch Lavandula officinalis) ist ein Vertreter der Lippenblütler (Lamiaceae). Er gehört ferner zur botanischen Unterfamilie Nepetoidaea, der viele andere bekannte Kräuter wie Rosmarin, Salbei, Bohnenkraut oder Pfefferminze angehören.
Die Gattung der Lavendelpflanzen (Lavandula) umfasst mehr als 30 verschiedene Lavendelarten. Neben dem echten Lavendel sind der Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas), der breitblättrige Lavendel (Lavandula latifolia) sowie der französische Lavendel (Lavandula dentata) bekannte Vertreter dieser Gattung.
Merkmale des Lavendels
Im botanischen Sinne handelt es sich beim Lavendel um einen mehrjährigen Halbstrauch, der Wuchshöhen bis zu 140 cm erreichen kann. Meistens erreichen die Pflanzen hierzulande jedoch weitaus geringere Wuchshöhen um die 40 bis 70 cm. Lavendel bildet elastische, stabile und relativ kurze Wurzeln aus.
Lavendelblätter sind recht markant und leicht zu erkennen. Sie haben in der Regel eine hellgrüne bis grüngräuliche Färbung. Die lanzettlichen, ganzrandigen und länglichen Blätter werden bis zu 5 cm lang und sind auf beiden Blattseiten mit einem weißen Filz (Blatthaare) besetzt. Die Blätter des Lavendels sitzen an den aufsteigenden und aufrechten Zweigen, an denen sie gegenständig angeordnet sind. Die Äste sind meist stark verzweigt. Mit zunehmendem Alter werden die Blätter grüner.
Der echte Lavendel blüht in der Regel zwischen Ende Mai bis Mitte September. Dort bildet er auffallend violette, seltener weiße Blüten, die in so genannten Scheinquirlen angeordnet sind. Diese bilden wiederum Scheinähren, in denen die Lippenblüten sitzen. Jede Blüte besteht aus vier Staubblättern, einer zweiteiligen Ober- und dreiteiligen Unterlippe sowie einem vierteiligen Fruchtknoten. Im Anschluss an die Blütezeit bilden sich zur Zeit der Fruchtreife kleine bräunliche Nussfrüchte.
Markant ist der typische Lavendelduft - Winkler beschrieb den Geruch von Lavendel seinerzeit als "eigenthümlich stark" und "balsamisch", der von den Blüten sowie von den Blättern ausgeht. Die Blätter enthalten zahlreiche Öldrüsen, aus denen sich die ätherischen Öle verflüchtigen.
Echter Lavendel - Aussaat, Anbau und Pflege
Auch wenn es meist einfacher ist, fertige Lavendelpflanzen aus dem Baumarkt oder Gartencenter im Garten oder auf dem Balkon zu verpflanzen, kann es mitunter nachhaltiger sein, den Lavendel aus eigenen Samen zu ziehen. Viele gekaufte Pflanzen sind mitunter überdüngt, so dass sie nur eine Saison überstehen.
Standort: Wer Lavendel aussäen möchte, sollte wissen, wie der natürliche Lebensraum der Pflanze beschaffen ist. Er gedeiht prächtig an sonnenexponierten Hängen, mit kalkhaltigen, durchlässigen und nährstoffarmen Böden. Es empfiehlt sich daher, den Lavendel nicht pur in handelsüblicher Blumenerde oder in lehmhaltigen bzw. tonigen Gartenböden zu kultivieren. Stehen keine optimalen Substrate zur Verfügung, sollte die Erde bzw. der Boden mit Zuschlagstoffen wie Bims, Lava oder Zeolith vermischt werden.
Aussaat: Die Aussaat gelingt am besten in Vorkultur auf dem Fensterbrett oder in einem Zimmergewächshaus. Da Keimtemperaturen um die 20 °C benötigt werden, sollten die Lavendelsamen auch eine entsprechend warme Umgebung haben. Optimal sollte die Vorkultur zwischen Ende Februar bis Ende März erfolgen, um die jungen Pflanzen ins Freiland oder auf dem Balkon umzupflanzen. Bei der Keimung wird etwas Geduld benötigt. Die Keimdauer kann zwischen drei und vier Wochen dauern. Es kann vorteilhaft sein, ein mineralisches Anzuchtsubstrat für die Aussaat zu verwenden. Eine Mischung von 50:50 aus Vermiculit und Perlit erscheint optimal. Die Aussaaterde immer etwas feucht, aber nicht zu feucht halten.
