Quercetin

Quercetin ist in der Pflanzenwelt ziemlich oft vertreten. Es ist ein natürlicher Farbstoff, der oft in Früchten und Blüten vorkommt. Quercetin zählt zur großen Stoffgruppe der Flavonoide.

Chemie, Wirkung und Vorkommen von Quercetin

Chemische Eigenschaften von Quercetin

Quercetin gehört zur Stoffgruppe der Flavonoide und ist damit ein sekundärer Pflanzeninhaltsstoff. Chemisch betrachtet ist es ein Polyphenol sowie ein Pentahydroxyflavon. Quercetin ist ein natürlich gebildeter Pflanzenfarbstoff, der oft für die Gelbfärbung von Früchten und Blätter mitverantwortlich ist. Der Stoff löst sich nicht in kaltem Wasser, jedoch sehr gut in Alkoholen oder Natronlauge lösen 1.

Innerhalb der Flavonoide zählt das Quercetin zur Gruppe der Flavonole. Es liegt als aglykone Form vor, d.h. es hat kein Zuckermolekül an seiner chemischen Struktur gebunden. Bindet sich ein Zuckermolekül an das Quercetin, so bezeichnet man es glykone Form (Glykosid). Bekannte Stoffe, die aus dem Quercetin hervorgehen sind das Rutin oder das Quercitrin

Wirkung von Quercetin auf unseren Organismus

Quercetin ist pharmakologisch von großer Bedeutung, da der Stoff als Radikalfänger bzw. Antioxidans gilt. Durch das Vorhandensein einer OH-Gruppe werden Metall-Chelat-Verbindungen gebildet, die bestimmte Metalle außer Kraft setzen können 1.

Es gibt Hinweise, dass das Flavonoid in Zusammenhang mit Cumarin krebsvorbeugend sein. Dies gilt wohl vor allem bei Darmkrebs, da Quercetin in der Lage sein soll, die Bildung von Darmpolypen zu hemmen. Ebenso wird eine krebsvorbeugende Wirkung bei Prostata beschrieben, da Quercetin wie ein Östrogen wirkt und Tumorzellen in der Prostata am Wachstum behindert. Der Stoff ist in erhöhten Dosen giftig 1,2,3.

Auch bei Brustkrebs kann Quercetin womöglich hilfreich sein. Erste Laborversuche konnten zeigen, dass Brustkrebszellen bei In-Vivo-Experimenten gehemmt und zerstört werden können. In einem Expertiment von Rivera et al. werden von bis zu 70 Prozent Reduktion angegeben 4. Nach Chen et al.5 kann Quercetin die Zellwege der Tumorzellen blockieren, die durch das Hormon IGF-1 zunächst angeregt werden. Inwiefern das auf den Menschen übertragen werden kann, bleibt jedoch abzuwarten.

Als aglykone Form hat Quercetin eine hohe Bioverfügbarkeit und wird in der Leber entsprechend verstoffwechselt. Der Stoff hat ein hohes antioxidatives Potenzial und ist vermutlich auch in der Lage Cholesterin zu senken.

Vorkommen von Quercetin

Quercetin ist häufig in Baumen wie Eiche oder Rosskastanie, in Apfelfrüchten zu finden. Auch in vielen Kräutern und Sträuchern in das Flavonoid enthalten. Höhere Anteile finden sich z.B. in:

Verwendete Literatur und weitere Quellen

  1. Malone, G. (2016): Quercetin - Food Sources, Antioxidant Properties and Health Effects. ISBN: 1634835956
  2. Biswas, P. et al. (2022): A Comprehensive Analysis and Anti-Cancer Activities of Quercetin in ROS-Mediated Cancer and Cancer Stem Cells. In: International Journal of Molecular Sciences, Vol. 23, DOI: 0.3390/ijms231911746
  3. Tezjeri, S. et al. (2022): Quercetin's effects on colon cancer cells apoptosis and proliferation in a rat model of disease. In: Clinical Nutrition Espen, Vol. 48, DOI: 10.1016/j.clnesp.2022.01.004
  4. Rivera, A.R. et al. (2016): Anti-Breast Cancer Potential of Quercetin via the Akt/AMPK/Mammalian Target of Rapamycin (mTOR) Signaling Cascade. In: PLOS ONE, DOI: DOI:10.1371/journal.pone.0157251
  5. Chen, W-J. et al. (2021): Quercetin blocks the aggressive phenotype of triple-negative breast cancer by inhibiting IGF1/IGF1R-mediated EMT program. In: Journal of Food and Drug Analysis, Vol. 29, DOI: 10.38212/2224-6614.3090
  6. Kurepa J, Shull, T.E., Smalle J.A (2016): Quercetin feeding protects plants against oxidative stress. Research Article, In: F1000Research, Vol. 5, DOI: 10.12688/f1000research.9659.1


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