Glycyrrhizin

Glycyrrhizin (Glycyrrhizinsäure) ist ein zu den Triterpenoiden zählender Stoff, der gleichzeitig zu den Saponinen zählt. Im Gegensatz zu vielen andern Saponinen, die eher bitter sind, schmeckt dieser angenehm süßlich.

Glycyrrhizin ist einer der Hauptaromaträger des Süßholzes (Glycyrrhiza glabbra) und hat eine 50fach höhere Süßungskraft als handelsüblicher Zucker. Außerdem hat der Stoff den für das Süßholz typischen Lakritzgeschmack, der für die Herstellung von Lakritze und alternativen Süßungsmittel in der Industrie von großer Bedeutung ist.

Für die Naturheilkunde ist Glycyrrhizin womöglich von großer Bedeutung. Einige wissenschaftliche Untersuchungen konnten belegen, dass Glycyrrhizin wirksam gegen Hepatitis- und Herpesviren ist. Auch bei einigen Lebererkrankungen wie beispielsweise Leberzirrhose gibt es Anhaltspunkte als mögliche Therapieform.

Es gilt als gut untersucht, dass Glycyrrhizin bestimmte Enzymreaktionen beeinflussen kann. Beispielsweise hemmt der Stoff ein Steroidenzym mit dem Namen 11-DH und eine Rolle bei der Umwandlung von Cortison zu Cortisol spielt.

Es wird nicht empfohlen, Glycyrrhizin in hohen Dosen zu konsumieren. Pro Tag sollten Erwachsene nicht mehr als 100 mg des Stoffes eingenommen werden. Beim Verzehr von Lakritze stehen die Glycyrrhizingehalte in der Regel auf der Verpackung. Bei hohen Verzehrmengen besteht die Gefahr, dass sich die Kaliumgehalte im Blutstrom verringern. Vor allem bei Menschen, die an Bluthochdruck leiden sowie Betroffene mit bekannten Herz- und Nierenbeschwerden, kann die Einnahme von Glycyrrhizin gesundheitsbedenklich sein und unbedingt mit einem Arzt besprochen werden.


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