Essbare Blüten - Lecker und dekorativ

Essbare Blüten - Lecker und dekorativ

Nicht nur die Blätter vieler Kräuter sind essbar, sondern oftmals auch die Blüten. Sie haben meist, wie z.B. die Kapuzinerkresse einen ganz charakteristischen Geschmack. Viele essbare Blüten können ganz unterschiedlich in der Küche verwendet werden, ob pur, als Salat oder als Dekoration für Backwaren. In unserer Übersicht zeigen wir Ihnen die wichtigsten essbaren Kräuterblüten.

Der Geschmack von Blüten - Eine Übersicht

Viele essbare Blüten und Blumen schmecken teilweise anders, einige wenige sogar intensiver als die Blätter oder Samen vieler Küchenkräuter. Das liegt daran, dass sich der Anteil und die Zusammensetzung bestimmter Inhaltsstoffe wie z.B. ätherische Öle oder Senföle sich von denen in den Blättern deutlich unterscheiden.

Blüte vonGeschmack
Anislieblich-süß
Basilikumleicht bitter
Bärlauchpfeffrig, mildes Knoblauchsaroma
Beifussbitter, intensiv würzig
Bohnenkrautpfeffrig
Borretschpikant, leicht gurkenähnlich
Currykrautdezent curry-artig, leicht bitter
Dillpfeffrig mit süßlicher Unternote, deutlich dillartig
Gänseblümchennussig, ältere Pflanzen schmecken jedoch bitter
Kamilleleicht fruchtartig, frisch
Kapuzinerkressescharf, pfeffrig
Kerbelzart süßlich und pfeffrig
Korianderseifig, sehr intensiv, leicht petersilienartig
Kornblumekaum Eigengeschmack
Lavendelaromatisch, würzig, etwas kampferartig
Löwenzahnangenehm zartbitter
Majoranbitter, pfeffrig
Malveleicht süßlich, mild
Olivenkrautharzig, leicht olivenähnlich
Oreganoherb, schwächer als die Blätter
Parakressepfeffrig-scharf
Pimpernellenussig mild
Ringelblumeleicht salzig und bitter, wenig Eigengeschmack
Rosmarinleicht kampferartig, würzig
Schafgarbebalsamisch, würzig, bitter
Schnittlauchleicht zwiebelartig, leicht scharf
Stiefmütterchenzitronenartig
Taubnesselsüß, etwas herb
Thymianschwach süßlich, leicht pfeffrig
Veilchensüß, fruchtartig
Ysopkampferartig, bitter
Zitronenmelissewenig Eigengeschmack, leicht limettenartig

Wie können essbare Blüten verwendet werden?

Essbare Blüten in Eiswaffel
Essbare Blüten bieten etwas für das Auge und für den Gaumen

Vom Frühjahr bis in den späten Herbst lassen sich viele unterschiedliche Kräuterblüten und Blumen ernten, die vielfältig in der Küche zubereitet werden können.

  • Blüten von Lavendel, Ysop oder Beifuß werden oft als Gewürz genutzt
  • die Blüten einiger essbarer Wildkräuter wie Bärlauch, Knoblauchsrauke, Malve oder Duftveilchen können als Dekoration für Wildkräutersalate oder auch für Backwaren verwendet werden
  • einige Blüten, wie z.B. Kapuzinerkresse, haben einen intensiven Geschmack und können pur oder als Zutat in Salaten gegessen werden

Blüten für Kräutersalz und Gewürzmischungen

Viele Blüten eignen sich wegen ihrer prachtvollen Färbung hervorragend zum Dekorieren oder Garnieren von selbstgemachten Kräutersalzen oder Gewürzmischungen. Hierzu können logischerweise nur getrocknete Blüten verwendet werden. In Gewürzmischungen würden frische Blüten schnell das Risiko für Schimmel erhöhen und in Kräutersalzen würde es zu Verklumpungen kommen.

