Trinkkuren mit Kräutern

Die wohltuende Wirkung vieler Kräuter rückt immer mehr ins Bewusstsein der Menschen. Viele Gewürz- und Heilkräuter enthalten spezifische Inhaltsstoffe, die einen positiven Effekt auf unseren Organismus ausüben können. In dem Zusammenhang spielen Kräuterkuren bzw. Trinkkuren auf Basis gesundheitsfördernder Kräuter eine wichtige Rolle.

Selbst hergestellte und fertige Trinkkuren mit Kräutern

Kräuterextrakte können eine sinnvolle Unterstützung bei kleineren Alltagsbeschwerden sein. Hierzu zählen unter anderem die Frühjahrsmüdigkeit, leichtere Beschwerden des Stoffwechsels oder gelegentliche Schlafstörungen. Außerdem können durch eine Trinkkur das Immunsystem unterstützt und die Verdauung angeregt werden.

Eine Trinkkur aus einem Kräuterextrakt

Kräuter-Trinkkur selbst herstellen

Eine eigene Trinkkur herzustellen ist nicht sonderlich schwierig. Eine wesentliche Herausforderung ist es jedoch, frische Pflanzen zu verwenden, die vor allem in den Herbst- und Wintermonaten meist nicht so leicht aufzutreiben sind.

Die Zubereitung einer Trinkkur kann im Prinzip auf zwei Wegen geschehen:

  • als Frischpflanzensaft
  • als Extrakt

Ein Frischpflanzensaft bzw. Smoothie kann ganz leicht unter Verwendung eines Mixers selbst hergestellt werden. Hierzu werden die Kräuter am besten vorgeschnitten und schonend zerkleinert, sodass ein meist viskoser Saft entsteht. Je nach Vorlieben kann ein solcher Saft mit Zitronen- oder Limettensaft, Salz oder Pfeffer oder auch anderen Gewürzen verfeinert werden. Der Vorteil eines Frischpflanzensaftes ist, dass viele Vitamine enthalten sind. Der Nachteil ist, dass einige Stoffe nicht richtig extrahiert werden können und die Haltbarkeit meist auf wenige Tage beschränkt ist.

Beim Kräuterextrakt werden die frisch gesammelten Kräuter mit kochend heißem oder in einigen Fällen kaltem Wasser übergossen. Heißwasserextrakte werden meistens 8 bis 15 Minuten ziehen gelassen und werden dann abgekühlt. Kaltwasserextrakte müssen meist zwischen 3 und 8 Stunden ziehen. Durch die Extraktion werden Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Flavonoide oder Gerbstoffe aus der Zellstruktur der Pflanze herausgezogen. Die Zubereitung ähnelt demnach stark einem Kräutertee. Von Vorteil ist, dass viele pflanzliche Wirkstoffe in der Trinkkur enthalten sind und die Haltbarkeit im Kühlschrank etwas besser ist als die des Frischpflanzensaftes. Nachteilig ist, dass Vitalstoffe wie Vitamine sowie einige Mineralstoffe im Extrakt nicht enthalten sind.

Falls es nicht möglich oder erwünscht ist, eigene Kräuterkuren herzustellen, greift man am besten auf spezielle Trinkkuren von Herstellern zurück. Es werden neben normalen Extrakten und Presssäften auch Trinkkuren mit Moorauszügen angeboten. Diese enthalten neben den üblichen Inhaltsstoffen noch weitere Spurenelemente und Mineralien, die u.a. das Immunsystem oder die Verdauung anregen können. Wichtig ist, dass der Hersteller nur hochwertige und rein natürliche Inhaltsstoffe verwendet. Das österreichische Unternehmen SonnenMoor beispielsweise stellt seine qualitätsvollen Produkte ausschließlich mit ausgewählten Rohstoffen aus der Natur her und verzichtet bewusst auf jegliche chemische Zusatz- oder Konservierungsstoffe.

Geeignete Kräuter

Die Natur bietet ein zahlreiches Angebot unterschiedlicher Kräuter an, die sich für eine Trinkkur verwenden lassen. Bei der Auswahl sollte man sich im Vorfeld überlegen, welchen Zweck der Kräutertrunk erfüllen soll. Die nachfolgende Tabelle gibt einen kleinen Überblick über gängige Kräuter und deren Einsatzzweck.

