Schmackhaftes Kräuterpesto zum selber machen
Aktualisiert am:
27.02.2024
Liebhaber von Nudeln oder frischem Gemüse werden den frischen und aromatischen Geschmack von Pesto zu schätzen wissen. Wer frische Kräuter zur Verfügung und Lust auf hausgemachte Kost hat, kann mit einfachen Mitteln und relativ wenigen Zutaten ein leckeres Kräuterpesto zubereiten. Der große Vorteil gegenüber den gekauften Varianten ist, dass die Art und Weise der Zubereitung sowie die verwendeten Kräuter selbst bestimmt und nach Bedarf abgeschmeckt werden können. Wir stellen einige interessante Rezepte und Anleitungen vor, mit denen sich ein Kräuterpesto in recht kurzer Zeit selber machen lässt.
Hinweise zur Herstellung des eigenen Pestos
Notwendige Geräte und Hilfsmittel
Ein Pesto sollte immer nur mit mechanischen Küchenwerkzeugen hergestellt. Elektrische Geräte wie Küchenmixer oder Handrührgeräte können durch die Hitzeeinwirkung wertvolle Aromastoffe der Kräuter zerstören. Einige ätherische Öle beispielsweise verflüchtigen sich bereits bei etwa 40 °C, die in kurzer Zeit durch solche Geräte problemlos erreicht werden können. Für die Zusammenmischung des Pestos sowie für die Zerkleinerung der Zutaten sollte nach Möglichkeit immer ein Mörser verwendet werden.
Für das Zerkleinern der Kräuter eignen sich eine Kräuterhacke und ein Holzbrett. Die nur kurz abgewaschenen Kräuter können sich damit problemlos vorzerkleinern lassen, bevor sie schließlich mit den restlichen Zutaten in den Mörser kommen und dort gleichmäßig verteilt werden können.
Grundzutaten für ein Pesto
Für ein gutes und schmackhaftes Pesto benötigt man vor allem zwei Grundzutaten: öl- oder fetthaltige Nüsse oder Samen und ein dazu passendes Pflanzenöl. Für eines der bekanntesten Rezepte, das Pesto alla Genovese - dem klassischen Pesto, werden Pinienkerne und ein hochwertiges, kaltgepresstes Olivenöl verwendet.
Mit den Nuss- und Samenfrüchten lässt sich viel experimentieren. Hervorragend geeignet sind beispielsweise Walnüsse, Pistazien, Haselnüsse, Mandeln, Sonnenblumenkerne, Cashewnüsse und natürlich das Original Pinienkerne. Gut passende Öle sind neben dem bewährten Olivenöl vor allem Sonnenblumenöl, Kürbiskernöl und Walnussöl.
Eine weitere wichtige Zutat ist ein gut gereifter, aromatischer Hartkäse, zumindest für alle Nichtveganer. Hier kann wahlweise der (meist) aus Schafsmilch bestehende Pecorino–Käse oder ein guter Parmesan verwendet werden. Möglich ist natürlich auch die Verwendung beider Käsesorten. Wer viel Wert auf Geschmack legt, sollte beim Parmesan die länger gereifte Variante Parmigiano wählen und beim Pecorino die Romano-Variante.
Als letzte Grundzutat für unser Kräuterpesto sind natürlich noch die Kräuter selbst zu wählen. Grundsätzlich sind der Auswahl keine Grenzen gesetzt, allerdings sollten die Kräuter untereinander harmonieren, falls verschiedene Kräuterpflanzen verarbeitet werden sollen. Mit mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Salbei, Thymian, Bohnenkraut, Basilikum und Oregano kann eigentlich nicht viel falsch gemacht werden. Alle diese Kräuter können einzeln oder in Kombination miteinander sehr gut verwendet werden.
Gut geeignet sind auch die meisten anderen Küchenkräuter, die mit den vergleichsweise aromatischen mediterranen Kräuter allerdings nicht immer besonders gut harmonieren. Sehr gut für Kräuterpestos eignen sich Liebstöckel, Bärlauch, Petersilie und Estragon sowie einige Wildkräuter wie Giersch, Sauerampfer, Gundermann oder Löwenzahn.
Haltbarkeit selbstgemachter Pestos
Ein Kräuterpesto ist im Prinzip schnell hergestellt, so dass viele zur Kräutererntezeit überlegen, gleich eine größere Menge auf Vorrat zu halten. Wird das Pesto allerdings nicht schnell genug gegessen, kann man ein Großteil des Vorrats unter Umständen wegwerfen. Üblicherweise ist ein geöffnetes Glas Pesto drei bis vier Tage haltbar.
Das enthaltende Öl sowie das beigefügte Salz sind grundsätzlich konservierende Lebensmittel, mit denen das Pesto für längere Zeit haltbar gemacht werden kann. Problematisch sind jedoch die enthaltenden Nussfrüchte, die im Pesto nach einer gewissen Zeit recht ranzig schmecken und das Pesto ungenießbar machen. Bedenklich ist außerdem der meist verwendete Hartkäse, der nach der Verarbeitung auch durchaus verderben kann.
Ein selbstgemachtes Kräuterpesto lässt sich ungeöffnet im Glas für drei bis vier Wochen im Kühlschrank aufbewahren, wobei die Haltbarkeitsdauer von der Qualität und Menge des Öls und vom verwendeten Käse abhängig ist. Die Haltbarkeit kann um einige Zeit verlängert werden, wenn das Gefäß (optimal ist Glas), mit einem Speiseöl aufgefüllt wird. Möglich ist auch, den Hartkäse erst dann zuzufügen, wenn das Pesto verzehrt wird.