Eine Aussaat im Freiland ist auch möglich, wenn auch etwas schwieriger. Hier sollte sichergestellt werden, dass keine Nachtfröste mehr auftreten. Die Samen können im Abstand von etwa 30 x 30 cm leicht in den Boden eingedrückt werden. Da der Lavendel Lichtkeimer ist, sollten die Körner nur etwa 0,5 cm tief in die Erde eingearbeitet werden. Die beste Zeit für die Aussaat im Freien sind die Monate April und bis Ende Mai.
Düngung: Lavendel ist an nährstoffarme Standorte gewohnt und benötigt daher keine üppige Versorgung mit Düngern. Es genügt in der Regel, die Pflanzen einmal im Jahr mit Kompost oder leichten NPK-Dünger zu versorgen. Wer Pflanzen in Kübeln oder kleineren Töpfen hat, sollte eventuell etwas häufiger düngen.
Gießen: Das mediterrane Kraut benötigt nur recht wenig Wasser. Daher sollte nur gegossen werden, wenn der Boden bzw. die Erde nahezu ausgetrocknet ist. Die Pflanze kommt ohne Probleme eine Zeit lang ohne Wasser zurecht. Bedeutend schädlicher ist eine Überversorgung mit Wasser. Zu viel Wasser kann Wurzelfäule und andere Krankheiten begünstigen.
Überwintern: Lavendel gilt als bedingt frosttolerant, d.h. die Pflanze kann kurzzeitig Minusgrade überstehen. Wer die Pflanze im Freien überwintern lassen möchte, sollte einige Maßnahmen durchführen. Optimal erscheint die Abdeckung mit sehr grobem Mulchmaterial, Stroh sowie Reisig und Laub. Letzteres schützt vor allem vor Austrocknung. Ohne Bedeckung gefriert das Wasser in den oberflächennahen Bodenschichten, wodurch der Lavendel kein Wasser mehr aufnehmen kann. Wichtig ist, dass die Lavendelzweige schon im Spätsommer zurückgeschnitten werden sollten, da sonst Erfrierungen auftreten können. Lavendelpflanzen, die in Kübeln stehen, können in der Garage oder im Keller an unbeheizten aber frostfreien Bereichen gelagert werden (siehe Kräuter winterfest machen).
Verwendung von Lavendel
Der Lavendel ist nicht nur eine beliebte Zierpflanze, er ist auch ein ausgesprochen vielseitiges Nutzkraut. Als Duftstoff finden die ätherischen Öle der Pflanze in zahlreichen kosmetischen Produkten Anwendung. Als Küchenkraut verleiht Lavendel vielen mediterranen Gerichten eine mediterrane Note und als Heilkraut kann er mitunter kleinere Wunder bewirken.
Lavendel in der Küche
Lavendel gilt als ausgezeichnetes Küchenkraut, das für zahlreiche Rezepte genutzt werden kann. Verwendung finden dabei sowohl die Blüten, die Blätter als auch ganze Zweige. Es sollte immer darauf geachtet werden, den echten Lavendel (Lavandula angustifolia) zu verwenden und nicht etwa den Schopflavendel. Der echte Lavendel hat einen unverwechselbaren würzigen und kampferartigen Geschmack, der bisweilen blumig und leicht bitter ist.
Frische Lavendelzweige aromatisieren beispielsweise Fleischgerichte aller Art. Einen hervorragenden Geschmack entwickeln Hühnchen-, Lamm- und Fischgerichte, wenn Lavendel mit Thymian oder Rosmarin kombiniert wird.
Gerebelte oder gehackte Lavendelblätter sorgen in vielen Käsesorten wie Ziegenkäse, Weichkäse, Gorgonzola oder Raclette-Käse mit Lavendel für einen raffinierten Geschmack. Auch für deftige Cremesuppen eignet sich das Aroma von Lavendel. Prinzipiell sollte mit der Dosierung immer sehr sparsam umgegangen werden, da die Blätter meist sehr aromatisch sind und einen intensiven Geschmack erzeugen.
