Die Bedeutung von officinalis bei Kräutern

Von der Natur in die Apotheke: Huflattich gegen hartnäckigen Husten, Löwenzahn zur Anregung der Verdauung, Mädesüß bei Kopfschmerzen, Nachtkerze bei Hautproblemen oder Brennnesseln bei Blasenerkrankungen. Die Liste der pharmakologisch einsetzbaren Kräuter ist lang. Viele Kräuter werden seit Jahrhunderten traditionell bei bestimmten Krankheitsbildern und Symptomen mit Erfolg eingesetzt.

Historischer Hintergrund von officinalis

Die medizinische Bedeutung vieler Heilkräuter lässt sich anhand des botanischen bzw. lateinischen Namens der Kräuter erkennen. Der Zusatz officinalis weist eine auf eine arzneilich fundierte Wirkung der Pflanze im Rahmen der Phytotherapie hin.

Der Begriff officinalis wiederum stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und wird mit Apotheke übersetzt. Officinalis-Kräuter sind der Definition nach Kräuter, die in verschiedener Form apothekenfähig bzw. medizinisch verwendbar sind, oder mit den Worten des Arztes Johann Woyt (1671 bis 1709): Officinalia sind Arzneyen, sowohl die einfachen, simplicia, als zusammengesetzten, oder composita genennet, welche jederzeit in den Apotheken zu finden seyn sollen.

Bis eine Pflanze den Titel officinalis erhält, muss die Wirksamkeit pharmazeutisch belegt sein und eine Monographie zur jeweiligen Pflanze im Deutschen Arzneibuch, in Österreich im Österreichischen Arzneibuch, veröffentlicht werden.

Medizinisch bedeutende Inhaltsstoffe

Offincalis-Kräuter enthalten bioaktive Verbindungen – im Konkreten: ätherische Öle, Gerbstoffe, Harze, Alkaloide, Schleimstoffe, Bitterstoffe, usw., die abhängig von der einzelnen Pflanze adstringieren, antibakteriell/antimikrobiell, antiviral, beruhigend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, gallenflussfördernd, krampflösend, schleimlösend, schmerzlindernd, tonisierend, verdauungsfördernd, wundheilungsfördernd oder wassertreibend sind.

Je nach Pflanze konzentrieren sich diese Verbindungen in unterschiedlichen Pflanzenteilen, wobei die arzneilichen Bestandteile sowohl in den Blüten wie auch Blätter oder in den Samen, in der Rinde oder in den Wurzeln vorkommen, die in der historischen Literatur als pars officinalis beschrieben werden. Teile der apothekenfähigen Kräuter, die auch Drogen genannt werden. Das Wort Droge ist ursprünglich im Niederländischen verwurzelt und wurde ab dem 16. Jahrhundert in den deutschen Wortschatz aufgenommen, wobei hinter dem Wort die Bedeutung trocknen steht und auf eine der ältesten Formen der Haltbarmachung von Heilkräutern anspielt.

Ebenso unterschiedlich wie die pars officinalis ist die Darreichungsform von Heilkräutern: ob als Auszug oder Tee, Pulver zum Einrühren in Getränke (Stichwort Medizinalwein), zu Salben oder Pastillen verarbeitet.

Officinalis-Kräuter

Liste ist nicht vollständig

Quellen und weiterführende Literatur:

       

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