Kräuter gegen trockene und sensible Haut

Trockene und sensible Haut ist für viele Menschen ein Ärgernis, was sich meist nur schwer meistern lässt. Menschen mit trockener Haut neigen oft dazu, Entzündungen und andere Hautirritationen zu bekommen. Auch können erhöhte Sonnenexposition oder kalte Tage im Winter der Haut besonders zusetzen. Die Pflege ist mitunter sehr aufwändig, dennoch lassen sich mit einigen Tipps und Tricks sowie einigen Kräuterrezepturen durchaus sehenswerte Fortschritte erzielen. Wir zeigen die wichtigsten Kräuter auf.

Wie und warum entsteht trockene Haut?

Menschen, die eine sehr trockene Haut haben, leiden in der Regel an einer verminderten Talgproduktion. Talg produziert der Körper in so genannten Talgdrüsen, die in der Lederhaut (medizinisch Stratum superficialis dermidis) angesiedelt sind. Beim Talg handelt es sich um bestimmte Fettverbindungen, die sich aus so genannten Triglyceriden, Wachs, Squalenen und Fettsäuren zusammensetzen. Wieviel Talg ein Mensch normalerweise produziert, hängt dabei vom Alter, vom Geschlecht, von der Ernährung, von der genetischen Veranlagung sowie von bestimmten Umwelteinflüssen (z.B. Abgase, Tabakrauch) ab. In vielen Quellen wird erwähnt, dass die gesamte menschliche Haut im Normalfall bis zu 2 Gramm Talg pro Tag produziert.

Je weniger Talg gebildet, als dies normal der Fall sein sollte, umso sensibler und trockener wird sie. Häufig ist die Haut dann dünn, rau oder durch kleine oder größere Hauteinrisse gekennzeichnet. Außerdem wirkt die Haut meist etwas farblos oder sieht porzellanartig aus. Dadurch, dass der Talg auch wichtige Funktionen wie Schutz vor Krankheitserregern oder Chemikalien ausübt, ist und reagiert die Haut zudem meist sehr empfindlich. Ein weiterer negativer Effekt der mangelhaften Fettproduktion in den Talgdrüsen ist, dass nicht ausreichend Wasser an der Hautoberfläche gebunden werden kann, wodurch höhere Wasserverluste auftreten, als bei Menschen mit gesunder Haut.

Häufig ist die trockene Haut bereits schon angeboren, so dass keine konkrete Ursache für die trockene Haut ausfindig gemacht werden kann. Mitunter sind jedoch auch bestimmte Störungen für das Entstehen von trockener Haut verantwortlich. Hierzu gehört beispielsweise, dass so genannte Keratinozyten nicht mehr ausreichend in der Lage sind, zu verhornen und sich von unten nach oben durch die Haut zu schieben. Je weniger Keratinozyten vorhanden sind, umso anfälliger wird die Haut auch für Entzündungen. Weitere Gründe weswegen die Haut austrocknen kann, ist in übermäßiger Pflege oder aber auch durch hohen oder langjährigen Tabakkonsum zu suchen.

Das sollte gemieden werden!

Grundsätzlich sollten alle Substanzen und Pflegeprodukte gemieden werden, die die Haut zusätzlich belasten oder reizen können. Hierzu zählen beispielsweise Seifen sowie viele parfümierte Pflegeprodukte. Auch sollten Pflegeprodukte gemieden werden, die Alkohole enthalten (einige Hersteller von Gesichtswasser verwenden z.B. Alkohol), da sie die Haut weiter austrocknen und reizen können.

Besonderer Schutz sollte bei Wetterextremen gegeben werden. Zuviel Sonneneinstrahlung sollte daher ebenfalls gemieden werden, wie lange Kälte. Bei kaltem Wetter empfiehlt es sich immer, sehr fettreiche Creme auf die offenen Hautstellen aufzutragen, um Risse und andere Hautirritationen zu vermeiden.