Getrocknete essbare Blüten zur Verwendung in Kräutersalz
  • Kornblume: Das leuchtende Blau eignen sich hervorragend für Kräutersalze, die beispielsweise mit einem rosanem Himalayasalz vermischt werden
  • Malve: Die Farbe von Malven kann rosa oder auch rötlich sein.
  • Pimpinelle: Die purpurroten Blüten der Pimpinelle haben auch getrocknet einen nussigen Geschmack, der sich gut für Kräutersalze eignet
  • Ringelblumen: Auch Ringelblumenblüten haben zahlreiche farbliche Variationen, die eine interessante Optik ergeben

Schön anzusehen und lecker - Perfekte Dekoration

Die Blütenfarben von Kräutern können mit der Vielfalt vieler Zierpflanzen mithalten: von weiß und gelb über zartrosa und pink, rot, violett und blau oder orange - blühende Kräuter sind eine Augenweide.

Besonders prächtige Blüten, z.B. von Löwenzahn, Malven, Ringelblumen, Stiefmütterchen oder Duftveilchen können für das Anrichten von Platten oder Tellern verwendet werden. Das Drapieren der Blumen erfordert natürlich etwas künstlerisches Talent, zaubert aber immer wieder ein Lächeln in das Gesicht von Gästen.

Löwenzahnblüten
Löwenzahnblüten können meist schnell gesammelt und zum Dekorieren verwendet werden

Geschmackvolle Blüten für Salate oder Brotaufstriche

Einige Blüten haben einen teils intensiven Geschmack. Sie können als normale Zutat für knackige Gemüsesalate oder Wildkräutersalate verwendet werden. Außerdem können diese Blüten, z.B. die der Kapuzinerkresse, auch für Brotaufstriche wie Kräuterquark genutzt werden.

essbare Blüten für Wildkräutersalate
  • Bärlauch: Der leicht knoblauchartige Geschmack von Bärlauchblüten ist nicht nur lecker sondern gibt vielen Salaten auch eine dezente Würze
  • Gänseblümchen: Mit ihrem nussigen Geschmack stellen Blüten von Gänseblümchen oft eine leckere und auch gesunde Zutat dar
  • Kamillen: Auch Kamillenblüten können mit ihrem fruchtigen Geschmack eine leckere Zutat sein.
  • Kapuzinerkresse: Der Star für Salate und Kräuterquarks. Durch den scharfen, kresseartigen Geschmack eignen Kapuzinerkresseblüten perfekt zum Würzen von Quarks
  • Knoblauchsrauke: Die weißen Blüten der Knoblauchsrauke geben Salaten ein mild-würziges Knoblaucharoma. Diese sollten jedoch nicht sparsam verwendet werden.
  • Löwenzahn: Vor allem junge Löwenzahnblüten haben ein leicht bitteres Aroma. Sie sollten jedoch sparsam verwendet werden.
  • Ringelblume: Die Blütenblätter der Ringelblume haben zwar wenig Eigengeschmack, eignen sich aber bestens, um Salaten, Frischkäse und Quarks eine schöne Optik zu verleihen
Blüten der Kapuzinerkresse
Die Kapuzinerkresse ist durch ihren intensiven Geschmack der Star unter den essbare Blüten

Kandierte Blüten und Blütenzucker

Viele essbare Blüten lassen sich außerdem kandieren. Beliebt sind u.a. das Duftveilchen, die Nachtkerze oder auch das Stiefmütterchen. Beim Kandieren werden die Blüten mit Zucker überzogen. Dadurch erhält man nicht nur einen leckeren süßen Snack, sondern auch eine dekorative Möglichkeit, Torten, Kuchen oder Obstsalate zu dekorieren. Die Zubereitung hierfür ist denkbar einfach.

Blüten vom Duftbveilchen
Durch ihren fruchtigen Geschmack werden Blüten von Duftveilchen gern kandiert

Eine Alternative zum Kandieren ist die Zubereitung eins Blütenzuckers. Hierfür werden die getrockneten Blüten zunächst mit einem Mixer zerkleinert bis sie eine kleine Korngröße haben und schließlich mit Kristallzucker oder Rohrohrzucker vermischt.

Rezept für kandierte Blüten

Essbare Blüten zu Kandieren ist denkbar einfach und schnell gemacht. Hervorragend geeignet sind u.a. Nachtkerzenblüten oder die Duftveilchenblüten, die vor allem im Sommer oft in großer Anzahl gefunden werden können.