KrautVerwendung
Bärlauch Immunstärkung, Anregung des Stoffwechsels
Brennnessel Harnwegsbeschwerden, Hautbeschwerden, Unterstützung des Stoffwechsels
KamilleVerdauungsbeschwerden, Stärkung des Immunsystems, Unterstützung bei Mund- und Rachenerkrankungen, Zahnfleischbeschwerden
Knoblauchsrauke Entschlackung, Frühjahrsmüdigkeit
Labkraut Appetitlosigkeit, Anregung der Verdauung, Blasenbeschwerden
Löwenzahn Unterstützung des Stoffwechsels bzw. Verdauung
PfefferminzeVerdauungsbeschwerden, häufige Übelkeit
ScharbockskrautFrühjahrsmüdigkeit, Anregung des Immunsystems, Vitamin C Spender
Spitzwegerich Unterstützung bei grippalen Infekten, Mund- und Rachenerkrankungen, Immunstärkung
TaubnesselUnterstützung bei Mund- und Rachenerkrankungen, Unterstützung des Stoffwechsels
Zitronenmelisse Nervosität, leichte Angststörungen

Der Geschmack einer Trinkkur variiert sehr stark von der Auswahl der Kräuter. Einige Kräuter wie Löwenzahn oder Schafgarbe haben einen relativ bitteren Geschmack, während Melisse oder Pfefferminze durch ihre ätherischen Öle deutlich angenehmer schmecken. Insofern die Kuren selbst hergestellt werden, wird es etwas Feinfühligkeit und Erfahrung bedürfen, bis man seine eigene Mischung gefunden hat.

Ein Tipp noch zum Sammeln von Kräutern: Bitte nutzen Sie ausschließlich frische Kräuter, die sich in Wiesen oder naturnahen Parks finden lassen. Meiden Sie nach Möglichkeit Pflanzen, die sich an Straßenrändern oder stark besuchten städtischen Parks finden lassen. Diese sind meist durch Abgase und andere Verunreinigungen belastet und können langfristig die Gesundheit beeinträchtigen.

Mengen und Dosis

Es gibt grundsätzlich keine exakten Empfehlungen oder Anwendungshinweise, wie oft und in welcher Menge eine selbstgemachte Trinkkur eingenommen werden sollte. Es sollte jedoch beachtet werden, dass vor allem Extrakte zahlreiche Wirkstoffe enthalten können. Bei den meisten klassischen Wildkräutern, die in der oberen Tabelle aufgeführt sind, sind keine oder nur geringfügige Nebenwirkungen zu erwarten, wenn diese auch mal in hohen Dosen getrunken werden. Es kann jedoch unter Umständen, gerade wenn beispielsweise andere Medikamente eingenommen werden, zu Wechselwirkungen kommen.

Daher sollte eine Trinkkur ähnlich dosiert werden, wie ein Tee. Das heißt: Nicht mehr als drei Mal pro Tag. Die Menge sollte 300 bis 500 ml pro Tag nicht überschreiten. Außerdem sollte eine Trinkkur nie länger als vier Wochen angewendet werden. Bei längerfristiger Anwendung sollten daher immer wieder Pausen eingelegt werden.

Bei fertigen Produkten hingegen gibt es immer eine Verzehrempfehlung, die man auch beachten sollte.

Anwendungsbeschränkungen und weitere Hinweise

Zunächst das Wichtigste: Bitte bedenken Sie, dass Kräuterkuren bzw. Trinkkuren lediglich unterstützend angewendet werden sollten und keine Medizin oder den Besuch beim Arzt ersetzen. Vor allem Menschen, die an chronischen Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen leiden, sollten grundsätzlich zunächst einen Arzt konsultieren, bevor Kräuterextrakte über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollen.

Bitte achten Sie bei der Zubereitung darauf, dass einige Kräuter nicht in hohen Mengen konsumiert werden sollten. Ein Beispiel ist das Scharbockskraut, das vor allem bei Frühjahrsmüdigkeit sowie als Vitaminspender gern wild gesammelt und verarbeitet wird. Kleinere bis mittlere Mengen der jungen Blätter sind in den meisten Fällen vollkommen unbedenklich. Allerdings enthalten die Blätter Stoffe, die in höheren Dosen leicht giftig wirken.

In der Schwangerschaft oder in der Stillzeit sollten Sie Kräuterkuren nur in Abstimmung mit Ihrem Arzt zu sich nehmen.

       

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