Duftveilchen

Viola odorata
Duftveilchen - Pflanze

Das Duftveilchen ist eines unserer liebsten Frühblüher. Bereits der bekannte Dichter und Naturforscher Johann Wolfgang von Goethe beschrieb 1774 in seinem Gedicht Das Veilchen das unauffällige Wesen des Veilchens. Wenn das Duftveilchen (Viola odorata) aber blüht und seinen wohlriechenden Duft verströmt, ist die blau-violette Pflanze alles andere als unauffällig. Der Bodenkriecher mit seinen wunderschönen Blüten ist vielseitig in der Küche verwendbar und wird heute auch noch als Heilpflanze verwendet.

Steckbrief von Duftveilchen
Botanischer NameViola odorata
PflanzenfamilieVeilchengewächse
Weitere NamenMärzveilchen, wohlriechendes Veilchen, Österchen, Frühlingsveilchen
Aussaatzeit / PflanzzeitOktober-Dezember
BlütezeitMärz-April
ErntezeitMärz-Juni
Standorthalbschattige Standorte mit mäßig-feuchten und nährstoffreichen Böden
Verwendung als HeilkrautKopfschmerzen, Husten, Heiserkeit, chronische Bronchitis, Akne, Schnupfen
Verwendung als GewürzkrautGarnierung, Blüten pur, Blätter als Gemüse, Blüten für süße Speisen

Pflanzenmerkmale und Systematik des Duftveilchens

Herkunft und Vorkommen des Duftveilchens

Das Wohlriechende Veilchen oder Duftveilchen kommt in vielen Teilen Europas und Vorderasien vor. Die ursprüngliche Heimat des Kraut ist vermutlich in Die Verbreitungsgebiete der Pflanze sind sowohl die mediterranen Gebiete (Südeuropa), die Küsten des Atlantiks in Westeuropa, Mischwald- und Laubwaldregionen Mitteleuropas sowie viele Regionen in Osteuropa. Einzig in Skandinavien wächst das Duftveilchen unter natürlichen Bedingungen nicht.

Aufgrund seiner relativ großen Bedeutung finden sich heute große Anbaugebiete unter anderen in Südfrankreich und Italien. In freier Natur findet man das Duftveilchen meist an halbschattigen und lichten Waldlagen bzw. Waldrändern, in städtischen Parks sowie auf Wiesen. Die Pflanze ist in vielen Teilen Europas ein typischer Frühblüher.

Duftveilchen in der Botanik - Einordnung und Systematik

Das Duftveilchen (Viola odorata) gehört zur Pflanzenfamilie der Veilchengewächse (Violaceae). Innerhalb dieser Familie wird das Wohlriechende Veilchen der Gattung der Veilchen (Viola) zuordnet, zu denen auch die Stiefmütterchen, Parmaveilchen oder das Gelbe Veilchen gehören. Aufgrund seiner recht großen Bedeutung als Parfüm- und Zierpflanze sind heute auch viele unterschiedliche Sorten erhältlich.

Bekannte Duftveilchensorten sind u.a.:

  • Amiral Avellan: violette Sorte mit dunkleren Blattnerven
  • Coeur de Alsace: rotblühende Sorte
  • Königin Charlotte: violette Sorte mit besonders starkem Veilchenduft
  • Red Charme: buschig wachsende Duftveilchensorte mit pinken Blüten
  • Sulphurea: weißblühende Sorte mit eher zartem Duft

Wie sieht Duftveilchen aus und wie kann man es bestimmen

Duftveilchen sind mehrjährig, krautig und wachsen ausdauernd in Form von Rosetten aus zahlreichen Blättern, wobei das Wachstum vielmehr in die Breite als in die Höhe geht. Beim wohlriechenden Veilchen werden Wuchshöhen von etwa 5 bis maximal 20 cm erreicht. Die Wurzel der Pflanze kann zahlreiche Ausläufer bilden.

