Kräuter mit hohem Nährstoffbedarf

Viele Kräuter kommen unter guten Standortbedingungen mit wenigen Nährstoffen aus, wodurch an das Düngen meist nur geringe Ansprüche gestellt werden. Es gibt allerdings auch einige Spezialisten unter den Kräutern, die einen eher hohen Nährstoffbedarf aufweisen. Diese Pflanzen müssen in regelmäßigen Abständen gedüngt werden, um lange Freude an ihnen zu haben. Wir stellen die hungrigsten Kräuterarten vor und geben einige Tipps, wie diese optimal mit Nährstoffen versorgt werden können.

Hungrige Kräuter – Übersicht, Düngeempfehlungen und Besonderheiten

Übersicht über Kräuter mit hohem Nährstoffbedarf

Häufig lässt sich der Nährstoffbedarf von Kräutern direkt an den Standortverhältnissen ablesen. Pflanzen, die eher vollsonnige und trockene Standorte mögen, benötigen meist bedeutend weniger Pflanzennährstoffe. Hierzu zählen die meisten mediterranen Kräuter, wie z.B. Salbei, Rosmarin oder Lavendel.

Pfefferminze
Die Pfefferminze gehört zu den Kräuterpflanzen, die einen höheren Bedarf an Nährstoffen haben

Im Gegenzug haben solche Kräuter, die eher an halbschattigen und schattigen Standorten wachsen meist deutlich mehr Nährstoffansprüche. Das liegt einerseits daran, dass weniger Sonnenlicht zur Verfügung steht und dass mit Abnahme des Boden pH-Werts weniger Nährstoffe gelöst werden können.

Kräuter mit hohem Nährstoffgehalt sind u.a.:

Düngen von Kräutern mit hohem Nährstoffbedarf

Auch wenn die in der Liste genannten Kräuter für sich gesehen eher hungrig sind, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass diese Pflanzen oft und viel gedüngt werden müssen. Optimal ist folglich immer ein gleichmäßiges bzw. regelmäßiges Düngen, in Abhängigkeit von folgenden Faktoren:

  • Wie groß ist die Pflanze: ausgewachsene Kräuter haben logischerweise einen höheren Bedarf als junge
  • Steht das Kraut vor der Blütezeit? Die Blütephase sowie die anschließende Fruchtreife ist für die meisten Pflanzen mit erhöhtem Aufwand verbunden. In der Regel wird vor allem Phosphor als Nährstoff benötigt.
  • Ist das Kraut mehrjährig: Viele mehrjährige und halbschattig wachsende Kräuter haben vor ihrem Austreiben einen höheren Nährstoffbedarf.
  • Wächst das Kraut im Freiland oder auf dem Balkon? Da Balkonkräuter in Töpfen wachsen, haben sie auch einen höheren Bedarf an Dünger. Hintergrund ist, dass die Nährstoffe, die in der Kräutererde vorhanden sind, in Topfkulturen schnell ausgewaschen werden.
Wieviel Dünger letztendlich benötigt wird, hängt also auch davon ab, wo und wie die Kräuter kultiviert werden.

Geeignete Dünger sind vor allem organische und organo-mineralische Dünger. Wer einen Garten sein Eigen nennt, wird in vielen Fällen eine ordentliche Grunddüngung mit Kompost durchführen können. Für die meisten Kräuter ist dies bei Freiland-Kultivierung vollkommend ausreichend. Kräuter, die allerdings viele Nährstoffe benötigen und an eher sonnenabgewandten Plätzen wachsen, benötigen höhere Düngergaben. Nach Möglichkeit können hier organische Dünger mit Langzeitwirkung, wie z.B. Düngerpellets, Mist oder Hornspäne verwendet werden. Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Artikel Kräuter düngen – Ein Ratgeber.

Gedeihen die Kräuter auf dem Balkon oder eher im Gewächshaus so eignen sich eher flüssige Dünger. Dies ist damit zu begründen, dass Langzeitdünger in kleineren Pflanzgefäßen zu einer Überdüngung führen können, wodurch die Pflanze mehr Stress und damit Ernährungskrankheiten ausgesetzt ist. Flüssige Dünger werden meist als eine Art Konzentrat verkauft, welches bei Nutzung mit dem Gießwasser vermischt und schließlich auf die Blumenerde gegossen wird.

Kräuter im Blumentopf (hier Brahmi) haben einen höheren Nährstoffbedarf als Kräuter im Gartenbeet

Wichtig ist, dass die jeweiligen NPK-Gehalte (Stickstoff, Phosphor und Kalium) jeweils etwa im mittleren einstelligen Bereich liegen. Es gibt einige Firmen auf dem Markt die brauchbare Kräuterdünger herstellen. Hierzu zählen u.a. Neudorff, Substral und Compo, wobei der Bio Kräuterdünger vom Compo laut Bewertungen diverser Marktplätze und Shops die größte Akzeptenz genießt.

Besonderheiten

Wachsen Kräuter in Blumentöpfen oder Pflanzkübeln auf, sollte die Düngermenge immer etwas höher ausfallen, als bei Kräutern, die auf dem Gartenbeet wachsen. Das liegt u.a. daran, dass die Pflanzen ein dichteres Wurzelgeflecht ausbilden, da hier nur begrenzt Platz zur Verfügung steht. Weiterhin bleiben die Nährstoffe nicht lange im Pflanzgefäß, da durch häufiges Gießen die zuvor eingebrachten Nährstoffe leicht ausgeschwemmt bzw. ausgewaschen werden.

In solchen Fällen ist es auch meist notwendig selbst Kräuter zu düngen, die eigentlich nur einen geringen Nährstoffbedarf haben. Kräuter die viele Nährmineralien benötigen, werden in der Regel alle zwei bis drei Wochen gedüngt. Solche, die nur geringe Ansprüche haben (z. B. viele mediterrane Kräuter oder Korbblütler wie Schafgarbe oder Kamille) sollten hingegen wenigstens alle vier bis acht Wochen gedüngt werden.

Eine zusätzliche Besonderheit gibt es zu beachten, wenn Kräuter in frischer Blumenerde umgetopft werden. Gekaufte Blumenerde oder spezielle Kräutererde ist immer vorgedüngt und enthält einen Nährstoffvorrat für einige Wochen. Es ist nicht empfehlenswert, die Kräuter hier nach kurzer Zeit nachzudüngen, da sonst eine Überversorgung drohen kann.

       

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