Für das Rezept werden folgende Zutaten benötigt:

  • 50 Gramm Zucker oder Rohrohrzucker
  • 100 ml Wasser
  • etwa 20 bis 30 Blüten

Um die Blüten zu kandieren gehen Sie wie folgt vor:

  1. Der Zucker wird im Wasser verrührt und aufgekocht, so dass ein Zuckersirup entsteht
  2. essbare Blüten vollständig in den Sirup eintauchen
  3. Blüten auf ein Backblech legen
  4. wenn der Sirup angetrocknet ist, kann noch etwas Zucker auf die Oberfläche der Blüten gestreut werden
  5. Backblecht mit Blüten bei etwa 80 °C für etwa 50 Minuten in den Backofen schieben
  6. in einer luftdichten Dose oder Glas verstauen

Blüten sammeln und haltbar machen

Kräuter in der Blütezeit

Wenn es im heimischen Kräutergarten oder in den Kräutertöpfen auf dem Balkon blüht, freuen sich häufig viele Insekten. Nektarreiche Schmetterlings- und Bienenkräuter – allen voran mediterrane Kräuter wie Salbei, Thymian oder Rosmarin oder typische Küchenkräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Dill, aber auch Katzenminze oder Duftveilchen – sind eine der Hauptnahrungsquellen für Bienen und Schmetterlinge.

Wer ein grünes Herz hat, lässt die Blüten im Kräutergarten immer ein paar Tage hängen, so dass Bienen und Hummeln die Chance haben, etwas vom Nektar abzubekommen. Auf Wildwiesen hingegen sollte immer nur so viel mitgenommen werden, wie benötigt wird. Als Faustregel sollten nie mehr als zwei Handvoll pro Person am selben Ort gesammelt werden.

Sammelhinweise

Am aromatischsten ist der Geschmack vieler essbarer Kräuterblüten am frühen Morgen oder abends. In der Mittagssonne verflüchtigen sich die ätherischen Öle und die Blüten welken schneller. Bestenfalls werden die Blüten kurz vor der Verwendung abgepflückt.

Falls die Blüten nicht aus dem Kräutergarten, Balkon oder der Wildwiese stammen, sollten zudem Blüten aus biologischem Anbau Kräutern bevorzugt werden. Hier kann in der Regel ausgeschlossen werden, dass chemische Insektizide verwendet wurden. Siehe hierzu: Tipps zum Sammeln von Kräutern.

Wichtiger Hinweis

Bitte sammeln Sie nur solche Blüten, die ökologisch unbedenklich sind und keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Nicht alle Blüten sind nämlich essbar. Vor allem bei Wildsammlungen können einige Doldenblütler anderen Pflanzen zum Verwechseln ähnlich sehen. Außerdem dürfen einige andere Blüten von Pflanzen wie Fingerhut oder das Jakobs-Greiskraut nicht gegessen werden, da sie giftig sind. Bei Wildsammlungen sollte daher immer ein guter Kräuterführer oder ein App zur Hand sowie einige Grundkenntnisse im Bestimmen von Kräuter vorhanden sein. Als Einführung hierzu empfehlen wir Ihnen unseren Artikel Wildkräuter bestimmen.

Blumen auf Wildwiese
Eine Wildwiese bietet viel Variation, allerdings ist die Kenntnis der Pflanzen wichtig

Konservieren

Viele Blüten können auch konserviert werden. Welche Art der Haltbarmachung gewählt wird, hängt jedoch stark vom Einsatzzweck ab.

  • Geschmackvolle Kräuter wie z.B. Kapuzinerkresse oder Parakresse können in Öl eingelegt werden und erhalten so einen Großteil ihres Aromas
  • Viele Blüten lassen sich auch problemlos trocknen. Einige Kräuter wie Beifuß können so lange haltbar gemacht werden; aber auch Blüten, die als Dekoration genutzt werden. Hierzu empfehlen wir unseren Artikel Kräuter trocknen
  • Falls die Blüten oder Blütenteile frisch aussehen sollen, können diese auch in Eiswürfeln eingefroren werden. Siehe hierzu: Frische Kräuter einfrieren
  • Die meisten Blüten können außerdem kandiert werden. Durch den Zuckergehalt bleiben diese lange haltbar

       

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Kommentare zum Thema

Verena Meier hat am 22.02.2021 um 18:33 Uhr geschrieben

Es ist sehr gut Verständlich

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