Vorsicht ist auch bei einigen Kräutern geboten, die eher das Gegenteil erzeugen können. Beispielsweise würde die Kamille, wenn sie auf trockene Haut angewendet werden würde, diese eher noch weiter austrocknen. Unsachgemäße Experimente sollten demnach vermieden werden.

Auch wenn es meist selbst erklärend ist, schädigen übermäßiger Alkoholkonsum sowie Tabakrauch trockene Haut meist noch mehr.

Tipps, Tricks und Kräuterrezepte für Menschen mit trockener Haut

Da die Haut durch bestimmte Ursachen einen zu geringen Fettgehalt aufweist, sollten ausschließlich Pflegeprodukte verwendet werden, die den Feuchtigkeitsgehalt der Haut erhöht und die die Talgdrüsen in der Haut dazu animieren, mehr Fette bzw. Talg zu produzieren. Darüber hinaus sollten auch Pflegeprodukte verwendet werden, die rückfettend wirken (z.B. Jojobaöl und Mandelöl).

Geeignete Kräuter und Kräutermischungen

Neben den üblichen Pflegeprodukten, die für trockene Haut besonders geeignet sind, eignen sich auch einige Kräuter besonders, um die Haut zu schützen, zu fetten oder sogar teilweise zu reparieren. Kräuter, die bei trockener Haut zum Einsatz kommen können, enthalten meist bestimmte Inhaltsstoffe, die die Beschwerden bei trockener Haut lindern oder aber auch imstande sie regenerieren zu können. Zu diesen Inhaltsstoffen gehören u.a. so genannte Sesquiterpenlactone, Squalan, Lipasen sowie viele andere. Ebenfalls hierzu gehören Kräuter, die höhere Anteile an Salicylsäuren aufweisen, und bei der Therapie von bereits entzündeter Haut bei der Heilung unterstützen kann.

Für die Behandlung bzw. zur Therapieunterstützung werden meist folgende Kräuter empfohlen oder kommen zum Einsatz:


Die Große Klette wird häufig in Pflegeprodukten für trockene Haut verarbeitet

Rezepturen zur Herstellung

Wir stellen einige Rezepturen vor, die bei trockener Haut vorbeugend oder auch bei einigen leichteren Entzündungen angewendet werden können. Wir empfehlen jedoch bei mangelnder Sachkenntnis sowie grundsätzlich bei schmerzhaften oder akuten Hautkrankheiten immer einen Arzt aufzusuchen. Auch können Apotheker oder Naturheilkundler fachgerechte Hinweise geben.

Rezept 1: Umschläge mit Klettenwurzel

Anwendung: unreine Haut, schuppige Haut, trockene Exzeme

Zutaten:

  • 1 ½ bis 2 Teelöffel Klettenwurzel (Pflanze: Große Klette = Arctium lappa)
  • ½ Liter kaltes Wasser


Hilfsmittel: Mullbinden, Watte

Vorgang: Klettenwurzeln mit kaltem Wasser übergießen und etwa 6 Stunden ziehen lassen. Zwischendurch immer wiederumrühren; Abschließend etwa 1 Minute aufkochen; das Mullmaterial (oder Watte) dann anschließend in den Sud eintauchen und einziehen lassen. Die betroffenen Hautstellen dann gut umwickeln und etwa 30 Minuten einwirken lassen.

Rezept 2: Hautcreme mit Ringelblumenöl

Anwendung: juckende Haut, sehr trockene Haut, rissige Haut

Zutaten:

  • 20 ml Ringelblumenöl
  • 10 g Lanolin
  • 2 g Cetylalkohol
  • 3 g Bienenwachs
  • 2 g Cetylpalmitat (Walratersatz)


Vorgang: Zunächst müssen Bienenwachs, Walratersatz, Lanolin und Cetylalkohol im kochenden Wasserbad geschmolzen werden; anschließend Ringelblumenöl zugeben und die Mischung auf 50 bis 60 °C erwärmen; mit einem Rührgerät wird dann solange gerührt bis die Creme lauwarm ist. Bitte beachten Sie in dem Zusammenhang auch unseren Artikel Ringelblumensalbe als Hausmittel.

       

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