Eibisch

Althaea officinalis

Foto vom Echten EibischDer Echte Eibisch (Althaea officinalis) ist eine tradtionelle Heilpflanze, die vor allem gegen Schleimhautentzündungen und hartnäckigem Reizhusten hilft. Die zu den Malvengewächsen gehörende Pflanze enthält wertvolle Schleimstoffe, die rasch eine Linderung verschaffen können. Eibisch wurde früher auch als Küchenpflanze genutzt. Sowohl die Blätter als auch die Eibischwurzeln sind essbar. Die Wildbestände der Pflanze gingen in den letzten Jahren immer weiter zurück, so dass sie heute unter Naturschutz steht.

Steckbrief von Eibisch
Botanischer NameAlthaea officinalis
PflanzenfamilieMalvengewächse
Weitere NamenSchleimwurz, Arznei-Eibisch, Samtpappel, Sumpfmalve
Aussaatzeit / PflanzzeitFebruar - März
BlütezeitJuni - September
ErntezeitWurzel ab dem zweiten Jahr, Blüten ab Juni
Standortsonnige und windgeschützte Lagen mit nährstoffreichen Böden
Verwendung als HeilkrautBronchitis, Gastritis, Entzündungen der Schleimhäute, Aphthen, Insektenstiche
Verwendung als GewürzkrautMarshmallows, Wurzeln als Gemüse

Der Name Eibisch

Der Ursprungs des Wortes Eibisch liegt im Altgriechischen. Aus der Vokabel iβίσκος entwickelte sich das lateinische ibiscum, das sich über das Althochdeutsche ibisca zum Mittelhochdeutschen Ibische, Ipsch weiterentwickelte und schließlich im Eibisch mündete; siehe Köhler 18871.

Der botanische Name Althaea stammt ebenfalls aus dem altgriechischen Wortschatz und wird dem Mediziner und Chemiker Hermann Adolph Köhler (1834 bis 1879) zufolge mit „Heilmittel“ oder „gesunden“ übersetzt. In der älteren Literatur findet sich Eibisch deshalb auch unter dem Eintrag Heilwurz2, was auf die Bedeutung als Heilpflanze und den hauptsächlich verwendeten Pflanzenteil anspielt. Der Zusatz officinalis bekräftigt zusätzlich die medizinische Eignung des Eibischs als offizielles Arzneimittel.


Pflanzenmerkmale und Systematik vom Echten Eibisch

Herkunft und Vorkommen des Echten Eibischs

Das ursprüngliche Herkunftsgebiet des Echten Eibischs lässt sich heute nicht mit Sicherheit rekonstruieren. Es wird jedoch angenommen, dass die ersten Vertreter dieser Art Südamerika stammen. Der Eibisch ist heute in weiten Teilen der Welt wild anzutreffen. Größere Ausbreitungsgebiete finden sich in Zentralasien, Ost- und Mitteleuropa sowie Nord- und Südamerika. Nach Nord- und Mitteleuropa wurde die Pflanze durch zahlreiche Land- und Seehandelswege eingeschleppt.

Die meisten Wildvorkommen können an küstennahen Gegenden beobachtet werden. Da der Echte Eibisch salzhaltige und feuchte Böden bevorzugt, kann er heute an einigen naturnahen Stellen an Ost- und Nordsee gefunden werden. Es ist auch durchaus möglich, kleinere Eibischbestände im Binnenland zu finden. Meist werden Brachflächen oder nährstoffreiche Wiesen und Wegränder besiedelt. Insgesamt ist der Bestand jedoch stark zurückgegangen, weswegen die Pflanze heute unter Naturschutz steht.

Systematik des Echten Salbeis

Der Echte Eibisch (Althaea officinalis) ist ein Vertreter der Malvengewächse (Malvaceae). Die Pflanze ist verwandt mit weiteren Malvenarten wie der Weg-Malve oder der Wilden Malve. Die Gattung Eibische (Althaea) zählt heute 12 Arten, von denen im deutschen Raum eine gewisse Bekanntheit erlangt hat.

Weitere bekannte Pflanzennamen sind Arznei-Eibisch, Samtpappel, Sumpfmalve, weiße Pappel oder Schleimwurz.

