Saponine

Saponine sind eine größere chemische Gruppe, die durch höhere Pflanzen gebildet werden und in Pflanzenorganen wie Wurzeln, Blätter oder Blüten gespeichert werden. Alle Saponine enthalten sogenannte Glykoside, also Stoffe, bei denen eine alkoholische Verbindung mit einer Zuckerverbindung aneinander gekoppelt sind. Zur Gruppe der Saponine gehören u.a. Steroide, Steroidalkaloide sowie Triterpene in glykolisierter Form. Das Kernwort „sapo“ bedeutet Seife und charakterisiert gleichzeitig eine wichtige Eigenschaft: Werden Saponine in Wasser gelöst so entsteht bei gleichzeitiger Schüttelbewegung Schaum, der auf Öl emulgierend wirkt.

Viele Saponine haben antibakterielle und antifungizide (gegen Pilze) Eigenschaften. In geringen Dosen können einige Saponine heilkundlich positive Effekte erzielen. Beispielsweise können sie bei der Behandlung von Blutungen oder Ödemen helfen. Geringe Dosen wirken zudem entzündungshemmend, harntreibend und hormonstimulierend. In vielen natürlichen Medikamenten werden daher Saponine zugefügt. Bei Erkältungskrankheiten können Saponine z.B. dafür sorgen, dass Schleim schneller verflüssigt und abgehustet werden kann. Gleichwohl können höhere Dosen an Saponinen jedoch auch Entzündungen verursachen oder Gewebeschäden hervorrufen. Außerdem sind Saponine in der Lage Blut aufzulösen, weshalb sie nicht in die Blutbahn gelangen dürfen.

Typische europäische Kräuter die Saponine enthalten, sind das Seifenkraut (Saponaria officinalis), das Gänseblümchen (Bellis perennis), der Ringelblume (Calendula officinalis) oder Thymian (Thymus vulgaris). Größere Anteile an so genannten Triterpensapoinen finden sich beispielsweise in der Schlüsselblume (Primula veris). Der als Kraut der Unsterblichkeit bezeichnete Jiaogulan enthält sogar mehr als 80 verschiedene Saponine. Darüberhinaus finden sich Saponine in typischen Gemüsepflanzen, wie Rote Beete, Spinat oder Tomaten.

Ein besonderes Saponin ist das Glycyrrhizin, dass als einziger Stoff aus dieser Gruppe, einen süßen Geschmack entwickelt. Glycyrrhizin ist vor allem im Süßholz enthalten, das durch diesen Stoff u.a. einen Ruf als wertvolle Heilpflanze erhalten hat.

Andere Saponine wie Bacosid A und Bacosid B, welche im kleinen Fettblatt (Bacopa monnieri) zahlreich enthalten sind, können zur Gedächtnissteigerung sowie zur Linderung von Müdigkeitserscheinungen eingesetzt werden.

Für die Pflanzen haben die Saponine meist schützende Eigenschaften. Meistens wirken sie direkt als Abwehrstoffe, indem sie beispielsweise Pilzbefall oder Insektenbefall abzuwehren vermag.


Übersicht Inhaltsstoffe