Überblick der Merkmale von Viola odorata
Wuchshöhe5 bis 20 cm
Wuchsformlocker, auftrecht
Blütenfarbeblauviolett, selten blau, je nach Sorte auch weiß oder rot
Blütenformtellerförmig
BlütezeitMärz bis Juni, selten September-Oktober
Blätterründlich, etwas herzförmig
Blattbehaarungja
FrüchteKapselfrucht
Samenhelle

Die Blätter des Duftveilchens

Die herzförmigen Blätter des Duftveilchens haben eine hell- bis mittelgrüne Farbe. Das Blattende ist auffällig abgerundet. Daneben weisen Duftveilchen lanzettförmige Nebenblätter auf. Meistens sind die Blätter mit einem weichem Flaum behaart.

Blatt eines Duftveilchens
Die herzförmigen Blätter des Duftveilchens sind am Rand leicht gesägt

Duftende Blüten

Die Länge der Blüten samt Stiel misst ca. 5 bis 6 cm, die Blüte selber wird bis zu 3 cm im Durchmesser groß. Die Blütezeit des Duftveilchens fällt in den März und April, weshalb Duftveilchen auch als Märzveilchen bezeichnet werden. Eine Sorte blüht jedoch zweimal im Jahr: Duftveilchen der Sorte Königin Charlotte blühen sowohl im Frühjahr als auch im späten Herbst.

Je nach Sorte bildet das Wohlriechende Veilchen unterschiedliche Blütenfarben aus. Die Wildform hat jedoch eine eher violette Färbung. Am bekanntesten sind Duftveilchen der Sorte Königin Charlotte (Queen Charlotte), die veilchenblaue Blütenblätter trägt, während die Sorte Rubia rot blüht und die Sorte Irish Elegance creme- bis apricotfarbe ist. Duftveilchen können aber auch weiß mit einem Stich ins Hellblaue (Sorte Reine des Neiges) oder strahlend weiß wie bei der Sorte Alba sein, deren Merkmal ein violett gefärbter Sporn ist.

Blüte eines Duftveilchens
Die imposanten Blüten des Duftveilchens verströmen ein liebliches und frisches Aroma

Charakteristisch für Duftveilchen ist der Duft, der als blumig-frisch und süß bezeichnet werden kann. Das veilcheneigene Aroma ist auf den Inhaltsstoff Jonon zurückzuführen. Jonon zählt zu den Terpenen und wird mittlerweile künstlich hergestellt, um dem Bedarf veilchenartiger Aromen nachzukommen. Der Duft des Wohlriechenden Veilchens ist so intensiv und eigentümlich, dass Verwechslungen mit ähnlich aussehenden, aber nicht duftenden Waldveilchen oder violetten Hornveilchen allein anhand des Duftes ausgeschlossen werden können. Veilchenduft oder Jonon ist ein wichtiger Duftstoff in der Parfümherstellung.

Früchte und Samen

Nach der Blüte entwickeln Veilchen typische Kapselfrüchte, die jeweils dreigeteilt sind. Die Kapseln können mehr oder weniger explosiv ihre Samen verteilen, je nach Sorte. Jede Frucht enthält mehrere helle Samen, die ein Anhängel (Elaiosom) besitzen. Dieses Elaisom dient u.a. Ameisen als Nahrung, wodurch diese den Samen letztendlich ausbreiten.

Ökologische Bedeutung

Wie auch andere heimische Veilchenarten ist das Duftveilchen ökologisch von hohem Wert. Beispielsweise sind die Raupen des Kaisermantels, ein orange-schwarzgefärbter Tagfalter, auf die Blätter als Futterpflanze angewiesen. Das Veilchen selbst ist auf Ameisen angewiesen, die die nahrhaften Samenanhängsel verspeisen und somit die Samen an andere Orte verteilen. Nicht zu unterschätzen ist zudem ihre Bedeutung als Nektarpflanze für Bienen, Hummeln und frühe Schmetterlinge. VOr allem im Frühjahr bietet der Nektar eine gute energiereiche Nahrung für viele Fluginsekten.