Merkmale des Echten Eibischs

Als mehrjährige und typisch krautige Pflanze erreicht der Echte Eibisch Wuchshöhen von bis zu 150 Zentimetern. Meist wird die Pflanze jedoch mit 90 Zentimetern im Durchschnitt deutlich kleiner. In der Erde bildet die Pflanze zahlreiche kräftige Seitenwurzeln aus. Feinwurzeln bzw. Wurzelhaare sind nur vereinzelt zu beobachten. Die Wurzeln selbst dunkelgelbe bis bräunliche Färbung.

Die Blätter des Eibischs sind in der Regel drei- bis fünflappig, am Blattrand deutlich gesägt und spitz zulaufend. An der Blattoberfläche befinden sich zahllose kleinere Blatthaare, wodurch die Blätter selbst meist eine samtige Haptik aufweisen. Die Eibischblätter selbst erreichen meist Längen bis zu 10 Zentimetern. Die Stängel der Pflanze sind stets kräftig. Sie verholzen mit zunehmendem Alter.

Blatt vom Eibisch
Eibisch bildet drei- bis fünflappige Blätter, die stets einen gesägten Blattrand aufweisen

Die Blüten des Echten Eibischs wachsen direkt aus den Blattachseln heraus. Die Blütezeit ist meist zwischen Mitte Juni und Ende September zu erwarten. Dort bildet die Pflanze trichterförmige Blüten mit "fünf verkehrt herzzförmigen Blumenkronblättern"5 von weißer bis rosa Farbe aus. Besonderes Kennzeichen ist die so genannte Columna in der Mitte der Pflanze, die eine Verwachsung von Staubblättern und Stempel darstellt. Die meist purpurne bis rötliche Columna bildet eine hohe Anzahl an Pollen aus. Eibischblüten sind aufgrund ihrer hohen Pollendichte beliebt bei Insekten und dienen in Gärten als gute Futterpflanze, werden aber auch "zur Zierde auf den Gartenrabatten angebauet"5.

Eibischblüte
Die Blüten des Eibischs sind becherförmig verwachsen und beinhalten meist viele Pollen

Zur Fruchtreife bilden sich aus den Blüten die für Malvengewächse typischen Spaltfrüchte aus. Jede Frucht enthält eine Vielzahl an Samen. Die Eibischsamen selbst zeigen meist eine bräunliche bis grünliche Färbung sowie eine erdnussähnliche Form.

Eibisch – Aussaat, Anbau und Pflege

Echter Eibisch lässt sich bei uns auch im Garten kultivieren. Um jedoch langfristig Freude an dem hübsch blühenden Malvengewächs zu haben, sollten einige Dinge beachtet werden.

Standort: Als optimaler Standort eignen sich sonnige, warme und vor allem windgeschützte Lange. Im Halbschatten kann der Eibisch zwar auch wachsen, allerdings mit deutlichen Einbußen in der Wuchshöhe. Der Boden muss zwingend nährstoffreich und durchlässig sein sowie in der Lage sein, Feuchtigkeit zu speichern. Ein leichter Salzgehalt ist in der Regel förderlich, aber in den meisten Fällen nicht möglich. Besonders geeignete Stellen im Garten sind Uferränder von Gartenteichen.

Echter Eibisch im Garten
Im Garten bevorzugt der Eibisch sonnige Lagen mit nährstoffreichen Böden

Ausaat: Die Eibischsamen sollten am Besten in den auslaufenden Wintermonaten Februar bis März ins Freiland eingearbeitet werden. Eibische sind Kaltkeimer und benötigen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das Saatgut muss einige Zeit in der Gartenerde verweilen. Die ersten Keimlinge erscheinen sowie nach der Kälterperiode eine längere wärmere Periode erfolgt. In der Regel ist dies zwischen Ende April und Anfang Mai zu erwarten. Im Garten oder am Uferrand sollte ein Pflanzabstand zwischen 25 und 35 cm eingehalten werden, da die Pflanze ein ausgedehntes Wurzel- und Blattsystem entwickelt.