Lavendelblüten werden häufig auch für Süßspeisen verwendet. Beispielsweise können Obstsalate, die Beerenfrüchte erhalten, ein ganz ausgezeichnetes Aroma entfalten, wenn einige wenige Lavendelblüten beigemischt werden. Lavendel eignet sich auch ganz hervorragend für Kuchen (z.B. Guglhupf ), Trüffel sowie für Eis.
Als Besonderheit gilt Lavendelhonig, der lieblich schmeckt und ein feines Blütenaroma besitzt. Bei qualitativ hochwertigen Honigsorten kommt der Lavendelgeschmack fein zur Geltung. Lavendelhonig gilt aufgrund seiner vielen Mineralstoffe zudem als sehr gesund.
Gerebelte Lavendelblätter sind gelegentlich in Kräutermischungen wie Kräuter der Provence enthalten. Allerdings ist das Kraut keine Zutat in der originalen französischen Kräutermischung. In vielen Quellen wird zwar Lavendel als Zutat aufgeführt, dies scheint jedoch eher eine deutsche Eigenart zu sein, die Kräuter der Provence mit Lavendel zu vermischen.
Lavendel als Heilkraut
Hinweis zu medizinischen Inhalten
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Der Echte Lavendel hat als Heilkraut eine lange und eindrucksvolle Geschichte. Den Römern, Ägyptern und Griechen galt der Lavendel als nahezu heiliges Kraut. Im römischen Militär wurde die Pflanze u.a. als Wundheilungsmittel und Stimulans verwendet. Sowohl Griechen als auch Römer verwendeten Lavendel als Zutat für ihr Badewasser. Der römische Arzt Dioskurides hat in seinem Buch Materia Medica (1. Jahrhundert n. Chr.) bereits ausführlich über den Lavendel und seine Anwendungsmöglichkeiten berichtet.
Das Kraut sowie dessen Heilwirkung ist auch in den europäischen Ländern bekannt geworden, so dass er in vielen Klostergärten kultiviert wurde und auch bei vielen Erkrankungen und Beschwerden zur Anwendung kam. Hildegard von Bingen beschrieb den Lavendel als warmes und trockenes Kraut, welches von ihr u.a. bei Lungen- und Leberkrankheiten sowie bei psychologischen Befindlichkeiten verabreichtet wurde. Paracelsus kannte bereits seine beruhigende Wirkung und setzte das Kraut als Sedativum sowie zur Behandlung bei Herz- und Verdauungsbeschwerden ein.
Das Heilkraut findet in nahezu allen mittelalterlichen Kräuterbüchern Erwähnung. Im Kräuterbuch von Pietro Andrea Mattioli (spätes 16. Jahrhundert) wurden zahlreiche innerliche wie äußerliche Anwendungen beschrieben. So wurde Lavendel u.a. dafür eingesetzt, um Lähmungen, Krämpfe, Magenbeschwerden sowie Leber- und Milzkrankheiten zu behandeln. Dort wurde empfohlen, den Lavendel in Wein oder Wasser zu sieden (Tee) und zu trinken oder als Schnaps (gebranntes Wasser) auf die Pulsadern zu streichen.
Außerdem wurde der Lavendel bei verschiedenen Zahnkrankheiten, bei Sprachproblemen sowie bei Gliederschmerzen empfohlen. Ebenso wurde er bei Schwangeren, die Beschwerden durch Wehen haben, verabreicht. Bei letzterem wurden pure Lavendelzweige auf dem Bauch gelegt.