Duftveilchen - Aussaat, Anbau und Pflege

Das Duftveilchen lässt sich recht einfach anbauen und hat einen eher geringen Pflegebedarf. Sie ist eines der wichtigsten Duftkräuter im Frühling. Wichtig ist jedoch die Wahl des Standortes.

Standort

Der optimale Standort des Duftveilchen bildet ein mäßig feuchter Platz im >Halbschatten, zum Beispiel unter anderen Pflanzen - Sträucher, Laub- und Nadelbäume, die als Schattenspender dienen. Damit Duftveilchen kräftig wachsen, wird ein humoser, nährstoffreicher Boden bevorzugt, der vor allem beim Trockenheit im Sommer gleichmäßig feucht, aber nicht nass, gehalten werden sollte.

Aussaat

Duftveilchen sind Frostkeimer, die Temperaturen um die 5° C benötigen, um zu keimen. Die Samen von Duftveilchen werden zum Ende des Sommers bis in den zeitigen Frühling direkt im Freiland ausgesät. Wichtig ist, dass die Samen Frost abbekommen. Selbstverständlich ist auch der Anbau der Pflanze auf Balkon oder Terrasse möglich. Als Erde für Kübelkulturen kann eine handelsübliche Kräutererde oder alternativ eine Rosenerde verwendet werden.

Duftveilchen im Garten
Duftveilchen lassen sich verhältnismäßig einfach anbauen

Vermehrung

Eine weitere Form der Vermehrung bietet sich über die Teilung der Mutterpflanze oder deren Ausläufer an. Duftveilchen bilden ein umfangreiches System von Wurzelausläufern, die als Rhizom bezeichnet werden. Da Duftveilchen nach der Blüte aus selbiger eine Samenkapsel bilden, sind sie in der Lage, sich selbst auszusäen. Die Samen aus der reifen Kapsel werden regelrecht „weggeschossen“, weshalb Veilchen sich als Selbstsaussäer über weite Teile verbreiten können. Daneben unterstützen unterschiedliche Insekten die Verbreitung der Samen des Duftveilchens. Der Pflanzabstand sollte etwa 10 bis 15 cm je Pflanze betragen, so dass die Veilchen untereinander nicht in Konkurrenz geraten.

Düngung

Duftveilchen benötigen nur seltenst zusätzliche Düngegaben. Wächst die Pflanze im Gartenbeet ist ein Dünger in der Regel nicht notwendig. Im Topf kann unter Umständen kurz vor der Blüte ein geringe Gabe eines handelsüblichen Kräuterdüngers notwendig sein, insofern die Topfgröße zu klein und die Anzahl der Pflanzen zu hoch ist.

Gießen

Duftveilchen haben einen mäßigen Flüssigkeitsbedarf. Es genügt, wenn der Boden immer leicht aber nicht zu üppig feucht gehalten wird. Kurze Trockenperioden verträgt die Pflanze meist problemlos, insofern sie vor üppiger Sonne geschützt ist. An längeren Hitzetagen (länger als 7 Tagen mit mehr als 30° C) ist kräftiges Gießen in den Abendstunden jedoch zu empfehlen.

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

In den meisten Fällen sind Duftveilchen außerordentlich robust gegen den Befall von Schädlingen, da die Pflanze von Hause einige Inhaltsstoffe enthält, die kleine Ungeziefer fernhält. Ausnahmen bilden Pflegefehler oder Stressiutationen, wie z.B. Trockenheit, bei der die oberirdischen Pflanzenteile mit Spinnmilden befallen werden können. In seltenen Fällen wird die Pflanze von der Veilchengallmilbe befallen, was sich durch gekräuselte Blätter und eingerollte Blattränder bemerkbar macht. In diesen Fällen sollten die entsprechenden Blatt- bzw. Pflanzenabschnitte großzügig entfernt werden. Mitunter kann es zudem förderlich sein, die Erde auszutauschen.

