Die Planung für den eigenen Kräutergarten
Aktualisiert am:
29.01.2017
Einen eigenen Kräutergarten wünschen sich viele Kleingärtner und Hausbesitzer. Ein eigener Garten sorgt für ständigen Nachschub ohne dabei zu tief in den Geldbeutel zu greifen. Doch es ist nicht nur der Nutzen der die Faszination Kräutergarten aufleben lässt, sondern auch die große Vielfalt, die aromatischen Gerüche, die interessanten Pflanzen und Blüten sowie auch die Heilwirkung von Kräutern.
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitungen für den eigenen Kräutergarten
Die Wahl des Standorts
Bevor es ans Aussäen geht, muss zunächst der ideale Standort für die Kräuterpflanzen gefunden werden. Kräuter lassen sich nicht einfach als ein Pflanzentyp zusammen fassen, sondern haben häufig unterschiedliche Ansprüche in puncto Lichtverhältnisse, Feuchtigkeit, Nährstoffbedarf und Boden. Eine Rosmarinpflanze sollte z.B. niemals mit Kerbel zusammengepflanzt werden. Es bietet sich also an solche Kräuter zusammen wachsen zu lassen, die auch gleiche bzw. ähnliche Wachstumsbedingungen haben. Im Falle unseres Rosmarins wären dies beispielsweise andere mediterrane Kräuter wie Thymian, Lavendel, Bohnenkraut oder Salbei.
Bei der Auswahl des Standorts sollte der Garten und dessen Facetten gut beobachtet werden. Mitunter ist es auch sinnvoller mehrere kleinere Kräutergärten bzw. Kräuterbeete anzulegen, als alles auf einen Platz anzulegen. So lassen sich die Beete auch besser vorbereiten und auf die jeweiligen Pflanzen gezielt anlegen. Ein mediterranes Kräuterbeet wie Rosmarin, Lavendel und Salbei benötigt beispielsweise eher einen sandigen und durchlässigen Boden mit bestmöglicher Sonnenexposition. Ein Beet mit typischen Küchenkräutern wie Petersilie, Liebstöckel, Schnittlauch, kann dann z.B. auch an halbschattigen Standorten angelegt werden, wobei die Kräuter öfter gegossen werden müssen als die im mediterranen Beet.
Bodenverhältnisse überprüfen
Wenn klar ist, welche Kräuter angebaut werden sollen, ist die Überprüfung der Bodenverhältnisse sinnvoll. Die Böden in vielen Gärten sind verhältnismäßig homogen, d.h. es gibt entweder eher sandige oder eher lehmige Böden. Will man nun viele verschiedene Kräuter anbauen und nicht nur einige wenige, die genau für die vorliegende Bodenart geeignet sind, wird man einige Vorbereitungen treffen müssen. Werden z.B. sandige Böden gefordert, lässt sich ein Lehmboden recht einfach mit Bodenzuschlagstoffen lockern und durchlässiger machen. Geeignete Zuschlagsstoffe sind beispielsweise Bims, Lava oder Quarzsand, wobei Bims und Lava noch einige bodenverbessernde Eigenschaften mit sich bringen. Werden im Gegenteil lehmigen Böden benötigt, obwohl Sandböden vorliegen, hilft es meist die betroffenen Beetabschnitte mit Kompost und Rindenhumus zu vermischen. Bei sehr sandigen Böden hilft außerdem die Zugabe von Tonmehl bzw. Bentonit, wodurch der Wasserabfluss deutlich minimiert werden kann.
Auswahl und Beschaffung der Kräuter
Wenn Standort und Bodenbedingungen geklärt sind, sollte abgeklärt werden, welche Kräutersorten bzw. –typen beschafft werden sollen. Viele Kleingärten legen ihre Gärten entweder themen- oder standortbezogen an. Mögliche Unterteilungen können z.B. sein:
- typische Küchenkräuter
- mediterrane Kräuter
- Heilkräuter
- exotische Kräuter
- Zierkräuter
- Wildkräuter
- Kräuter für Pflanzencontainer
Bei der Beschaffung muss überlegt werden, ob die Kräuter selbst aus Samen gezogen werden sollen oder ob in Pflanzenfachmärkten fertige Pflanzen erworben werden. Kräuterpflanzen aus dem Supermarkt sollten meist nicht in Betracht gezogen werden, da diese meist überzüchtet sind und sich für den weiteren Anbau kaum oder nur mit großer Anstrengung nutzen lassen. In vielen Fällen gibt es spezialisierte Händler, die auch vorgezogene Kräuter anbieten. Klar ist, dass eine Kultivierung aus Samen meist mehr Aufwand, Zeit und Geduld benötigt, als bereits vorgezogene Pflanzen. Andererseits laden Samen dazu ein, eine deutlich höhere Sortenvielfalt testen zu können. Außerdem gewöhnen sich die Pflanzen dann von Anfang an an den Standort.
Pflege und Düngung der Kräuter
Selbstverständlich brauchen viele Kräuter auch Pflege, um optimal wachsen zu können. Wer beabsichtigt seine Kräuter auch zu ernten, sollte sich informieren, wann die Pflanzen blühen und wann die besten Erntezeiträume sind. Bei vielen Kräutern lohnt auch ein Rückschnitt oder die Kürzung der Blütentriebe zur Blütezeit. Die richtige Pflege entscheidet u.a. auch darüber, wie aromatisch Kräuter sind. Ein Basilikum, der frisch in der Blüte ist, schmeckt bei weitem nicht mehr so aromatisch.
Einige Kräuter wie Schnittlauch oder Petersilie sind recht hungrige Pflanzen und benötigen häufiger Düngergaben als andere Kräuter wie Rosmarin oder Salbei. Die meisten Kräuter müssen nur sparsam gedüngt werden. Zuviel Dünger kann zu verschiedenen Pflanzenkrankheiten oder zum Stress führen. Daher lohnt es sich Informationen über den Nährstoffbedarf der einzelnen Pflanzen einzuholen und danach zu handeln. Bei der Auswahl der Düngemittel genügen im eigenen Garten meist Kompost oder organische Dünger wie Rinderdung oder Hornspäne. Auf mineralische Dünger wie Blaukorn sollte verzichtet werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserem Artikel Kräuter richtig düngen.
Weitere Tipps und Ticks erhalten Sie in unserem Artikel Anlegen eines Kräutergartens.