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Mariendistel zur Leberregeneration

  • Frage vom: 27.04.2020 19:36 Uhr
  • gestellt von Monika
  • Kategorie: Heilpflanzen

Hallo,

Ich melde mich bei Ihnen, weil ich einen Ratschlag brauche und durch das Lesen im Internet, bin ich auf Ihre Seite gestoßen. Ich würde gerne Mariendistel zur Leberregeneration nehmen, aber im Internet gibt es verschiedene Daten, was besser ist. Jemand sagt Tropfen, jemand Kapseln mit extrakt von Mariendistel und manche sagen ganze Samen kurz vor der Verwendung der Mahlzeit. Was ist Ihre Meinung, welche ist die bessere Option?

Vielen Dank im Voraus!


Hallo Monika,
zunächst bedanke ich mich für Ihre Frage.

Ich gebe Ihnen zunächst mal vollkommen recht, dass es leider sehr viel Verunsicherung gibt, was die Einnahme von Mariendistel bzw. deren Produkten betrifft. Nicht ganz unentscheidend wird sein, dass viele Hersteller bzw. Händler bestimmte Produkte verkaufen wollen und somit gern mal ein paar Informationen weglassen. Das schafft natürlich Verunsicherung.

Grundsätzlich gilt es bei der Einnahme von Mariendistelprodukten darauf zu achten, dass die relevanten Wirkstoffe bestmöglich verstoffverwechselt werden. Bei einem Tee sowie bestimmten Tropfen wird nur eine bestimmte Wirkung zu erwarten sein, da das enthaltene Silymarin nur begrenzt aus den Samen durch Wasser gelöst werden kann. Kapseln, bei denen die Samen (eigentlich sind es Früchte) durch einen Alkohol extrahiert worden sind und somit einen Mariendistelextrakt bilden, enthalten mehr Silymarin und können dadurch auch verbessert in der Leber verstoffwechselt werden.

Ob nun die Einnahme von Früchten einen ähnlichen Effekt wie ein Extrakt aus den Früchten hat, lässt sich an dieser Stelle nicht erläutern. Der Hintergrund ist, dass die meisten klinischen Studien entweder mit einem Heißwasserextrakt (umgangssprachlich Tee) oder einem alkoholischen Extrakt durchgeführt wurden. Es ist davon auszugehen, dass durch die Einnahme der Früchte ein gewisser Effekt eintritt, da diese den entsprechenden Wirkstoff enthalten und demnach auch eine gewisse Bioverfügbarkeit aufweisen. Um jedoch methodisch korrekt vorzugehen, würde ich zu Extrakten eines geprüften Arzneimittelherstellers zurückgreifen, da in diesen der Gehalt an Silymarin zumindest garantiert wird.

An dieser Stelle möchte ich Sie auch noch darauf hinweisen, dass ausgeschlossen werden sollte, dass eine Allergie gegen Korbblütler besteht und bei längerer Einnahme mit höheren Dosen unter Umständen Blähungen auftreten können. Insofern ein konkretes medizinisches Problem wie Oberbauchbeschwerden vorliegt, sollte die Einnahme auch mit einem Arzt besprochen, um z.B. eine gezielte Diagnose zu erhalten oder Kontraindikationen mit anderen Arzneimitteln auszuschließen.

Alles Gute! Ihr Team von kraeuter-buch.de [SW]

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