In der heutigen Naturheilkunde spielt der Lavendel eine große Rolle. Das Kraut und die Blüten enthalten vorwiegend ätherhische Öle, einige Cumarine sowie Phytosterole. Durch dieses Inhaltsstoffspektrum zeigt Lavendel folgende Wirkungen auf unseren Organsismus:
- einschlaffördernd
- beruhigend
- antibakteriell
- antifungizid
- leicht galletreibend
Diese Wirkungen begründen den Einsatz des Lavendels bei folgenden Erkrankungen und Beschwerden:
- nervöse Unruhezustände
- Depressionen
- Schlaflosigkeit
- Aufgeregtheit
- Gallengangsstörungen
- leichte Verdauungsbeschwerden
Lavendel findet hauptsächlich bei Nervosität und Stress, leichten Depressionen, Schlafbeschwerden sowie als leichtes Beruhigungsmittel Anwendung. Die einschlaffördernde, sedative und muskelentspannende Wirkung des Lavendels wurde in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt. Verantwortlich für die beruhigende, sedative Wirkungen sind bestimmte ätherische Öle im Lavendel, v.a.der Stoff Linalool, der direkt auf das zentrale Nervensystem einwirken kann.
Neben der beruhigenden Wirkung, haben einige der Inhaltsstoffe des Lavendels eine antibakterielle Wirkung. In zahlreichen Untersuchungen konnten Bestände von Shigella, Staphylococcus aureus und Escherichia coli minimiert werden [1]. Für die antibakteriellen und antifungiziden Eigenschaften sind vor allem die ätherischen Öle verantwortlich. Je nach Sorte und Anbaugebiet können mehr als 40 ätherische Öle vorkommen. Die galletreibenden Eigenschaften werden vor allem durch die enthaltenden Gerbstoffe bewirkt.
Angewendet wird Lavendel in der Naturheilkunde heute wie damals als Tee oder als Badezusatz. Weitere Darreichungsformen sind die Aromatherapie mit ätherischen Ölen oder die Verwendung von Lavendelkissen.
Zubereitung von Lavendel-Tee
Für die Zubereitung von 250 ml Lavendeltee werden ein gestrichener Esslöffel Lavendelblätter oder -blüten mit 250 ml kochend heißem Wasser übergossen. Der Tee sollte wenigstens 7 Minuten, aber nicht länger als 10 Minuten ziehen. Der Tee sollte nach Möglichkeit nicht gesüßt werden.
Lavendeltee kann bei nervösen Unruhezuständen, bei Schlaflosigkeit sowie bei kleineren Magen- und Darmbeschwerden wie Völlegefühl oder Durchfall getrunken werden. Lavendelblüten sind heute in vielen Schlaftees eine Standardzutat.
Für die Zubereitung eines Kräuterbads mit Lavendel sollten etwa 40 bis 50 Gramm Lavendelblüten mit einem Liter kochendem Wasser in einem Behälter übergossen werden und etwa 15 Minuten ziehen gelassen werden. Der Behälter kann dann in die vorgefüllte Wanne gegossen werden. Auch wenn das Lavendelbad durchaus entspannungsfördernd und beruhigend ist, sollte das Bad nach spätestens 25 Minuten beendet werden.
Einige Inhaltsstoffe des Lavendels könnten auch bei der Behandlung des so genannten Hodgin Lymphoms helfen. Unter Laborbedingungen konnten Lymphomzellen in ihrem Wachstum (Proliferation) gehemmt werden. [2]
Ein weiterer medizinischer Forschungsansatz ist die Anwendung von Lavendelextrakten bei der Alzheimer-Erkrankung. Beispielsweise könnten Lerndefizite bei Alzheimer-Patienten vermindert werden [3]. Außerdem kann das Enzym Acetylcholinesterase, welches bei der Entstehung und Fortschreiten der Krankheit eine Rolle spielt, nachhaltig gehemmt werden [4]. Neuere Studien zeigen zudem Hinweise, dass Extrakte aus Lavendel und Melisse kognitive Einschränkungen, die durch das Älterwerden meist auftreten, reduziert werden könnten [5].
Nebenwirkungen und Anwendungshinweise: Eine Überdosierung von Lavendeltee über einen längeren Zeitraum sollte vermieden werden. Lavendelöl sollte niemals pur eingenommen werden, denn es kann im Magen zu Reizungserscheinungen führen.
Lavendel kaufen - Was gibt es zu beachten?