Düngen: Während der Saison sind zusätzliche Gaben von Pflanzennährstoffen meist nicht erforderlich. Voraussetzung hierfür ist, dass die Pflanzen in einer nährstoffreichen Erde wachsen. In der Folgesaison genügt es in der Regel, wenn kleinere Gaben Kompost in den Gartenboden gemischt werden. Steht kein Kompost zur Verfügung, können auch Düngepellets aus organischen Düngern verwendet werden. Eibischpflanzen zeigen Nährstoffmangel meist durch gelbe Blätter oder durch direkten Blattabwurf an. In solchen Fällen sollte ein flüssiger organomineralischer Dünger mit hohem Stickstoffanteil verwendet werden.

Gießen: Der Eibisch benötigt eine kontinuierliche Wasserversorgung. Wichtig ist, dass der Boden in regelmäßigen Abständen befeuchtet wird. Es ist jedoch strikt darauf zu achten, dass der Boden nicht zu viel Wasser erhält, da Staunässe schnell die empfindlichen Wurzeln der Pflanze beschädigen kann. Wasserspeichernde Zuschlagstoffe wie Perlite, Blähton oder Zeolith können helfen, dass der Eibisch sich prächtig entwickelt.

Krankheiten und Schädlinge: Häufige Schädlinge, die den Eibisch befallen, sind vor allem Blattläuse und Spinnmilben. Blattläuse setzen der Pflanze meist dann zu, wenn junge Triebe gebildet werden. Das Risiko steigt in der Regel, wenn die Pflanzen zu dicht stehen. Ein moderater Blattlausbefall macht dem Eibisch in der Regel nichts aus. Bei zu hohem Befall sollte über eine Behandlung mit Kräuterjauchen nachgedacht werden.

Ernte: Soll die Wurzel für heilkundliche Anwendungen verwendet werden, so ist für eine schnelle Trocknung zu sorgen. Trocken Eibischwurzeln zu langsam, besteht ein sehr hohes Risiko für Schimmelbefall.

Überwinterung: Es sind keine Überwinterungsmaßnahmen notwendig. Der Echte Eibisch verträgt Temperaturen um die -30 °C.

Verwendung von Eibisch

Eibisch in der Küche

Als Zutat in der Küche ist der Eibisch grundsätzlich geeignet. Die in den USA beliebten Marshmallows wurden ursprünglich aus den Extrakten der Eibischwurzel sowie aus Eischnee und Zucker hergestellt. Solche Marshmallows stammen eigentlich aus Frankreich und galten u.a. auch als schmackhafte Hustenmedizin für Kinder.

Die dezent süßlich schmeckenden Wurzeln können auch in Gemüsepfannen verwendet werden. Sie harmonieren gut mit anderem Wurzelgemüse wie Möhren oder Petersilienwurzeln und können mit Kartoffeln oder Süßkartoffeln angerichtet werden. Insofern Eibsichwurzel als Gemüse zubereitet wird, sollten aromatische Gewürze wie z.B. Thymian, Rosmarin oder Estragon genutzt werden.

Die Blüten des Eibischs sind grundsätzlich essbar und können dekorativ für Salate oder Süßspeisen verwendet werden. Ein besonderer oder charakteristischer Geschmack sollte jedoch nicht erwartet werden.

Junge Blätter sowie Triebspitzen sind vitaminreich und können hervorragend in Salaten oder Smoothies untergemischt werden. Der Geschmack der Blätter ist eher mild und spürbar schleimig. Im Mittelalter wurden die Blätter ähnlich wie Spinat gekocht oder in Füllungen verwendet.

Bitte beachten Sie, dass Wildbestände nicht gepflückt werden dürfen!

Eibisch als Heilkraut

Hinweis zu medizinischen Inhalten

Die hier dargestellten Inhalte stellen keine Empfehlungen dar. Sie sind aus historischen und wissenschaftlichen Quellen nach wissenschaftlichen Standards recherchiert und werden von uns zusammengefasst. Sollten Sie krank sein, suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Der Eibisch ist eine alte Heilpflanze mit langer Tradition, die der schwedische Naturforscher Carl von Linné (1707 bis 1778) nicht umsonst "eine der ältesten Arzneygewächse"8 nennt. Auch in der heutigen Zeit ist Eibisch in der Naturheilkunde und Phytotherapie sehr beliebt, wobei genau wie in vergangenen Tagen die Haupteinsatzgebiete des Eibischs in der Linderung von Magen- und Darmbeschwerden sowie von Erkrankungen der oberen Luftwege liegen.

