Hypericin

Chemische Eigenschaften, Wirkung und Vorkommen von Hypericin

Chemische Eigenschaften

Hypericin ist ein sekundärer Pflanzeninhaltsstoff. Chemisch handelt es sich um ein so genanntes Antichinon. Hypericin ist sowohl in den Blatt- als auch in den Blütenbestandteilen der Johanniskräuter enthalten und gilt als färbender Hauptbestandteil.

Wirkung von Hypericin

Hypericin spielt heute - jedoch meist im Zusammenhang mit Hyperforin - vor allem in der naturheilkundlichen Behandlung leichter bis mittlerer psychologischer Erkrankungen wie Depressionen eine Rolle. In vielen Apotheken und Drogerien finden sich daher freiverkäuflich Dragees, Kautabletten oder Extrakte auf Basis von Johanniskrautextrakt sowie Johanniskrautöl.

Hypericin gilt als Dopamin-Hemmer und hilft dabei verschiedene Enzyme daran zu hindern, Dopamin in Noradrenalin umzuwandeln. Durch diese Hemmung wird Entspannung gefördert und Depressionen gemindert. Einige Studien halten die Wirkung von Johanniskräutern bzw. Hypericin und Hyperforin für wissenschaftlich nicht erwiesen. Andere Studien und Quellen (z.B. Marin et al.) beschreiben jedoch sehr wohl eine Wirkung.

Hypericin weist zudem antivirale Eigenschaften auf. Darüberhinaus wird es heute aufgrund seiner photodynamischen Eigenschaften auch als Krebsindikator verwendet. In hohen Dosen kann Hypericin phototoxisch wirken, was sich durch eine erhöhte Lichtempfindlichkeit zeigt.

Es ist mittlerweile gut bekannt, dass Hypericin die Wirksamkeit anderer Medikamente herabsetzen kann. Grund hierfür ist, dass der Stoff bestimmte Proteine in der Leber aktivieren kann. Diese Protein wird als Cytochrom P450 bezeichnet.

Vorkommen von Hypericin

Der Stoff kommt ausschließlich in Johanniskrautgewächsen vor, allem voran im Echten Johanniskraut (Hypericum perforatum).

Verwendete Literatur und weiterführende Quellen

  1. Andrade, G.A. et al. (2017): Comparative in vitro study of photodynamic activity of hypericin and hypericinates in MCF-7 cells. In: Journal of Photochemistry and Photobiology B: Biology, Vol. 175, S. 89-98, doi: 10.1016/j.jphotobiol.2017.08.025


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