Kaempferol

Chemische Eigenschaften, Wirkung und Vorkommen

Chemische Eigenschaften von Kaempferol

Kaempferol ist ein sekundärer Pflanzeninhaltsstoff, der zur großen Gruppe der Flavonoide zählt. Chemisch gesehen enthält der Stoff ein 2-Phenyl-3-Hydroxychromon Grundgerüst, weswegen er in der engeren Zuordnung zur Untergruppe der Flavonole gezählt wird. Als natürlicher Stoff kommt Kaempferol meist als Glykosid vor.

In Wasser ist Kaempferol nur wenig löslich, dafür jedoch besser in Alkoholen oder Dimethylsufoxiden. Als Feststoff ist das Flavonol von gelblicher Färbung.

Der Name des Stoffes geht auf den deutschen Arzt und Forscher Engelbert Kaempfer zurück, der im 17. Jahrhundert mehrere Forschungsreisen nach Russland, Indien und Japan durchführte.

Wirkung von Kaempferol auf den Organismus

Kaempferol zählt heute zu einem der am besten untersuchten Pflanzeninhaltsstoffe, der mit großen Hoffnungen bei der Entwicklung von Arzneistoffen einhergeht. Bekannt ist, dass das Bioflavonoid heute folgende Wirkungen auf unseren Organismus hat:

  • antioxidativ
  • entzündungshemmend
  • blutdrucksenkend
  • fettabbauend
  • tumorhemmend
  • teilweise antibakteriell

Der Einsatz von Kaempferol erstreckt sich auf die Behandlung komplexer Krankheiten wie Arteriosklerose, kardiovaskuläre Erkrankungen sowie verschiedene Krebserkrankungen. In zahlreichen Tierversuchen sowie In-Vitro-Versuchen konnte Kaempferol u.a. Brusttumorzellen, Lungentumorzellen und Leukämiezellen erfolgreich reduzieren. Dies wurde dadurch möglich, dass der Stoff den natürlichen Zelltod der Zellen wiederherstellt, wodurch die Krebszellen folglich absterben.

Darüberhinaus wirkt Kaempferol als Phytoöstrogen, d.h. als Stoff der an menschliche Östrogenrezeptoren andocken und dadurch vermehrt oder vermindert Östrogen ausschütten kann. Phytoöstrogene können dadurch direkt auf den Hormonhaushalt einwirken. Kaempferol ist womöglich imstande, Knochenschwundprozesse während oder nach der Menopause zu bremsen.

Vorkommen von Kaempferol

In der Pflanzenwelt ist Kaempferol recht häufig anzutreffen. Es ist u.a. in zahlreichen Gemüse- und Obstfrüchten wie Äpfeln, Brokkoli, Kürbis, Himbeeren, Spinat oder Zwiebeln enthalten. Darüberhinaus enthalten auch die Blätter und Blüter vieler Kräuter wie Grüner Tee, Guter Heinrich, Johanniskraut, Rosmarin, Scharbockskraut oder Schlüsselblume höhere Anteile des Flavonoids.


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