Gallotannine

Eigenschaften, Wirkung und Vorkommen von Gallotanninen

Eigenschaften und Entstehung von Gallotanninen

Als Gallotannine bezeichnet man mehrere chemische Verbindungen aus der Gruppe der Gerbstoffe. Sie werden als so genannte hydrolysierbare Tannine beschrieben. Diese bestehen oft aus einem zentralen Glucosemolekül und mindestens zwei Gallussäure-Verbindungen, die miteinander verestert sind. Gallotannine sind immer Polymere.

Diese Gerbstoffgruppe entsteht dann, wenn die veresterte Gallussäure sich mit der Hydroylgruppe eines Polyols (dies ist häufig Glucose) verbindet.

Wirkung von Gallotanninen

Welche Wirkung Gallotannine bzw. auch Ellagintannine (ebenfalls eine Gerbstoffgruppe) auf Organismen haben kann, ist in den letzten Jahren intensiver erforscht worden. Besonders die antioxidativen bzw. hautschützenden Eigenschaften werden dabei besonders hervorgehoben. Gallotannine können womöglich die Hautalterung verlangsamen und die Kollagensynthese der Haut insgesamt verbessern [2].

Einen weiteren Effekt haben Gallotannine, wie auch andere Gerbstoffe, auf den Blutdruck. Die Einnahme gallotanninhaltiger Extrakte kann wohl den Blutdruck verlangsamen. Auch wurde festgestellt, dass die Blutgerinnung beschleunigt und der Cholesterinspiegel sich reguliert [3]. Außerdem werden antimutagene und sogar krebshemmende Eigenschaften diskutiert.

Eine Untersuchung von Go et al. [4] ergab, dass Gallotannine keine schädigende Wirkung auf Leber oder Nieren von Mäusen hat, insofern Dosen von 1 mg / kg Körpergewicht und pro Tag nicht überschritten werden. Inwiefern das auf den Menschen übertragen werden kann, bedarf jedoch weiterer Studien.

Vorkommen von Gallotanninen

Während Gerbstoffe zwar in vielen höheren Pflanzen vorkommen, sind Gallotannine ausschließlich auf zweikeimblättrige Pflanzen beschränkt. Höhere Anteile an diesen Stoffen finden sich u.a. vielen roten Früchten wie Himbeeren oder Heidelbeeren, aber auch in Kräutern aus der Familie der Storchschnabelgewächse. Außerdem enthalten u.a. folgende Kräuter höhere Anteile an Gallotanninen:

Weiterführende Literatur und Quellennachweise

  1. Macakova, K. et al. (2014): Tannins and their Influence on Heath. In: Recent Advances in Medicinal Chemistry, Vol. 1, S. 159-208. DOI: 10.1016/B978-0-12-803961-8.50006-3
  2. Ryeom, G. G. et al. (2018): Gallotannin Improves the Photoaged-Related Proteins by Extracellular Signal-Regulated Kinases/c-Jun N-Terminal Kinases Signaling Pathway in Human Epidermal Keratinocyte Cells. In: Journal of Medicinal Food, Vol. 21, DOI: 10.1089/jmf.2017.4096
  3. Bele, A. et al. (2009): Potential of Tannnins - A Review. In: Asian Journal of Plant Sciences, Vol. 9, S. 209-214.
  4. Go, J. et al. (2015): Hepatotoxicity and nephrotoxicity of gallotannin-enriched extract isolated from Galla Rhois in ICR mice. In: Laboratory Animal Research, Vol. 31, S. 101, DOI:10.5625/lar.2015.31.3.101


Übersicht Inhaltsstoffe