Im Mittelalter war der Eibisch eine erkannte Heilpflanze, die in nahezu jedem bekannten Kräuterbuch der damaligen Zeit erwähnt wurde. Vor allem die Eibischwurzel wurde verschiedenartig (z.B. mit Honigwasser, Medizinalwein) zubereitet oder in Apotheken als Eibischsirup bzw. "Syrupus Althaeae"1 verkauft, um Erkrankungen des Magens und Darms zu behandeln bzw war Eibisch das Kraut der Wahl, das "überall, wo man Geschmeidigkeit der Theile im Innern des Körpers befördern, oder Reiz und Schärfe einhüllen will, ist der Altheeeibisch anwendbar"3 ist. Im kleineren Rahmen wurden Eibischsamen bei Harnwegsbeschwerden verwendet. Allerdings kann heute nicht nachvollzogen werden, welche Wirkstoffe hierfür eine Heilwirkung erzielen sollen. Äußerlich wurden die Wurzeln von Althaea officinalis oft gegen Feigwarzen, Geschwüre, Wunden und vermutlich gegen Rheuma verwendet. Ebenso wurden mit Öl bestrichene Eibischblätter zur Behandlung von Verbrennungen eingesetzt, genau wie die historische Tierärzte auf die Heilwirkung des Eibsichs vertrauten und den Kropf von Pferden damit kurierten. Dazu wurde ein Sud aus "Eibisch, Raute, Gundelreben,Wermuth,Lein-Samen" angesetzt, mit Butter vermengt und dann auf die betroffene Stelle aufgetragen7.

Eibisch im alten Kräuterbuch
Beschreibung des Eibischs als Heilpflanze (hier P.A. Mattioli, 16. Jahrhundert)

Eibisch enthält vor allem Schleimstoffe, die in dem Fall schleimhautschützend sind und Hustenreize bei vor allem trockenem und unproduktivem Husten lindern können. Höhere Anteile an Schleimstoffen finden sich vor allem in der Eibischwurzel.; Köhler zufolge besteht die frische Eibischwurzel zu 37 Prozent aus Schleim. Um an die Schleimstoffe zu gelangen, wurden die Wurzeln zunächst geschält und "von der gelblichen Haut befreyt, und alsdann erst getrocknet, wobey sie 1/4 ihres Gewichts an Feuchtigkeit verlieren"4. Die Blätter enthalten mit maximal 10 Prozent deutlich weniger Pflanzenschleime, dafür jedoch höhere Anteil an ätherischen Ölen und Flavonoiden.

Insgesamt können die Inhaltsstoffe des Eibisch folgende spezifische Wirkungen in unserem Organismus entfalten:

  • schleimhautschützend
  • reizlindernd
  • hustenlindernd
  • immunmodulierend
  • entzündungshemmend
  • antioxidativ

Das Wirkstoffspektrum des Eibischs kann in der Naturheilkunde heute die folgenden Krankheiten und Beschwerden lindern:

  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Schleimhautentzündungen der Speiseröhre
  • Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum
  • Aphthen
  • Zahnfleischentzündungen
  • Reizhusten (unproduktiv)
  • chronische Bronchitis
  • grippale Infekte (teilweise)
  • Insektenstiche
  • Geschwüre

Verwendung findet vor allem die Wurzel, die deutlich mehr Schleimstoffe und Stärke enthalten als die Blätter. Allerdings werden auch die Blätter und zum Teil auch die Eibischblüten verwendet. Diese enthalten höhere Anteile an ätherischen Ölen.