Es kann sein, dass die Blätter der Pflanze ab Mai von Raupen verschiedener Schmetterlinge (z.B. Kaisermantel, Perlmuttfalter) befallen wird. Da die Blütezeit der Pflanze sich ohnehin dem Ende neigt, sollten Sie die Raupen bitte nicht vom Fressen abhalten. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt.

Überwinterung

Duftveilchen sind winterharte Pflanzen, so dass keine besonderen Maßnahmen im Winter ergriffen werden müssen.

Verwendung des Duftveilchens

Duftveilchen sind nicht nur hübsch anzusehen, sie überzeugen auch durch ihren Geruch und durch ihren Geschmack. Die Blüten und Blätter werden daher heute in der Wildkräuterküche gern verwendet. Einige Hobbyköche nutzen auch die Blüten von Duftveilchen für besondere Geschmackserlebnisse.

Veilchen in der Küche

Die bekannteste Form, in der Duftveilchen als Delikatesse gelten, sind kandierte Veilchen. Seit nahezu 200 Jahren sind Duftveilchen im Zuckerguß in aller Munde. Alternativ werden kandierte Duftveilchen auch als Violettes de Toulouse – Veilchen von Toulouse, benannt nach der Stadt im Süden Frankreichs. Verwendung finden die Zuckerveilchen als Süßigkeit oder als Dekoration auf Desserts oder Pralinen.

Daneben können Duftveilchen auch roh gegessen werden. Sie zählen zu den Pflanzen, die >essbare Blüten mit hervorragendem Geschmack besitzen. Die Blütenköpfe werden vorsichtig von der Pflanze abgezupft und zum Garnieren von Süßspeisen oder auch als bunte Zutat in Wildkräutersalaten genutzt. Der Geschmack von Duftveilchen gleicht dem Duft: süß, lieblich, wenn auch anfangs mit einer zarten grünen Note.

Weit weniger häufig, aber genau wie die Blüten auch essbar, sind die Blätter des Duftveilchens, die als warmes Blattgemüse zubereitet werden können oder in Form der zarten, jungen Blätter als Rohkost in Salaten gegessen werden können. Trotzdem gilt Vorsicht beim Verzehr von Duftveilchen. Isst man zu viel von Blüten und Blättern kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Menschen mit empfindlichen Magen, mit allgemeinen Verdauungsstörungen sowie Schwangere sollten den Verzehr größerer Mengen an Duftveilchen vermeiden.

Eine andere Süßigkeit, die ohne den Geschmack des Duftveilchens nicht auskommt, sind Veilchenpastillen. Angelehnt an die veilchenblaue Farbe des Duftveilchens sind weichen Drops von lila bis schwarzvioletter Farbe. Allerdings wird dem Geschmack künstlich nachgeholfen, indem synthetisches Jonon – der Stoff, der den typischen Veilchenduft ausmacht – verwendet wird.

In größeren Mengen kommen die Blüten des Wohlriechenden Veilchens bei der Herstellung von Veilchenlikören zum Einsatz: Crème de Violette und der geschmacklich etwas intensivere Parfait Amour sind Liköre, bei deren Rezeptur viele Veilchenbüten sowie Vanille, Anis, Rosenblüten, Muskatnuss, Koriander, Zitrone und Orange als Aromengeber dienen. Gleichzeitig sind Crème de Violette und Parfait Amour Basis einiger Cocktails, bspw. Blue Moon und Jupiter Cocktail. Während das Rezept vom Blue Moon lediglich aus Veilchenlikör, Zitronensaft und Gin besteht, wird der Jupiter Cocktail aus Parfait Amour, Orangensaft, Gin und Wermut gemixt.