Pesto für längere Zeit aufzubewahren, macht also nur begrenzt Sinn. Wer nach der Erntezeit seiner Kräuter noch Pesto herstellen will, sollte die Kräuter einfrieren und bei Bedarf verwenden.
Rezepte für selbstgemachtes Kräuterpesto
Es ist nicht sonderlich schwer oder aufwändig, ein eigenes Kräuterpesto selber zu machen. In wenigen Schritten und innerhalb kürzester Zeit lassen sich geschmackvolle Varianten herstellen, die vor allem hervorragend zu italienischen Gerichten, frischem Brot oder als Dressingersatz in diversen Salaten harmonieren. Wir stellen einige Rezepte vor, die sich natürlich immer auch nach dem eigenen Geschmack anpassen lassen.
Bärlauchpesto
Der Bärlauch ist eines unserer beliebtesten Frühjahrskräuter und wird vor allem in Pestos sehr geschätzt. Ein Bärlauchpesto ist eine delikate Sache zu Pasta oder frischem Brot und kann auf verschiedene Weiee zubereitet werden. Der angenehm lauchige Geschmack eignet sich nicht nur für Nudeln, sondern auch klassisch zu Bratkartoffeln, Risotto oder als Brotaufstrich für rustikale Brote. Für die Zubereitung von 250 ml Bärlauchpesto werden die folgenden Zutaten benötigt:
- 50 Gramm gehackter Bärlauch (frisch)
- 125 ml Olivenöl
- 5 Walnüsse
- 50 Gramm Pecorino-Käse
- 1/2 bis 1 gestrichener TL Salz
Frische Bärlauchblätter kräftig waschen und mit einer Kräuterhacke fein hacken. Nüsse mit dem Stößel in einem Mörser cremig zerkleinern und im Anschluss den gehackten Bärlauch zufügen. Jetzt kann der geraspelte Pecorino-Käse dazugegeben werden. Abschließend das Öl in das Pestogefäß geben und mit Salz nach Belieben würzen.
Mediterranes Kräuterpesto (vegan)
Mediterrane Kräuter haben meist ein sehr vollmundiges und starkes Aroma. Kräuter wie Thymian, Lavendel, Basilikum, Oregano, Bohnenkraut, Rosmarin und Salbei lassen sich gut miteinander kombinieren und hervorragend für ein mediterranes, veganes Kräuterpesto verwerten. Diese Kräuter können mit ein wenig Knoblaucharoma noch den letzten Pfiff bekommen.
Für unser mediterranes Pesto werden für eine Menge von 250 ml folgenden Zutaten benötigt:
- 10 Gramm Thymian
- 10 Gramm Lavendel
- 15 Gramm Basilikum
- 15 Gramm Oregano
- 1 bis 2 Zehen Knoblauch
- 20 Gramm Pinienkerne
- 125 ml Olivenöl
- jeweils 1 TL Salz und Pfeffer
Die mediterranen Kräuter und die Knoblauchzehen mit einer Kräuterhacke zerkleinern. Die Pinienkerne sollten dann vor Verarbeitung zunächst in einer Pfanne kurz ohne Öl geröstet werden, bis sie eine ganz leichte Bräune bekommen. Anschließend die Kerne und die zerkleinerten Kräuter in eine Mörserschüssel geben und zusammen zerstampfen. In die Schüssel werden dann Öl und Salz gegeben und kräftig verrührt. Es ist selbstverständlich auch möglich, einen Hartkäse beizumischen. Für mediterrane Kräuter würden wie einen kräftigen Parmesan empfehlen.
Wildkräuterpesto mit Löwenzahn, Sauerampfer und Giersch
Sowohl Löwenzahn, Sauerampfer und Giersch sind in der freien Natur sehr häufig zu finden. Vielen Kleingärtnern ist mittlerweise bekannt, dass für viele Wildkräuter interessante Rezepte vorhanden sind, mit denen sich delikate Rezepte zubereiten lassen. Liebhaber von Wildkräutern können diese drei Wildkräuter perfekt für ein Kräuterpesto verwenden, welches als Brotaufstrich, für Nudeln, Gnocchi oder für Wildkräutersalate hervorragend geeignet ist.
Um 250 ml Wildkräuterpesto herzustellen, brauchen Sie folgende Zutaten:
- 50 Gramm Wildkräuter (jeweils drei Teile Löwenzahn, Giersch und Sauerampfer)
- 25 Gramm Sonnenblumenkerne
- 10 Gramm Walnusskerne
- 125 ml Olivenöl (wahlweise auch Traubenkernöl)
- 2 TL Limettensaft (wahlweise auch Zitronensaft)
- 2 EL Parmesan
- 1/2 bis 1 TL Salz
- 1/2 bis 1 TL Pfeffer
Die frischen Kräuter gründlich mit Wasser waschen, trocken tupfen und zerkleinern. Die Sonnenblumenkerne, Walnusskerne sowie die zerkleinerten Kräuter werden zusammen in ein Mörsergefäß gegeben und mit dem Stößel gründlich zerstampft. Anschließend Öl, Limettensaft und Käse hinzufügen und gründlich miteinander vermengen. Salz nach Bedarf zufügen und entsprechend abschmecken.
tolles Rezept! Ich habe Giersch und Löwenzahn verarbeitet und es schmeckt herrlich!
...recht vielen Dank für die Infos. Hab dazu gelernt und nun wecke ich die Italienerin in mir!