PflanzenteilBezeichnung der DrogeVerwendung
EibischwurzelAlthaeae radixSchleimhauterkrankungen, Reizhusten
EibischblätterAlthaeae foliumSchleimhauterkrankungen, grippale Infekte, Umschläge, Wickel
EibischblütenAlthaeae flosSchleimhauterkrankungen, Umschläge, Gurgellösungen

Die üblichen Darreichungsformen sind Tees, Gurgellösungen und Wickel aus Eibischteilen. Bei der Zubereitung eines Eibischtees gibt es zwei Möglichkeiten, je nach verwendetem Pflanzenteil. Werden getrocknete Eibischwurzeln verwendet, so dürfen diese ausschließlich mit kaltem Wasser (Mazerat) übergossen werden. Für ein Eibischmazerat (250 ml) genügen zwei bis drei Teelöffel der zerkleinerten Wurzel. Die Zubereitung wird dann ca. 60 bis 90 Minuten ziehen gelesen, wobei gelegentlich umgerührt werden sollte. Nach dieser Zeit kann das Mazerat dann auf maximal 40 °C erwärmt werden. Die kalte Zubereitung ist im Übrigen wichtig, da die Wurzeln sonst zu viel klebrige Stärke absondern.

Viele fertige Tees gegen Reizhusten enthalten neben Thymian und Spitzwegerich auch höhere Anteile an Eibischwurzeln.

Für Gurgellösungen sollten eher die Blätter verwendet werden. Diese können direkt als Heißextrakt zubereitet werden. Die Ziehzeit hier sollte bei etwa 10 Minuten liegen. Ein solcher Tee eignet sich gut bei Reizhusten sowie als Gurgellösung zur Behandlung von Aphthen oder anderer Schleimhautentzündungen in Mund und Rachen. Es gibt zudem erste Pilotstudien, die Eibischextrakte als Bestandteil für Mundspülungen empfehlen. Solche Mundspülungen bestehen zusätzlich aus Weidenrindenextrakten sowie aus Malvenextrakten. Erste Versuche geben Hoffnung, dass die Wirkung eines solchen Gemischs an die Wirkung von Chlorhexidin herankommt. Chlorhexidin gilt derzeit als eines der Standardmittel zur Behandlung bzw. Vorbeugung von Parodontitis [14].

Die in den Blüten des Eibischs enthaltenen Anthocyane (Blütenfarbstoffe) haben möglichweise einen schützenden Effekt gegen neurodegenerative Erkrankungen, die durch oxidativen Stress ausgelöst werden [16]. Interessanterweise zeigten Blüten mit rötlicher Färbung in Laborversuchen eine höhere antioxidative Wirkung als solche mit pinker oder weißer Färbung.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen: Eibisch als Heilkraut ist im Allgemeinen sehr gut verträglich. Direkte Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Da Schleimstoffe direkt auf die Resorption hat, können in seltenen Wechselwirkungen mit Medikamenten einhergehen, die oral eingenommen wurden (z.B. Tabletten, Kapseln, Säfte). Hier kann es unter Umständen zu einer Verzögerung der gewünschten Wirkung kommen. Nach einer Anwendungszeit von 7 bis 10 Tagen, sollten eine Einnahmepause von 7 Tagen eingehalten werden. Für die Anwendung in der Schwangerschaft oder Stillzeit ist bisher keine Risikoabschätzung vorgenommen wurden, weswegen keine Aussagen zu Nebenwirkungen getroffen werden kann.

Eibisch kaufen - Was gibt es zu beachten

Eibisch ist nach wie vor in der Naturheilkunde beliebt. In den letzten Jahren steigt auch die Nachfrage in Privatgärten, die den Eibisch gern als Zierpflanze anbauen. Aufgrund seiner großen Beliebtheit bei Insekten, hat die Pflanze auch einen hohen ökologischen Wert.

Für die Zubereitung eines Eibischwurzeltees bieten viele Kräuterhändler fertig getrocknete und zerkleinerte Wurzeln an. Die Preise pro Kilo liegen meist zwischen 12 und 20 EUR. Es gibt zum Teil hohe Qualitätsunterschiede, je nach Herkunftsgebiet und Anbauart. Einige wenige Hersteller bieten auch Lutschpastillen an, die meist zur Stärkung des Immunsystems im Winter oder allgemein kurz vor dem Ausbrauch von grippalen Infekten genommen werden.

Wer den Echten Eibisch im Garten anbauen möchte, sollte dringend auf den botanischen Namen Althaea officinalis achten. Unter dem Namen Garten-Eibisch wird zumeist ein Verwandter der Pflanze, nämlich der Hibiskus (Hibiscus syriacis), verstanden. Die Samen sind verhältnismäßig günstig. Einige Staudengärtner und andere Gärtnereien bieten auch Topfware mit vorgezogenen Eibischpflanzen an. Diese sind immer dann eine gute Wahl, wenn die geduldsintensive Anzuchtphase erfolglos oder zu aufwändig ist.