Lavendel gibt es heutzutage in allen erdenklichen Formen zu kaufen. Frische Lavendelpflanzen lassen sich meist im Frühsommer in Supermärkten, Baumärkten und Gartencentern kaufen. Wer den Lavendel auch als Nutzpflanze kaufen möchte, sollte unbedingt auf den botanischen Namen (Lavendula angustifolia) achten. Mitunter gelangt nämlich auch der Schopflavendel in den Handel, der dem echten Lavendel sehr ähnlich sieht.
Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Blätter nicht hängen, die Erde nicht allzu feucht ist und darauf, dass das Verhältnis Pflanzenhöhe zu Topfgröße passt. Eine Lavendelpflanze die dreimal so hoch ist wie der Topf, sollte nach Möglichkeit nicht gekauft werden.
Getrocknete Lavendelblätter und –blüten, die für Tees, Rezepte und Kräuterbäder verwendet werden, gibt es bei vielen Kräuterhändlern, mitunter in größeren Supermärkten oder zahlreich im Onlinehandel. Auch hier sollte der botanische Name geprüft werden. Die Kräuter sollten aromadicht verpackt sein und beim Öffnen ein stark nach Lavendel duftendes Aroma verbreiten. Lavendelblüten sind meist deutlich teurer als Lavendelblätter. Die Preise liegen meist zwischen 15 und 25 EUR pro kg.
Für Aromatherapie, Duftkerzen, Lavendelseifen oder Lavendelbad kann auch fertiges Lavendelöl gekauft werden. Wer Lavendelöl für aromatheurapeutische Zwecke verwendet möchte, sollte darauf achten, echtes Lavendelöl zu bekommen. Im Handel sind auch viele synthetische Produkte erhältlich, die hierfür jedoch ungeeignet sind. Die Preise für 10 ml naturreines Öl liegen zwischen 2,80 und 10 EUR, je nach Anbauart und Pflanzenqualität.
Auch interessant:
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Weiterführende Literatur:
- Jianu, C. (2013):Chemical Composition and Antimicrobial Activity of Essential Oils of Lavender (Lavendula angustifolia) and Lavendin (Lavendula x intermedia) Grown in Western Romania. In: International Journal of Agriculture and Biology, Vol. 15, S. 772-776.
- Dalilan, S. et al. (2013): Aqueos Extracts of Lavender Angustifolia Inhibits Lymphocytes Proliferation of Hodgkins Lymphoma Patients. In: Iranian Journal of Cancer Prevention, Vol. 4, S. 201-208.
- Kashani, M. S. et al. (2011): Aqueos Extract of Lavender (Lavendula Angustifolia) Improves the Spatial Performance of a Rat Model of Alzheimers Disease. In: Neuroscience Bulletin, Vol. 27, S. 99-106.
- Ferreira, A. et al. (2006): The in vitro screening for acetylcholinesterase inhibition and antioxidant activity of medicinal plants from Portugal. In: Iranian Journal of Ethnopharmacology, Vol. 108, S. 31-37.
- Watson, K. et al. (2019): A randomised controlled trial of Lavender (Lavandula Angustifolia) and Lemon Balm (Melissa Officinalis) essential oils for the treatment of agitated behaviour in older people with and without dementia. In: Complementary Therapies in Medicine, Vol. 41, S. 366-373, https://doi.org/10.1016/j.ctim.2018.12.016
- Lippold, J. F. (1824): Lavendel. IN: Taschenbuch des verständigen Gärtners
- Winkler, E. (1840): Lavandula. IN: Vollständiges Real-Lexikon der medicinisch-pharmaceutischen Naturgeschichte und Rohwaarenkunde
- Lémery, N. (1721): Lavandula. IN: Vollständiges Materialien-Lexicon, darinnen alle und jede Simplicia vorgestelt sind, die aus den sogenannten drey Reichen der Thiere, der Kräuter und der Mineralien hauptsächlich zum Dienste der Medicins- und Apotheker-Kunst genohmen und gebraucht werden .
- Katzer, J. (1840):Lavandula angustifolia. IN: Systematische Uebersicht der officinellen Pflanzen, welche in der österreichischen Pharmacopoe enthalten sind
- Suckow, G. A. (1786): Lavendel (Lavandula): IN: Anfangsgründe der theoretischen und angewandten Botanik