Wohltuende Kräuterbäder - Kräuter als Badezusatz

Kräuter sind nicht nur in der Küche oder bei Krankheiten willkommene Begleiter, sondern auch bei der Herstellung von Kosmetik- und Pflegeprodukten. Viele Kräuter bringen sehr wertvolle Eigenschaften mit sich, die für Körper, Seele und Geist wohltuend und belebend sind. Eine Möglichkeit sich diese Eigenschaften nutzbar zu machen, sind frisch zubereitete Kräuterbäder. Durch die große Vielzahl an verschiedenen Heilkräutern können Stress, Krankheiten und andere Leiden entgegengewirkt werden.

Wissenswertes zu Kräuterbädern

Was bringt ein Kräuterbad?

Kräuterbäder waren schon in der Antike sehr beliebt. In dieser Zeit haben die Menschen die wohltuende und häufig auch heilende Wirkung von Kräuterbädern zu schätzen gewusst. Auch heute kann ein Bad aus verschiedensten Kräutern Abhilfe bei Stress, innerer Unruhe, Erkältungen, Rheuma, Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen und vielen anderen Beschwerden schaffen. Der Grund der stresslindernden und heilenden Wirkung liegt in den verschiedenen Inhaltsstoffen der Kräuter. Vor allem die ätherischen Öle, die durch die Dämpfe eingeatmet oder durch die Haut aufgenommen werden, spielen eine entscheidende Rolle.

Hinweise zur Anwendung

Auch wenn Kräuterbäder bei der Entspannung und Linderung vieler Beschwerden helfen können, sollten einige Punkte beachtet werden.

Die Dauer eines Kräuterbades sollte 20 Minuten nicht überschreiten. Zu langes Baden kann unter Umständen zu Kreislaufbeschwerden führen und auch den Wohlfühl-Effekt zunichte machen. Auch sollte sichergestellt werden, dass die Wassertemperatur zwischen 35 und 37 °C liegt. Zu hohe Temperaturen können dafür sorgen, dass der Körper eher müde wird und damit ein entspannender Effekt ausbleibt. Ebenso verliert die Haut bei hohen Temperaturen wertvolle Fette. Grundsätzlich sollte nicht mehr als zwei Mal die Woche gebadet werden. Meist wird zudem empfohlen nach dem Kräuterbad direkt zur Nachtruhe überzugehen.

Kräuterbad mit Lavendel
Lavendel ist eine häufige Zutat für entspannende Kräuterbäder (Foto: Mira Drozdowski / stock.adobe.com)

Kräuterbäder sollten immer nur unterstützend angewendet werden. Bei länger anhaltenden Beschwerden, sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden, um schlimmere Erkrankungen auszuschließen.

Kräuter und ihre Wirkung im Bad

Fertige oder eigene Badezusätze?

Wer ein Kräuterbad nehmen möchte, kann auf die verschiedensten Heil- und Duftkräuter zurückgreifen. Im Handel gibt es viele fertige Kräuterbadmischungen, die sich bequem in die Wanne leiten lassen. Allerdings sollte man gut auf die Inhaltsstoffe achten. Mitunter finden sich dort nur künstliche Aromastoffe oder andere chemische Zusätze. Diese mögen vielleicht gut riechen, bewirken tun sie jedoch nur selten etwas. Daher sollte beim Kauf solcher fertigen Mischungen genau geprüft werden, ob auch tatsächlich echte Kräuterextrakte oder ätherische Öle enthalten sind.

Neben fertigen Kräuterbad-Mischungen kann sich jeder auch mit einfachen Mitteln sein eigenes Kräuterbad aus losen und getrockneten Kräutern zusammenstellen. Es ist meist vollkommen ausreichend, getrocknete oder frische Kräuter in einem Topf oder Gefäß mit etwa einem Liter Wasser aufzukochen und für etwa 10 Minuten mit einem Deckel zu verschließen. Für eine normale Wanne genügen meist zwischen 5 und 8 Teelöffel getrockneter Kräuter. Selbstverständlich gehen auch frische Kräuter aus dem Garten, jedoch wird hierfür eine größere Menge benötigt. Auch das Extrahieren der Inhaltsstoffe ist bei frischen Kräutern oft etwas herausfordernder als bei getrockneten.

Nach dem Aufkochen der Kräuter empfiehlt es sich, in den Behälter noch etwas Milch hereinzugeben. Milch wirkt als Emulgator und ist außerdem beruhigend für die Haut. Auf einem Liter Kräutersud genügen meist 200 ml Milch.

Welche Kräuter für das Kräuterbad?

Die Liste geeigneter Kräuter ist zugegebenermaßen ziemlich lang. Grundsätzlich eignen sich viele Kräuter, die aromatisch duften bzw. hohe Anteile an ätherischen Ölen aufweisen. In den meisten Kräuterbadmischungen finden sich mediterrane Kräuter, die vor allem auch im getrockneten Zustand sehr gut geeignet sind. Im folgenden Listen wir einige gut geeignete Kräuter mit ihren Wirkungen auf.

Kräuter für ein Bad
Es gibt eine große Auswahl an Heil- und Wildkräutern, die als Badezusatz verwendet werden können (Foto: Sebastian Duda / stock.adobe.com)
HeilkrautDuftwirkungWirkungGeeignet bei:
Baldrianmittelstressmindernd, schlafförderndnervöse Unruhezustände, Angespanntheit,
Eisenkrautschwach - mittelanregend, entzündungshemmend, schweisstreibend, tonisierendHalsbeschwerden, Erkältung, Rheuma, Frauenbeschwerden, innere Unruhe, Kreislaufbeschwerden
Kamillemittelberuhigend, krampflösend, schmerzlindernd, tonsierendAsthma, grippale Infekte, Wundheilung, Rheuma, Stress
Lavendelhochberuhigend, entspannend, entzündungshemmendErkältungen, innere Unruhe, Stress
Mädesüßmittel - hochentzündungshemmend, schweißtreibend, schmerzlinderndErkältung, Erkrankungen der Harnwege, Wundheilung, Rheuma
Majoranmittel - hochberuhigend, krampflösend, schweisstreibendgrippale Infekte, Migräne, Verdauungsbeschwerden, Juckreiz, Schnupfen
Melissehochberuhigend, belebendinnere Unruhe, leichte Reizbarkeit, Schlafstörungen
Rosmarinhochanregend, entzündungshemmend, entspannendErschöpfung, Stress, Kreislaufschwäche, innere Unruhe
Salbeimittel - hochantibakteriell, entzündungshemmend, tonsierendErkältungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Rheuma
Schafgarbemittelkrampflösend, tonisierend, wundheilendDurchblutungsstörungen, Frauenbeschwerden, Rückenschmerzen, Wunden
Weißdornschwach - mittelberuhigend, durchblutungsförderndDurchblutungsstörungen, Herzbeschwerden, Reizbarkeit, innere Unruhe, Wechseljahresbeschwerden

Zur kalten Jahreszeit werden vielen Kräuterbädern noch Eukalyptus zugesetzt. Tatsächlich hilft das ätherische Öl dieser Pflanze die Atemwege zu beruhigen und festsitzenden Schleim zu lösen. Meist erhält man Eukalyptus nur als konzentriertes Öl. Für Wannenbäder ist das auch vollkommen ausreichend, allerdings sollten immer nur geringe Mengen verwendet werden. Konzentriertes Eukalyptusöl darf pur nicht auf die Haut gelangen.

       

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