Verwendete Quellen und weiterführende Literatur

  1. Köhler, H. A. (1887): Althaea officinalis. In: Köhler's Medizinal-Pflanzen in naturgetreuen Abbildungen mit kurz erlauterndem Texte. Atlas zur Pharmacopoeia germanica, austriaca, belgica, danica, helvetica, hungarica, rossica, suecica, Neerlandia, British pharmacopoeia, zum Codex medicentarius, sowie zur Pharmacopoeia of the United States of America
  2. Nemmich, P. A. (1793): Althaea. In: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte
  3. Funke, C. P. und Lippold, G. H. C. (1801): Eibisch. Althaea. In: Neues Natur- und Kunstlexicon, enthaltend die wichtigsten ... Gegenstände aus der Naturgeschichte, Naturlehre, Chemie und Technologie
  4. Hayne, F. G. (1809): Althaea. In: Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneykunde gebräuchlichen Gewächse, wie auch solcher, welche mit ihnen verwechselt werden können
  5. Theuß, T. (1811): Althaea officinalis. In: Allgemeines Blumen-Lexicon oder Beschreibung aller bis jetzt in Teutschland bekannten in- und ausländischen Gartenblumen und Ziergewächse, mit Anweisung zu ihrer Behandlung für Gartenliebhaber, nach alphabetischer Ordnung bearbeitet. A - G · Band1
  6. Theodorus, J. und Braun, N. (1591): Eibisch. In: Neuw, und volkommenlich Kreuterbuch mit schönen, künstlichen und leblichen Figuren und Conterfeyten, allerhandt frembder und einheymischer Gewächß, Kreuter, Blumen, Stauden, Hecken, Bäume, auch köstlicher außländischer Wurtzeln, Rinden, Früchten etc. Darinn von jhrer Gestalt, Unterscheidt, Complexion, Natur gehandelt wirdt
  7. Zwinger, T. (1744): Eibisch, Althaea. In: Theodori Zuingeri Theatrum botanicum. Das ist: Vollkommenes Kräuter-Buch, worinnen allerhand Erdgewächse, Bäume, Stauden und Kräuter, welche in allen vier Theilen der Welt, sonderlich aber in Europa, hervorkommen, beschrieben
  8. Gmelin, J. F. (1772): Althaea. Eibisch. In: Onomatologia botanica completa, oder, Vollständiges botanisches Wörterbuch, worinn nicht nur alle Kunstwörter übersetzt und erklärt, die bekannte Pflanzen nach der Lehrart des Ritters von Linne beschrieben, ihre verschiedene Namen nach den berühmtesten Schriftstellern angeführt, und eine kleine Lebensgeschichte der vornehmsten Kräuterkundigen beygefügt, sondern auch die Heilskräfte und der Nutzen den die Landwirthschaft, Färberey, Vieharzney- und Scheidekunst aus denselben ziehen
  9. Linné, C. v. (1782): Eibisch, Althaea. In: Des Ritters Carl von Linné Vollständiges Pflanzensystem
  10. Europäische Arzneimittelagentur (2016): Assessment report on Althaea officinalis L. radix. EMA/HMPC/436680/2015.
  11. Arab, A. et al. (2017): Evaluation of Neuroprotective Effect of Althaea Officinalis Flower Aqueous and Methanolic Extracts against H2O2-Induced Oxidative Stress in PC12 Cells. In: Iranian Journal of Pharmaceutical Sciences, Vol. 13, S. 49-56
  12. Rabini, S. (2015): Patient survey with Althaea officinalis L. root extract in dry cough. In: European Journal of Integrative Medicine, Vol. 7, S. 46-47, doi: 10.1016/j.eujim.2015.09.115.
  13. Bühring, U. (2014): Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde, Haug-Verlag, Stuttgart
  14. Radvar, M. et al. (2016): Clinical efficacy of an herbal mouth wash composed of Salix alba, Malva sylvestrais and Althaea officinalis in chronic periodontitis patients. In: Journal of Herbal Medicine, Vol. 6, S. 24-27.

       

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