Duftveilchen als Heilkraut

Hinweis zu medizinischen Inhalten

Die hier dargestellten Inhalte stellen keine Empfehlungen dar. Sie sind aus historischen und wissenschaftlichen Quellen nach wissenschaftlichen Standards recherchiert und werden von uns zusammengefasst. Sollten Sie krank sein, suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Auf die heilende Wirkung der Wohlriechenden Veilchen vertraute seinerzeit schon Hildegard von Bingen. Zusammen mit anderen Kräutern verschrieb sie Mixturen mit Veilchensaft zur Behandlung diverser Augenkrankheiten. Außerdem rührte Hildegard von Bingen Salben mit Duftveilchen an, die zur Linderung von Kopfschmerzen Anwendung fanden.

Auch in vielen Kräuterbüchern des Mittelalters und der frühen Neuzeit wird das Duftveilchen häufig als Heilkraut erwähnt. Im Kräuterbuch von P.A. Mattioli, wo das Kraut noch als blaues Veile bezeichnet wird, sind sowohl innere als auch äußere medizinische Anwendungen beschrieben. Dort wurde es u.a. bei der Linderung von Fieber, bei Mattheit oder Seitenstechen empfehlen. Äußerlich wurde das Veilchen für die Behandlung von Blasen oder Geschwulsten verwendet.

Verwendet wurde das Kraut als Tee, in Essig eingelegt oder Pur. In einem Absatz wurde von P.A. Mattioli sogar beschrieben, dass die Veilchen zu den „allergebräuchlichsten unter allen Blumen in der Artzneyen und Apotekcen“ sind.

Duftveilchen im Kräuterbuch von Mattioli
Beschreibung des Duftveilchen im Kräuterbuch von Mattioli

Veilchentee wird auch heute noch gegen Kopfschmerzen getrunken, wobei die schmerzlindernde Wirkung mit dem natürlichen Gehalt an Salicylsäure im Duftveilchen begründet wird. Außerdem wird dem Wohlriechende Veilchen eine beruhigende Wirkung nachgesagt, die bei Schlafbeschwerden nützlich sein soll.

Ebenso enthält die Pflanze schleimlösende Inhaltsstoffe, weshalb der Tee (einen Teelöffel getrocknete Blüten werden mit 300 ml kochendem Wasser überbrüht und abgedeckt 10 min ziehen gelassen, zweimal täglich eine Tasse) unterstützend bei grippalen Infekten, Husten, Heiserkeit und Entzündungen im Hals- und Rachenraum getrunken wird oder als Homöopathika bei Keuchhusten gegeben wird.

Besondere Bedeutung haben zudem die in den Veilchenblättern enthaltenden Saponine. Die in der Pflanze enthaltenden Saponine bringen vor allem bei Erkältungsbeschwerden Linderung, da sie schleimlösende und auswurffördernde Eigenschaften aufweist. In einigen Rezepten für Erkältungstees lässt sich das Duftveilchen daher meist als Zutat neben Thymian, Mädesüss oder Spitzwegerich. In der Naturheilkunde wird Viola odorata beispielsweise bei der Linderung von chronischer Bronchitis verwendet.

Es gibt drei grundsätzliche Zubereitungsformen, je nach Pflanzenteile:

  • Rhizoma Violae odoratae (auch als Radix Violae odoratae bezeichnet): Veilchenwurzel - wird vorrangig als Expektorans (schleimlösendes Mittel) verwendet
  • Herba Violae odoratae: Veilchenkraut - wird vorrangig als Expektorans und leichtes Antipyretikum verwendet

Das Duftveilchen wird auch in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Der Organbezug des Krauts ist vor allem auf Lunge, Herz und Leber eingegrenzt. Es wird daher bei Halsschmerzen, chronischem Husten, Akne oder Sinusitis verwendet. Die Temperaturwirkung wird als kühlend beschrieben.

