Erkältungstee - Kräuter und Rezepte gegen Husten und Schnupfen

Die Herbst- und Wintermonate ist die Hauptphase für Erkältungen oder grippale Infekte. Bis zu vier Erkältungen pro Jahr stellen für Erwachsene keine Seltenheit dar, während Kleinkinder sogar häufiger erkranken können. Lästige Symptome wie Husten oder Schnupfen lassen sich oftmals durch Hausmittel wie Wickel oder Erkältungstees lindern. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die wichtigsten Kräuter sowie einige Rezepte für Tees vor.

Anwendung, Zubereitung und Rezepte für Erkältungstees

Ursachen für Erkältungen

In der Medizin wird eine Erkältung als eine Infektion der oberen Atemwege beschrieben. Gleichbedeutend ist der Begriff grippaler Infekt, der jedoch nicht mit der Grippe verwechselt werden sollte. Beide Erkrankungen werden durch Viren verursacht. Während die Ursache bei einer echten Grippe immer das so genannte Influenzavirus ist, können an einem grippalen Infekt einer von mehr als 200 Viren der Auslöser für eine Erkrankung sein. Diese Viren lassen sich u.a. in Rhinoviren, Coronaviren oder RS-Viren einteilen. Die Symptome, die Dauer und die Heftigkeit der Erkältung sind meist vom Virentyp und der jeweiligen Art abhängig.

Eine Erkältung kann u.a. von folgenden Symptomen begleitet sein:

  • Husten
  • Halsschmerzen und Halskratzen
  • erhöhte Temperatur (bei Erwachsenen eher selten)
  • Schnupfen
  • Kopfschmerzen
  • Entzündung des Rachens
  • erhöhte Kältempfindlichkeit (Frösteln)
  • Müdigkeit
  • Heiserkeit
Erkältung Schnupfen
Eine Erkältung geht häufig mit Schnupfen einher

Die Dauer eines grippalen Infekts schwankt meist zwischen 3 und 12 Tagen und wird maßgeblich durch die Ausstattung des eigenen Immunsystems, die Art der auslösenden Viren und durch die getroffenen Maßnahmen der Erholung beeinflusst.

Kräuter und Heilpflanzen bei Erkältungen

In der Naturheilkunde gibt es zahlreiche Heilpflanzen, die lästige Erkältungssymptome lindern und die Dauer einer Erkältung sogar reduzieren können. Welche Heilpflanze letztlich zum Einsatz kommt, hängt stark von den Symptomen und dem Verlauf des Infekts ab.

In der folgenden Tabelle erhalten Sie eine Übersicht der bekanntesten Kräuter und Heilpflanzen:

HeilpflanzeBotanischer NameWirkung
Holunder (Blüten)Sambucus nigraimmunstärkend, antioxidativ, schweißtreibend
HuflattichTussilago farfaraentzündungshemmend, antibakteriell, adstringierend, schleimlösend, schweißtreibend
LindenblüteTilia cordataberuhigend, entzündungshemmend, schweißtreibend, auswurffördernd
MalveMalva sylvestrisreizlindernd, schleimhautschützend, entzündungshemmend
MädesüßFilipendula ulmariaschmerzlindernd, entzündungshemmend, antibakteriell
SalbeiPlantago lanceolataantibakteriell, schleimlösend, entzündungshemmend
SchlüsselblumePrimula veriskrampflösend, entzündungshemmend, schmerzlindernd
SpitzwegerichPlantago lanceolataentzündungshemmend, reizlindernd, adstringierend, hustenstillend, krampflösend
SüßholzwurzelGlycyrrhiza glabraentzündungshemmend, auswurffördernd, krampflösend, schleimlösend
ThymianThymus vulgarisentzündungshemmend, krampflösend, schleimlösend, auswurffördernd, immunstimulierend

Einige Kräuter wie Thymian oder Spitzwegerich zeigen zum Teil auch antivirale Eigenschaften. Ob diese jedoch imstande sind Erkältungsviren direkt zu hemmen, kann derzeit nicht abschließend geklärt werden.

Rezepte für Erkältungstees

Eine Erkältung kann viele Gesichter haben. Daher ist die Auswahl der Kräuter bzw. die Kräutermischung für einen Erkältungstee immer anhand der Symptome vorzunehmen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es in der Literatur zahlreiche unterschiedliche Rezepturen gibt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat in dem Zusammenhang drei verschiedene standardisierte Rezepturen für Husten- und Bronchialtees sowie fünf für Erkältungstees veröffentlicht, nach der sich gewerbliche Hersteller von Husten- und Bronchialtees zu richten haben. Diese werden unterteilt in wirksame Bestandteile sowie in sonstige Bestandteile. Die wirksamen Bestandteile müssen mindestens 70 Prozent der Teemischung enthalten. Kräuter, die als Heilpflanzen mit wirksamen Bestandteilen beschrieben werden, sind:

  • Anis
  • Bitterer Fenchel
  • Eibischwurzel (die Malve hat ähnliche Eigenschaften)
  • Holunderblüten
  • Isländisch Moos
  • Lindenblüten
  • Spitzwegerich
  • Süßholzwurzel
  • Thymian
  • Weidenrinde

Rezept 1: Erkältungstee bei festsitzendem bzw. trockenem Husten

Hartnäckige Erkältungen werden oft mit festsitzendem Husten begleitet. Dieser verstärkt sich mitunter, wenn die Flüssigkeitszufuhr eingeschränkt wird oder eine Schonung nur unzureichend erfolgt. Um den festsitzenden Bronchialschleim zu lockern, kommen Kräuter zum Einsatz, die schleimlösend und auswurffördernd sind. Gleichzeitig ist es wichtig, die meist durch das Husten und durch den Infekt bedingten gereizten Schleimhäute zu schützen.

Für einen Erkältungstee, der vor allem bei festsitzendem Husten getrunken werden soll, kann folgende Rezeptur Linderung verschaffen. Die folgende Formulierung ist für 100 Gramm und ausschließlich für getrocknete Pflanzenbestandteile entwickelt.

  • 30 Gramm Spitzwegerich
  • 20 Gramm Lindenblüte
  • 20 Gramm Süßholzwurzel
  • 30 Gramm Thymian
Wassertemperatur bei Zubereitung:kochend heiß
Ziehzeit:8 - 10 Minuten
Verwendete Bestandteile:Spitzwegerich, Lindenblüten, Süßholzwurzel, Thymian
Menge (für 250 ml Tee):2 Teelöffel oder 2 Gramm (Mischung)

Für die Zubereitung des Tees werden ca. 2 Gramm der fertigen Kräutermischung benötigt, was ungefährt zwei leicht gehäuften Teelöffeln entspricht. Die Mischung wird mit kochend heißem Wasser übergossen. Der Tee sollten etwa 8 bis 10 Minuten ziehen bevor er in kleinen Schlücken getrunken wird. Pro Tag können drei Portionen getrunken werden.

Anwendungsbeschränkungen: Da der Tee Süßholzwurzel enthält, ist dieser erst für Kinder ab 12 Jahren empfohlen. Sollten sich die Symptome stark verschlimmern oder nach einer Behandlung von wenigen Tagen keine Besserung eintreten, ist ein Arzt zu konsultieren. Bitte beachten Sie, dass eine Selbstmedikation immer auf eigene Gefahr und eigenes Risiko erfolgt.

Rezept 2: Erkältungstee bei beginnender Erkältung

Eine Erkältung beginnt oft mit Halskratzen, allgemeinem Unwohlsein und leichten Schmerzen. In diesem Stadium kann bereits die Einnahme eines Tees sowie ausreichend Ruhe schlimmere Symptome verhindern oder zumindest abschwächen. Wichtig sind in dieser Phase Heilpflanzen, die das Immunsystem stärken und Schmerzen lindern.

Für einen Erkältungstee mit Anfangssymptomen kann sich die folgende Rezeptur eignen. Auch diese Mischung (trockene Kräuter) ist auf 100 Gramm ausgerichtet.

  • 25 Gramm Mädesüß
  • 25 Gramm Lindenblüten
  • 20 Gramm Süßholzwurzel
  • 20 Gramm Holunderblüten
  • 10 Gramm Quendel
Wassertemperatur bei Zubereitung:kochend heiß
Ziehzeit:6 - 10 Minuten
Verwendete Bestandteile:Mädesüß, Lindenblüten, Süßholzwurzel, Holunderblüten, Quendel
Menge (für 250 ml Tee):2 Teelöffel oder 2 Gramm (Mischung)

Für dieses Rezept werden ebenfalls ca. 2 Gramm (zwei leicht gehäufte Teelöffel) der fertigen Kräutermischung benötigt. Die Mischung wird mit kochend heißem Wasser übergossen. Der Tee sollte etwa 6 bis 10 Minuten ziehen bevor er in kleinerenn Schlücken getrunken wird. Bei Anfangssymptomen kann dieser Tee bis zu fünfmal über den Tag verteilt eingenommen werden.

Anwendungsbeschränkungen: Da der Tee Süßholzwurzel enthält, ist dieser erst für Kinder ab 12 Jahren empfohlen. Sollten sich die Symptome stark verschlimmern oder nach einer Behandlung von wenigen Tagen keine Besserung eintreten, ist ein Arzt zu konsultieren. Bitte beachten Sie, dass eine Selbstmedikation immer auf eigene Gefahr und eigenes Risiko erfolgt.

       

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