In aktuellen medizinischen und pharmakologischen Forschungen ist das Duftveilchen keine Unbekannte. Aus der Pflanze können beispielsweise so genannte Cyclotide extrahiert werden, die beispielsweise bei Multipler Sklerose verwendet werden können. Inwiefern ein Einsatz jedoch tatsächlich realisiert werden kann, ist Gegenstand aktueller Forschungen [4].

Duftveilchen in Parfüms

Der Wohlriechende Duft von Viola odorata ist auch für die Herstellung von Parfümen bedeutend. Auch wenn vielerorts eher synthetische Duftstoffe verwendet werden, kommen für hochwertige Produktionen natürliche Stoffe vor. Größere Mengen hierfür werden heute in Frankreich produziert.

Duftveilchen kaufen - Was gibt es zu beachten?

Duftveilchen sind sehr beliebte Zimmerpflanzen, weswegen sie im Handel recht häufig anzutreffen sind. In Baumärkten, Pflanzencentern und Onlineshops finden sich recht viele unterschiedliche Sorten, die sich meist in der Farbe, der Duftstärke und in der Blütezeit unterscheiden können. Beispielsweise blüht die Sorte Königin Charlotte sowohl im Frühjahr als auch im Herbst. Beachtet werden sollte die Gesundheit der Pflanze. Kleine weißliche Beläge können auch Mehltau hindeuten und sollten gemieden werden. Auch sollten keine Pflanzen gekauft werden, wo die Erde im Topf trocken ist. Ansonsten ist das Kraut bzw. die Pflanze relativ anspruchslos.

Gärtner, die Duftveilchen aus Samen aufziehen wollen, haben ebenfalls eine recht große Auswahl an Sorten. Die Aufzucht ist bei den meisten Sorten unproblematisch, insofern die pflanzentypischen Bedingungen eingehalten werden. Die Preise liegen je nach Sorte zwischen 1,49 bis 2,29 EUR je Samentüte und sind somit relativ teuer. Da das Duftveilchen jedoch mehrjährig und anspruchslos ist, sind die Preise immer relativ zu sehen.

Einige Spezialfachgeschäfte und Onlineshops bieten auch natives Veilchenöl an.Hier sind synthetisch hergestellte Öle deutlich günstiger als natürliche Duftöle.

Wer frische Heilkräuter haben möchte, kann auch Veilchentee erwerben. Dieser besteht meist aus einem Mix aus Blättern und Blüten. Da das Kraut sehr speziell ist, bieten Veilchenkraut meist nur Kräuterfachhändler oder spezialisierte Onlineshops an. Zu beachten ist, dass die Kräuter aromaversiegelt sind. Ebenso sollte stets der botanische Name (Viola odorata) beachtet werden.

Weiterführende Quellen und verwendete Literatur

  1. Yazdi, N. et al. (2020): Efficacy of Sweet Violet (Viola odorata) flower oil on the symptoms of adults with allergic rhinitis: A double-blind randomized placebo-controlled clinical trial. In: Complementary Therapies in Medicine, Vol. 51, 102408, doi: https://doi.org/10.1016/j.ctim.2020.102408
  2. Mahboubi, M. et al. (2018): A Narrative study about the role of Viola odorata as traditional medicinal plant in management of respiratory problems. In: Advances in Integrative Medicine, Vol. 5, S. 112-118, doi: https://doi.org/10.1016/j.aimed.2017.12.003
  3. Parsley, N. C. et al. (2018): PepSAVI-MS reveals anticancer and antifungal cycloviolacins in Viola odorata. In: PepSAVI-MS reveals anticancer and antifungal cycloviolacins in Viola odorata, Vol. 152, S. 61-70, doi: https://doi.org/10.1016/j.phytochem.2018.04.014
  4. Dayana, L. et al. (2022): Immunomodulatory effects of cyclotides isolated from Viola odorata in an experimental autoimmune encephalomyelitis animal model of multiple sclerosis. In: Multiple Sclerosis and Related Disorders, doi: https://doi.org/10.1016/j.msard.2022.103958

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